Das Spital Dornach ist erfolgreich
Das familiäre Krankenhaus im Schwarzbubenland erlebt ein Hoch. Das hängt auch mit der Schliessung des Laufner Spitals zusammen.
«Naheliegend – auch im Notfall» sei das Spital Dornach, ist seit einigen Tagen in Postautos zu lesen. In Bussen im Laufental und im Schwarzbubenland wirbt die Solothurner Spitäler AG für das Krankenhaus. Gerade im Bezirk Laufen dürften die Plakate den einen oder die andere daran erinnern, dass die Region selber über kein eigenes Spital verfügt. Seit der Schliessung des Laufner Spitals gehen die Laufentalerinnen und Laufentaler vermehrt ins Spital Dornach.
Richtet sich die Solothurner Spitäler AG mit der Werbung speziell an allfällige Patientinnen und Patienten aus dem Laufental? «Die Kampagne fokussiert sich im Kern auf die Regionen im Umkreis des Spitals Dornachs», sagt Oliver Schneider, Leiter Marketing und Kommunikation. «Zur Positionierung des Spitals Dornach als Grundversorger in der Grenzregion Solothurn und Baselland – das Spital steht auf der Spitalliste beider Kantone – wurden in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere und grössere Kommunikationskampagnen durchgeführt.» Die derzeit in den Postautos zu findende Werbekampagne laufe bereits im zweiten Jahr mit einer Frühjahrs- und Herbstwelle. Dabei setze man auch auf andere Medien wie Publireportagen in Printmedien und Beiträge auf Social Media.
Stationäre Eintrittszahlen steigen kontinuierlich an
Seit dem Jahr 1920 existiert in Dornach, damals vom Kanton Solothurn und der Metallwerke Dornach initiiert, ein Spital. Am aktuellen Standort, auf halber Strecke zwischen Bahnhof und Goetheanum, befindet sich das Krankenhaus seit 1963. Immer wieder kam es seither zu Um- und Neubauten. Gemeinsam mit dem Bürgerspital Solothurn und dem Kantonsspital Olten gehört das Spital Dornach zur Solothurner Spitäler AG.
In der aktuellen Spitallandschaft der Region Basel ist das Spital Dornach erfolgreich. «Die stationären Eintrittszahlen sind in den letzten fünf Jahren kontinuierlich angestiegen. Dies gilt sowohl für das chirurgische wie auch für das medizinische Leistungsangebot», sagt Schneider von der Solothurner Spitäler AG. In den vergangenen Jahren habe sich das Spital bezüglich Patientenzahlen erfreulich entwickelt und sich vor allem in den Bereichen Innere Medizin und Chirurgie als Grundversorger in der Versorgungsregion Nordwestschweiz etabliert.
Angebot: Medizin, Chirurgie und eine Notfallstation
Das Kerngeschäft des Spitals Dornach sind die innere Medizin und die Chirurgie. Zudem verfügt das Spital über Notfallstation, Radiologie und Schmerztherapie. Nach dem Abzug des medizinischen Angebots des Laufner Spitals 2020 schliesst das in rund 20 Minuten mit dem Auto von Laufen zu erreichende Spital Dornach eine Lücke. Oliver Schneider sagt: «Aufgrund der geografischen Lage ist das Spital Dornach nach der Schliessung des Spitals Laufen für die Bevölkerung aus dem Laufental eine zusätzliche und attraktive Anlaufstelle für Notfälle und elektive Eingriffe geworden.» Dies zeige sich unter anderen in einem leichten Anstieg der Patientenzahlen aus dieser Region.
Die Patientinnen und Patienten zeigten sich dankbar, «medizinische Dienstleistungen in einem kleinen, familiären Spital in der Region in Anspruch nehmen zu können». Dies gelte gemäss Schneider für die Bevölkerung aus den beiden Solothurner Bezirken Dorneck und Thierstein, aber auch für die umliegenden Gemeinden des Kantons Baselland inklusive des Laufentals. Kinder zur Welt zu bringen ist im Dornacher Spital nicht möglich. Daher konnte die Einrichtung zwar nicht in die Bresche springen, als die Geburtenabteilung im Spital Laufen auf das Jahr 2015 hin geschlossen wurde.
Seit das gesamte stationäre Angebot in Laufen abgezogen wurde, sei das Dornacher Spital jedoch für die Laufentalerinnen und Laufentaler wichtiger geworden, sagt auch Anita Kuoni. Die Sprecherin des Kantonsspitals Baselland (KSBL) beantwortet die Frage, welche Krankenhäuser die Menschen aus dem Laufental seit dem Aus des Laufner Spitals aufsuchen, wie folgt: «Je nach Indikation, Leistungsangebot und Versicherungsklasse sind es alle Spitäler der Region.
Wenn es primär um geografische Nähe geht, ist es für einfachere Fälle sicher das Spital Dornach, für ein breiteres Spektrum bis hin zur Intensivmedizin ist es sicher das Bruderholzspital.»
Die Spitäler in der Region arbeiten zusammen
Gleichzeitig weist KSBL-Sprecherin Kuoni darauf hin, dass die Gesundheitsdienstleister im Raum Basel zusammenarbeiten. Während der Coronapandemie sei das Spital Dornach in das kantonale Krisenkonzept von Baselland eingeschlossen worden. «Ausserdem deckt der Rettungsdienst des KSBL im Auftrag der Solothurner Spitäler AG auch den Bezirk Thierstein ab.» Biete das «kleine Spital Dornach» eine Behandlung nicht an, weise es dem KSBL mit seinen beiden Spitälern in Liestal und auf dem Bruderholz immer wieder Patientinnen und Patienten zu.