Ein Parlament für Münchenstein? Podium erörtert Vor- und Nachteile

Heute in einer Woche, am 3. April, wird im Fahrbar- Depot über die Einführung eines Einwohnerrates in Münchenstein gestritten.

Lukas Hausendorf

Eines vorweg: Politik und Fussball stehen sich nicht im Weg. Auch wenn am Abend des 3. April das erste Europaleague-Viertelfinalspiel des FC Basel gegen den FC Valencia ansteht. Am gleichen Abend wird auf dem Walzwerkareal auch kontrovers über den Einwohnerrat diskutiert werden. Das Podium, das die Jungpolitiker von «The Next Generation» organisiert haben, beginnt bereits um 19.30 Uhr und soll rechtzeitig vor dem Anpfiff des Fussballspiels fertig sein. Sodass sich an diesem Abend eine angeregte politische Debatte und das packende Duell auf dem Rasen des St.-Jakob-Parks miteinander verbinden lassen.

Es wäre auch schade, stünden die beiden Veranstaltungen in Konkurrenz zueinander. Schliesslich soll das Podium der interessierten Öffentlichkeit Gelegenheit geben, sich eine fundierte Meinung über den Einwohnerrat zu bilden. Die Wiedereinführung des Gemeindeparlaments wird an der nächsten Gemeindeversammlung im Juni zur Abstimmung kommen. Findet das Anliegen dort eine Mehrheit, folgt noch eine Urnenabstimmung. Andernfalls behält sich «The Next Generation» vor, den Urnengang mit einer Unterschriftensammlung zu erzwingen. «Denn darüber müssen alle abstimmen», betonten Filip Winzap (BDP) und Adil Koller (SP) mehrfach. Eine Gemeindeversammlung sei für einen solchen Entscheid nicht ausreichend repräsentativ. Welches von beiden Systemen das bessere für Münchenstein ist, darüber sind die Meinungen geteilt. Die Podiumsteilnehmer (siehe nebenan) haben ihre auf jeden Fall schon gemacht.

Pro: Andrea Klein, Einwohnerrätin (CVP), Pratteln
«Die Geschicke der Gemeinde werden von gewählten Volksvertretern gesteuert und nicht von Partikularinteressen geleitet. Damit prägen wir unsere Gemeinde auch für kommende Generationen und im Sinne der Bevölkerung.»

Kontra: Stefan Haydn, Vorstandsmitglied (SVP), Münchenstein
«Es ist ein Verlust der direkten Demokratie. Jetzt kann jeder Bürger frei entscheiden. Das geht nach dem Einwohnerrat nicht mehr. Und er ist zu teuer. Es müssen mehr Sitzungsgelder bezahlt werden – ohne Mehrwert.»

Kontra: Urs Peter Moos, Gemeinderat/Landrat (BDP), Binningen
«Ein Einwohnerrat ist teuer und ineffizient. Und wenn es darum geht, dem Gemeinderat auf die Finger zu schauen, dann schauen doch alle wieder weg.»

Pro: Franz Wirth, alt Gemeinderat (SP), Reinach
«Die Einführung eines Parlaments in einer Gemeinde von der Grösse Münchensteins würde mehr Effizienz, mehr Sachkompetenz und bessere demokratische Kontrolle gewährleisten.


 Ein Parlament für Münchenstein? Öffentliche Podiumsdiskussion. Donnerstag, 3. April 2014, ab 19.30 Uhr im Depot der Fahrbar auf dem Walzwerkareal, Tramstrasse 66. www.4142.ch

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