Pop-up-Beiz bringt Dorfleben zum Aufblühen

Gempen hat – zumindest bis Ende März – wieder eine Beiz: Jeweils am Freitagabend organisiert der Feuerwehrverein einen Restaurantbetrieb im Feuerwehrmagazin.

Sind alle schon Stammgäste: Freunde des von Sigi Niederberger (Dritter von links) initiierten freitäglichen Restaurantbetriebs im Feuerwehrmagazin. Foto: Benedikt Kaiser
Sind alle schon Stammgäste: Freunde des von Sigi Niederberger (Dritter von links) initiierten freitäglichen Restaurantbetriebs im Feuerwehrmagazin. Foto: Benedikt Kaiser

Seit rund zwei Jahren gibt es im Dorfkern von Gempen kein Restaurant mehr. Schade sei das, meint Sigi Niederberger, Präsident des Feuerwehrvereins und Initiator des Restaurantbetriebs im Feuerwehrmagazin am Freitagabend, denn das Bedürfnis der Gempner, eine Lokalität zum gemütlichen Zusammensitzen zu haben, sei da. «Wenn ich mich mit den Leuten über unsere Gemeinde unterhalten, meinen sie oft, dass eine Beiz als Zentrum des Dorflebens fehle.»

Um Abhilfe zu schaffen, organisieren Niederberger und seine Frau im Namen des Feuerwehrvereins seit Anfang Februar jeweils am Freitagabend einen Restaurantbetrieb im Feuerwehrmagazin. Neben den üblichen Getränken bieten sie verschiedene Dinge für den kleinen Hunger wie etwa Wurst und Brot oder Toasts an. Das Angebot an sich sei nichts Spezielles, sagt Niederberger, doch es gehe bei ihrem Restaurantbetrieb auch nicht um irgendwelche kulinarischen Höhenflüge. «Ziel ist es, den Einwohnerinnen und Einwohnern von Gempen einen Treffpunkt zu bieten.»

Mögliche Fortsetzung des Angebots noch offen

Dass der Feuerwehrverein mit seinem Angebot den Nerv der Gempnerinnen und Gempner getroffen hat, zeigen die Rückmeldungen, die er von seinen Gästen bekommt. «Bislang waren alle Feedbacks durchs Band positiv», freut sich Niederberger. Speziell interessant dabei ist, dass das Gempner Neo-Restaurant nicht nur bei der älteren Bevölkerung, sondern auch bei den jungen Erwachsenen Gempens auf Anklang stösst und von ihnen regelmässig frequentiert wird. Gempen sei noch ein Dorf, wo man einander kenne, erklärt Niederberger. «Das macht das generationenübergreifende Zusammensitzen und Miteinander-Reden möglich.»

Auch an dem Freitagabend, an dem das Wochenblatt den Restaurantbetrieb besucht, zeigen sich die anwesenden Gäste mit dem Angebot des Feuerwehrvereins hochzufrieden. «Sensationell» und «bitter nötig» sei es, dass es wieder eine Beiz im Dorfkern gebe, lautet der Tenor. «Endlich gibt es wieder ein Zusammenleben!», meint jemand und erntet laute Zustimmung.

Auf die Frage, ob er und der Feuerwehrverein angesichts dieser Rückmeldungen eine Verlängerung des freitäglichen Restaurantbetriebs in Erwägung ziehen, zuckt Niederberger lachend die Schultern. «Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch nichts Definitives zu einer potenziellen Verlängerung des Angebots sagen.» Es gelte, nach dem Ende der Testphase Ende März zuerst die Finanzen zu überprüfen, denn eine dauerhafte Bewilligung des Restaurantbetriebs durch den Kanton koste. Speziell auch dank der Partnerschaft mit dem Gempner Dorfladen, der die für den Restaurantbetrieb nötigen Getränke unkompliziert zum Einkaufspreis bereitstelle und bei Nichtgebrauch wieder zurücknehme, stehe man aber voraussichtlich gut da. «Falls dem nach der Testphase dann tatsächlich so ist, stehe ich einer Weiterführung des Restaurantbetriebs in einer noch zu definierenden Form grundsätzlich positiv gegenüber.»

Die Gempner und Gempnerinnen wird diese Nachricht zweifelsohne freuen. Noch mehr als positives Feedback zum Restaurantbetrieb und Dank an den Feuerwehrverein wurde nämlich der Wunsch nach einer dauerhaften Lösung in Sachen Restaurant im Gempner Dorfkern geäussert.

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