Ein Münchensteiner am Blues Festival in Basel
Der Gitarrist Urs Graf, der zusammen mit der Transatlantic Band und der Sängerin Theresa Stucki im letzten Jahr bei der Promo Blues Night 2013 gewonnen hat, freut sich auf den Auftritt.
Thomas Brunnschweiler
Wer das Gitarrenspiel gelernt hat, dem sind sie in Hand und Seele übergegangen: die Bluesakkorde und das Bluesschema. Der Blues entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in der afroamerikanischen Gesellschaft und bildet die Wurzel von Jazz, Rock, Rock ’n’ Roll und Soul. Das Wort Blues basiert auf der Redewendung «I’ve got the blues» («ich bin traurig»). Mit dem Aescher Louis van der Haegen kann die Blues Night Basel auf einen der erfahrensten Konzertveranstalter in diesem Genre zählen. An die Aescher Band Blufonik ging im Jahre 2011 auch die Siegestrophäe an der Swiss Talent Blues Night.
Auftritt ist eine Ehre
Aus der Swiss Talent Blues Night ist unterdessen die Promo Blues Night geworden. 2013 ging der 1. Preis der Promo Blues Night an die ebenfalls aus der Region kommende Transatlantic Band mit der starken Stimme von Theresa Stucki. Die Band hatte nicht nur in Münchenstein ihre Probelokale, sondern nahm im Tonstudio Rockfact im Walzwerk auch eine Demo-CD auf. Das Repertoire der Band umfasst Blues, Rhythm & Blues und Bluesrock, wobei Elektro-Blues im Vordergrund steht. Die rauchige Stimme von Frontfrau Theresa Stucki prägt den Charakter der Band. Sie versteht es, Emotionen zu transportieren und den Höhen und Tiefen des Lebens Ausdruck zu verleihen. Unterstützt wird sie von Felix Bolliger (Piano), Urs Graf (Gitarre), Claude Conradi (Drums) und Roland Ernst (Bass).
Am Donnerstag, dem 10. April, um 20 Uhr spielen die Musiker vor dem Auftritt der 1964 in Texas geborenen Bluessängerin Ruthie Foster. In früheren Jahren waren deren Alben noch stärker von Folk, Country und Gospel geprägt gewesen. «Ich kenne Ruthie Foster zwar noch nicht, aber es ist natürlich ein Highlight und ein ‹Zückerli› zum letztjährigen Preis, vor einer solchen Musikerin auf derselben Bühne spielen zu können», sagt Urs Graf. «US-Stars haben eine starke Bühnenpräsenz, da können wir noch etwas lernen.»
Blues-Region
Urs Graf ist in Münchenstein aufgewachsen und hat hier auch das Progymnasium und die Handelsschule besucht. «Wir probten früher auch in der Musikschule in der Ehinger-Villa.» Der 52-jährige Graf hat eine Informatikfirma, wo er heute noch zu 50 Prozent arbeitet. Den Rest seiner Zeit widmet er der Musik, spielt ebenfalls mit Musikern aus Reinach und Dornach in der Rockband «Sugar and pill».
Auf die Frage, weshalb es in der Region so viele gute Bluesbands gebe, antwortet Graf: «Die Protagonisten der Bands sind schon in gesetzterem Alter, was eine gewisse Reife mit sich bringt. Blues ist ja die Wurzel der modernen Populärmusik und die Bluesstandards sind so etwas wie eine verbindende gemeinsame Sprache.» Das Basel Blues Festival wurde vor 15 Jahren durch Louis van der Haegen und einigen Getreuen ins Leben gerufen. Heute ist die Location, das Volkshaus in Kleinbasel, ein Treffpunkt der Schweizer Bluesszene. Wer hier spielen darf, ist in der Gesellschaft von Magic Slim, Willie «Big Eyes» Smith, John Lee Hooker, Sam Burckhardt oder Philipp Fankhauser «on top» angekommen.