Dreispitz im Aufbruch
In Mittagsveranstaltungen der Christoph-Merian-Stiftung auf dem Dreispitz erfährt man zurzeit, wie sich das Areal in den nächsten Jahren entwickeln wird. Geplant ist eine Verdoppelung der Nutzfläche.
Als Christoph Merian 1824 nach und nach das Gebiet des Dreispitz erwarb, konnte er nicht ahnen, wie dieses Gebiet im Jahre 2013 aussehen würde. Merian hatte unter dem Motto «Alle Kraft liegt im Boden» ein Gespür für sichere und nachhaltige Geldanlagen. 1886 ging der Dreispitz, dessen Name schon im 17. Jahrhundert nachgewiesen ist, an die Christoph-Merian-Stiftung (CMS) über. Ab 1900 war dort ein Materiallagerplatz. In den letzten 40 Jahren wurde das Areal sukzessive überbaut, wobei die CMS den Boden im Baurecht an Firmen abgab.
Nutzfläche wird verdoppelt
In der «Rakete Dreispitz», einem raffiniert konzipierten Containerbau für Jungunternehmer und schöpferische Geister, steht das Holzmodell des Dreispitzareals. Am Mittwoch vor einer Woche empfing Toni Schürmann, der Kommunikationsbeauftragte der CMS, eine erste Besuchergruppe. Der Dreispitz hat vier Entwicklungsgebiete: Dreispitz Nord, Dreispitz Süd, Wienstrasse und Kunstfreilager. Insgesamt soll die Nutzfläche von 400 000 auf 800 000 Quadratmeter verdoppelt werden. 150 000 Quadratmeter der neuen Fläche entfallen auf die Wohnnutzung. Die intensivere Nutzung des Kunstfreilagers ist in der ersten Phase geplant, wobei für die Hochschule für Gestaltung und Kunst ein Hochhaus gebaut werden soll. Auch Herzog & de Meuron werden ein 40 Meter hohes Gebäude errichten. Die bisher erlaubte Bauhöhe von 20 Metern wird also verdoppelt.
Chance für Münchenstein
Welche Herausforderungen kommen auf die Gemeinde Münchenstein zu? Gemeindepräsident Giorgio Lüthi weist darauf hin, dass man einen Bauausschuss Dreispitz ins Leben gerufen hat mit dem Ziel, ein neues Quartier zu entwickeln, das die nötigen Verbindungen zu den benachbarten Quartieren aufnimmt. «Dank der zusätzlichen Nutzungen erwarten wir Mehreinnahmen», sagt Lüthi, «so sind bereits heute im Kunstfreilager rund 140 Wohnungen im Bau oder baubewilligt und eine Anzahl neuer Firmen haben sich niedergelassen oder angemeldet.» Er zieht folgendes Fazit: «Von der baulichen und nutzungsspezifischen Entwicklung im Dreispitz mit Arbeiten, Wohnen und Schule profitieren alle, sowohl die CMS als Grundeigentümerin wie auch die Gemeinde Münchenstein dank neuer Steuereinnahmen. Es wäre töricht, wenn wir diese Chance als Gemeinde nicht packen würden», so Lüthi und verweist auf ein chinesisches Sprichwort: Wer sich nicht um die Zukunft kümmert, wird morgen die Gegenwart bedauern.
Informationsveranstaltung für alle
Der Nutzungsmix aus Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Kultur ergab sich durch die absehbare Entwicklung der bisher ansässigen Firmen, die teilweise an Standorte mit besserem Autobahnanschluss abwandern. Der Strukturwandel wird eine teilweise Entsiegelung der Böden nach sich ziehen. Geplant ist ein eleganter Übergang zu den Merian-Gärten. Die Besucherinnen und Besucher der Mittagsveranstaltungen können schliesslich auf dem 20 Meter hohen Turm bei der «Rakete» einen Augenschein des Areals nehmen und werden von der CMS gratis verpflegt. Mit einer Dreispitzkarte, die abgegeben wird, kann man sich einen eigenen Spaziergang durch das interessante Gelände zusammenstellen.
Führungen durch das Dreispitzareal
Weitere Mittagsveranstaltung auf dem Dreispitz: Mittwoch, 24. Juni, und Freitag, 28. Juni, jeweils von 12.30 bis 13.30 Uhr. Treffpunkt: Rakete Dreispitz (Parterre im «Cockpit»), Münchensteinerstrasse 274.