Cäcilienchor singt mit der Knabenkantorei

Der Cäcilienchor Münchenstein brachte am letzten Sonntag zwei anspruchsvolle Werke des bedeutendsten britischen Komponisten, Benjamin Britten, zur Aufführung.

Gemeinschaftsprojekt: Der Cäcilienchor wurde bei der St.-Nikolaus-Kantate von den jungen Sängern der Knabenkantorei unterstützt.  Foto: Jay
Gemeinschaftsprojekt: Der Cäcilienchor wurde bei der St.-Nikolaus-Kantate von den jungen Sängern der Knabenkantorei unterstützt. Foto: Jay

Trotz vieler anderer Anlässe in der Region vermochte der Cäcilienchor die katholische Kirche in Münchenstein locker zu füllen. Schade nur, dass die Anordnung der Bänke eine so grosse Distanz zwischen den Protagonisten und dem Publikum schafft. Mit Benjamin Brittens «A ceremony of Carols» op. 28 und der Kantate «Saint Nicolas» war der Chor bis aufs Äusserste gefordert und die Anspannung war spürbar. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger durch Viviane Pescatore an der Harfe und den zwei stimmgewaltigen Solistinnen Ilse Zeuner, Sopran, Asa Dornbusch, Alt, und zum Schluss Leiter Rolf Herter. Im Laufe des Konzertes gewann der Chor immer mehr an Sicherheit. Nach einem anmutigen Harfensolo, in Konkurrenz mit einem läutenden Natel, war der Chor vollends in seinem Element. Im Spring Carol spürte man gar den Frühling und beim gregorianischen Choral füllte sich der Kirchenraum mit gewaltigen Tönen und einem grandiosen «Gloria in Excelsis Deo – Alleluia» des Chors!


Einzug der Auferstandenen

1947 erhielt Benjamin Britten den Auftrag, ein Werk für das 100-Jahr-Jubiläum eines College zu schreiben. Es entstand die «St.-Nikolaus-Kantate». Britten bezog bei seinem Werk Ensembles und Musiker des Colleges mit ein, und so entstand eine ungewöhnliche Besetzung, welche auch der Cäcilienchor wählte. Es gesellten sich neben einem Orchester noch drei Solisten und eine Gruppe der Knabenkantorei zum Chor. Tadellos hatten sich die Buben während des ersten Teils verhalten und geduldig auf ihren Auftritt gewartet. Dann kam als erstes ein Solopart für Leon Cremonini von der Knabenkantorei, welcher das Leben des kleinen Nikolaus beschrieb. Mit seiner glockenhellen Kinderstimme begeisterte der Kantorist die Zuhörenden. Tenor Piotr Hoeder sang anschliessend den Part des erwachsenen Nikolaus. Bei der Fahrt von Nikolaus nach Palästina durfte das Orchester sein Können zeigen und entführte das Publikum auf eine unruhige Seefahrt durch Sturm, Wind und Donnergrollen. In der vierten Nummer beklagte der Kinderchor den Tod dreier Knaben, welche von Nikolaus in einer Wundertat wieder zum Leben erweckt wurden. Atemlos verfolgten die Zuhörer wie die drei Buben Halleluja singend durch die Kirche zogen und wieder zum Kinderchor stiessen. Zum Schluss wurde das Publikum aufgefordert, in den gewaltigen Schlusschoral mit einzustimmen.

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