Ein Wegweiser durch das soziale Leben in Münchenstein

Die Arbeitsgruppe für Freizeit feiert in diesem Jahr ihr vierzigjähriges Bestehen. Bereits zu Beginn dieser Woche hat der Verein allen Münchensteiner Haushalten ein weiteres Programmheft verteilt.

Präsentiert die 74. Ausgabe: Regine Knauer, Präsidentin der Arbeitsgruppe für Freizeit, mit dem neusten Programmheft.
Präsentiert die 74. Ausgabe: Regine Knauer, Präsidentin der Arbeitsgruppe für Freizeit, mit dem neusten Programmheft.

Tobias Gfeller

Auf rund dreissig Seiten präsentiert das blau eingefasste Münchensteiner Programmheft ein umfangreiches Angebot an Kursen und Workshops von privaten und kommunalen Institutionen. Wiederum ist die Vielfalt gross. Neu hinzugekommen ist unter anderem ein Töpferkurs der Arbeitsgruppe für Freizeit (AGFF) selber. Neben den rund fünfzig Kursen und Workshops informiert die halbjährlich erscheinende Broschüre über Angebote in den Bereichen Kindheit, Jugend, Gesundheit und Familie und weist so auf Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Unterstützungs- und Ausleihangebote hin. Mit Aufrufen zum Mitmachen an diversen Aktionen von Vereinen und Institutionen ist der AGFF zum wiederholten Male ein aussergewöhnliches Sammelsurium gelungen, das dem sozialen Leben in Münchenstein wichtige Impulse verleiht.

Hinter dem Münchensteiner Programmheft, das 1978 unter dem Titel «Fünfliber-Kurse» von Nelly Brülhart auf einem A4-Papierblatt zum ersten Mal herausgegeben wurde, steckt seit Beginn die Arbeitsgruppe für Freizeit Münchenstein. Sie hat sich die Förderung der zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Gemeinde auf die Fahne geschrieben. Vereinspräsidentin Regine Knauer und der Gesamtvorstand, zu dem auch ihr Ehemann Conrad als Aktuar gehört, leisten für das Programmheft einen immensen Effort. «Gerade für Neuzuzüger ist das Programmheft wertvoll, da sie sich einen raschen Überblick über das Leben in Münchenstein machen und sich damit leichter in der Gemeinde zurechtfinden können», glaubt Regine Knauer.

Wichtige Projekte gegründet
Die Arbeitsgruppe entstand 1974/75, als der damalige Münchensteiner Einwohnerrat sich gegen eine gesetzlich verankerte Jugendpolitik entschied. In diese Lücke trat der neu gegründete Verein, der sich auch aus Einwohnerräten aus den verschiedensten Fraktionen bildete. Die Arbeitsgruppe hat für Münchenstein wesentliche Projekte ins Leben gerufen, von denen wohl heute viele nicht wissen, welchen Ursprung sie haben. Lange Zeit dominierte die Arbeitsgruppe die Kultur in Münchenstein. Sie lancierte unter anderem das Literarische Café, den Münchensteiner Weihnachtsmarkt und initiierte den Spielbus, den Robinsonspielplatz und den Skaterpark Welschmatt mit. «Gerade die Gründung des Jugendhauses Tramstation erforderte enormen Einsatz und Durchhaltewillen», erinnert sich Conrad Knauer.

Arbeitsgruppe stand vor dem Aus
Mittlerweile spürt die Arbeitsgruppe auch die Unterstützung der Einwohnergemeinde. Dies sei nicht immer so gewesen, betont das Ehepaar Knauer. Vor zehn Jahren drohte die Auflösung des Vereins, da der damalige Vorstand komplett zurücktrat. Dies hätte das Ende des Programmhefts und wohl mehrerer Angebote bedeutet. Ein Team um Regine und Conrad Knauer, der auch einmal den Verein präsidierte, nahm das Zepter in die Hand und rettete so die Arbeitsgruppe. Seither konzentriere man sich auf das Wesentliche mit Programmheft, Kursen und Adventsfenstern.

Langfristig schwierig könnte die Altersstruktur im Verein werden. «Der grosse Teil der Mitglieder gehört einer älteren Generation an», gibt Vereinspräsidentin Regine Knauer zu bedenken. «Aktuell ist alles prima und wir denken nicht ans Aufhören. Aber langfristig brauchen wir junge Leute, die sich in der Arbeitsgruppe engagieren.» Conrad Knauer betont, dass man gerne auch mit Ideen vorbeikommen könne, die innerhalb der Arbeitsgruppe weiterentwickelt würden oder die Anschubhilfe als Unterstützung bekämen. «Dann löst sich eine Institution wieder von uns, wenn sie spürt, dass es funktioniert. Wir sehen die AGFF auch als eine Art Durchlauferhitzer.»

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