Auf der Suche nach einer neuen Gemeindeverwaltung
Das bestehende Verwaltungsgebäude genügt den Anforderungen nicht mehr. Bei den Sozialdiensten gibt es gar Sicherheitslücken. 2017 soll eine neue Liegenschaft bezogen werden
Lukas Hausendorf
In der aktuellen Legislaturperiode werden für die Zukunft Münchensteins die Weichen gestellt. Dabei solle am Ende mehr als nur ein Haufen Papier herausschauen, sagt Gemeindepräsident Giorgio Lüthi (CVP). Eines der wichtigsten Dossiers ist dabei die Immobilienstrategie. Auf dem Teilareal Kuspo-Bruckfeld soll der Neubau der Sekundarschule Münchenstein vorangetrieben werden. Damit würde auch das Schulhaus Loog überflüssig und könnte einem neuen Projekt weichen. Gleichzeitig soll aber auch die Gemeindeverwaltung von ihrem heutigen Standort an der Schulackerstrasse neben dem Loog-Areal verschwinden.
Im Finanzplan 2013–2017 sind für einen neuen Verwaltungsstandort insgesamt 9,45 Millionen Franken vorgesehen. Der Löwenanteil von 9 Millionen Franken entfällt dabei auf einen Neubau oder den Erwerb von Stockwerkeigentum. Der Rest der Summe fällt für den Planungskredit, Investorenwettbewerbe und die Planung des Quartierplans Loog an. Der Planungskredit wird bereits in diesem Jahr fällig. Bezogen werden soll die neue Verwaltung dann 2017.
Infrastruktur ungenügend
Der heutige Verwaltungsbau genügt den Anforderungen der Gemeinde nicht mehr. Sitzungszimmer fehlen, die IT-Infrastruktur ist mangelhaft und bei der Sozialhilfe gibt es Sicherheitsmängel zu beklagen. «Wir müssen immer wieder schauen, dass die Polizei in der Nähe ist», so Lüthi. Warum aber nicht ein Aus- oder Neubau am gleichen Standort? Dagegen spricht, dass mit der Nutzung des Areals durch die Gemeinde, Wertschöpfung brachliegt. Und zwar nicht zu knapp. Die Immobilienstrategie sieht vor, dass für Landflächen von strategischer Bedeutung die Errichtung von Baurechten geplant ist, die der Gemeinde liquide Mittel in die Kasse spülen. Einnahmen, auf die man nicht verzichten möchte.
Immerhin rechnet die Gemeinde mittelfristig mit Finanzierungsfehlbeträgen und einem signifikanten Anstieg der Nettoschuld. Um Steuererhöhungen zu vermeiden, ist man daher auf neue Geldquellen angewiesen. Das Baurecht auf dem nördlichen Teil des Areals Loog allein soll jährliche Einnahmen von 437 000 Franken generieren. Die gemeindeeigene Arealentwicklung soll den Haushalt bis 2022 um insgesamt 22 Millionen Franken entlasten.
Standort noch offen
Zum heutigen Zeitpunkt sind aber noch viele Fragen ungeklärt. Die Gemeinde ist laut Lüthi bemüht, beim Kanton Druck zu machen, und man ist auch zuversichtlich, dass die neue Sekundarschule bis 2017 auf dem Bruckfeld steht. Wo die neue Gemeindeverwaltung dann angesiedelt wird, ist zurzeit noch überhaupt nicht klar. Zumal nicht zwingend nach einem Neubau gesucht wird, könnte die Gemeinde ihren Platzbedarf auch mit Stockwerkeigentum in einer Geschäftsliegenschaft decken. Im Spenglerpark wären zurzeit noch über 9000 Quadratmeter Bürofläche zu haben.