«Eine grosse Chance»

Münchenstein wird Universitätsstandort. Das freut den Gemeindepräsidenten Giorgio Lüthi, Gym-Rektor Gabriel Hänggi wie auch Birsstadt-Geschäftsführerin Gelgia Herzog.

Campus Dreispitz: Zu den rund 800 Kunststudenten gesellen sich in zehn Jahren auch 2600 Wirtschafts- und Jura-Studenten.  ZVG/Visualisierung
Campus Dreispitz: Zu den rund 800 Kunststudenten gesellen sich in zehn Jahren auch 2600 Wirtschafts- und Jura-Studenten. ZVG/Visualisierung

Es war die regionale Nachricht der vergangenen Woche: Die Juristische und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät sollen 2028 vom Bahnhof SBB in Basel auf das Dreispitzareal beim Freilager zügeln. Darauf einigten sich die Regierungen der beiden Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Euphorie auf allen Seiten.

Ausgerechnet Münchensteins Gemeindepräsident Giorgio Lüthi (CVP) wurde aber leicht kritisch zitiert. Doch er relativiert. «Natürlich ist es grossartig, dass Münchenstein Uni-Standort wird. Aber ich möchte einfach drauf hinweisen, dass es bis dahin noch sehr viel zu tun gibt. Bei jedem Projekt gibt es Vor- und Nachteile.» Die Nachteile seien aber keineswegs gravierend, stellt Lüthi klar. Man müsse einfach in der Raumplanung vielen Punkten Beachtung schenken. Dazu gehören scheinbare Details wie das Bahngleis, das noch immer durch das Dreispitzareal führt. «Das muss nun definitiv zurückgebaut werden.» Auch die bereits aufgegleiste neue Haltestelle der Tramlinie 10 auf der Höhe des Freilagers müsse bis spätestens 2028 realisiert sein. Dies würde die Anreise für Studierende und Mitarbeitende der beiden Fakultäten aus dem hinteren Leimental und dem Raum Arlesheim/Dornach mit der Tramlinie 10 erleichtern. Die Planungen dafür seien bereits fortgeschritten. Es bleibe aber die Frage nach der konkreten Umsetzung und der Finanzierung, erklärt Gemeindepräsident Lüthi. Grundsätzlich sei das Dreispitzareal mit Tram, Bus und S-Bahn sehr gut angeschlossen.

Hotspot Münchenstein

Als Universitätsstandort wird Münchenstein immer mehr zum Bildungs-Hot-spot der Region. Denn auch das Sportinstitut zügelt definitiv zum St. Jakob. Dies führt aber auch Kritiker auf den Plan, die monieren, dass Bildungsinstitutionen viel Platz brauchen, aber keine Steuereinnahmen bringen. Giorgio Lü-thi kann die Kritik nicht nachvollziehen: «Die Umgebung profitiert von solchen Bildungsinstitutionen. Die Universität wird in Münchenstein sowohl während der Bauarbeiten wie auch danach im Betrieb viele neue Arbeitsplätze generieren.» Dazu seien Schulen und Universitäten in der Nähe auch ein Standortvorteil als Wohngemeinde. Deshalb sieht Lüthi den Uni-Deal als «grosse Chance für Münchenstein, die Region».

Erlebnisquartier Dreispitz

Dies sieht auch Gelgia Herzog so. Die Geschäftsführerin des Vereins Birsstadt würdigt die Neuigkeit gleich mit Superlativen. «Sensationell und genial für die ganze Birsstadt» sei der Umzug der Universität. Münchenstein als Universitätsstandort strahle weit in die Birsstadt hinaus, ist Herzog überzeugt. Diesen Schub müsse man jetzt als Chance nutzen und das Areal auf dem Dreispitz weiter aufwerten. «Ich sehe da noch viel Potenzial für neue Ideen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und den Besuch im Quartier noch attraktiver zu machen.» Das Dreispitz soll zum Erlebnis werden, zum «Place to go».

Positiv wirkt sich der Umzug der Universität auch auf das Gymnasium Münchenstein aus, glaubt Rektor Gabriel Hänggi. Zwischen dem Gymnasium und der Uni findet mit gegenseitigen Besuchen ein regelmässiger Austausch statt. Dies werde mit dem Umzug auf das Dreispitzareal einfacher, freut sich Hänggi. Davon profitieren auch die hochbegabten Schülerinnen und Schüler, die schon vereinzelt Vorlesungen an der Universität besuchen. «Die Nähe zur Universität ist für ein Gymnasium natürlich immer positiv und steigert dessen Reputation.»

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