Comeback der Bundesfeier
Rund 300 Münchensteiner zelebrierten den 1. August gemeinsam in der Festhalle Au mit Regierungspräsident Peter Zwick, der ein Plädoyer für die Schweizer Gemeinschaft hielt.
Lukas Hausendorf
Die Münchensteiner haben das Feiern nicht verlernt, obwohl sie eine lange Durststrecke zu erdulden hatten. Seit die Bundesfeier 2002 den rigiden Sparmassnahmen der Gemeinde zum Opfer fiel, feierte das Mönchsdorf den Geburtstag der Schweiz noch ein einziges Mal anno 2007, als der Verschönerungsverein dem Dorf die Feier zu seinem Hundertsten spendierte. Und jetzt wurde wieder gefeiert in der Festhalle Au und rund 300 Münchensteiner kamen, um den Nationalfeiertag gemeinsam zu zelebrieren und das aus privater Initiative hervorgegangene Fest zu einem Erfolg werden zu lassen. Zum Höhepunkt der Feier, die mit einem vielseitigen Rahmenprogramm glänzte, sprach der Baselbieter Regierungspräsident Peter Zwick zur Festgemeinde. Der Münchensteiner begrüsste sie, wie es an diesem Tag gebräuchlich ist, als Eidgenossen. «Aber was heisst das schon, ein Eidgenosse», fragte er. «Ein Eid ist etwas, bei dem man mit ganzer Kraft verspricht, einander zu helfen», besann er sich auf den Bund, der vor über 700 Jahren den Grundstein für die moderne Schweiz legte. Eine Heimat notabene auch für viele, die im Laufe der Zeit als Einwanderer hinzugekommen sind und immer wieder despektierlich «fremde Fötzel» geschimpft werden. Genau genommen aber seien alle ein wenig fremde Fötzel sagte Zwick, der in seiner Rede die Gemeinschaft als kollektives Werk beschwor. Dabei gehe es weniger darum, woher wir kommen, sondern um die Frage, was wir für unsere Gemeinschaft tun können, erinnerte er an das Versprechen, dass sich die drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden 1291 auf dem Rütli gaben.
Fortsetzung folgt
Die wiederbelebte Bundesfeier war für die Organisatoren ein voller Erfolg. «Es war grandios», meint OK-Präsidentin Christine Pezzetta anderntags und verspricht dem Dorf fürs 2012 wieder eine Bundesfeier. Die Kunde wird auch Gemeindepräsident Walter Banga freuen, der an der Feier voll des Lobes für die Privatinitiative war, die es unbedingt zu unterstützen gelte, um ihren Bestand zu sichern. Mindestens im nächsten Jahr scheint ein geselliger Nationalfeiertag in Münchenstein also gesichert. Auch dann vermutlich ohne ein lautes, pompöses und vor allem kostspieliges Feuerwerk. Dafür wohl eher wieder mit einem Lampionwettbewerb, der heuer von der vierjährigen Nuala Guex gewonnen wurde.