A18-Zubringer: Variante Mitte oder Süd?

Wann kommt es beim geplanten Autobahnzubringer zu einem Entscheid? Die Gemeindepräsidien von Dornach und Aesch gehen davon aus, dass es weitere Diskussionen braucht.

Soll entlastet werden: Das Verkehrsaufkommen auf der Bruggstrasse und rund um den Nepomukplatz ist gross. Mit dem geplanten A18-Zurbinger soll sich die Verkehrssituation in diesem Gebiet entspannen. Foto: Fabia Maieroni
Soll entlastet werden: Das Verkehrsaufkommen auf der Bruggstrasse und rund um den Nepomukplatz ist gross. Mit dem geplanten A18-Zurbinger soll sich die Verkehrssituation in diesem Gebiet entspannen. Foto: Fabia Maieroni

Seit Jahrzehnten laufen die Planungen am Autobahnzubringer von Dornach nach Aesch zur Autobahn A18. Bereits vor Jahren liessen die Gemeinden Aesch und Dornach einen ganzen Variantenfächer möglicher Birsquerungen untersuchen. Gemäss Richtplan der Kantone einigte man sich einst auf die Variante Mitte bei der Metalli. Variante Süd hätte eine Birsquerung auf Höhe der Tennishalle Aesch vorgesehen.

Nach Ansicht des Gemeindepräsidenten von Dornach, Daniel Urech, ist die Varianten-Diskussion noch nicht abgeschlossen. Sie war vor kurzem Gesprächsthema zwischen ihm und der Gemeindepräsidentin von Aesch, Eveline Sprecher. Urech hält dazu fest: «Zur Option, mit einer Birsbrücke einen Autobahnzubringer aus dem Gebiet Widen in Dornach auf den Vollanschluss Aesch zu führen, gibt es verschiedene Varianten, die aus Dornacher und Aescher Sicht unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.» Bei seinem Antrittsbesuch in seiner neuen Funktion als Gemeindepräsident sei er auf das Thema Birsquerung zu sprechen gekommen, inhaltlich mache er keine Angaben. Man sei sich einig, «dass eine sinnvolle Lösung nur möglich ist, wenn diese für beide Gemeinden eine grösstmögliche Wirkung unter geringstmöglicher Belastung erzielt und dass man in einem konstruktiven Austausch bleiben will.» Eveline Sprecher erklärt: «Wir stehen gemeinsam mit den Kantonen und Dornach in einem aktiven und konstruktiven Austausch.» Die Bevölkerung werde zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Gespräche mit Kanton und Dornach abgeschlossen sind, informiert.

Warten auf die Kantone

Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes Birsstadt habe es eine Zusatzstudie gegeben, die aber in den Gemeinden noch nicht diskutiert worden sei. «In einem nächsten Schritt werden die Kantone bezüglich weiterem Vorgehen auf die Gemeinden zukommen», meint Sprecher und gibt zu Protokoll: «Der Vollanschluss steht nicht in Abhängigkeit vom Zubringer aus Dornach.»

Gemäss dem Aescher Landrat Rolf Blatter, Mitglied der landrätlichen Bau- und Planungskommission, ist alles klar: Dornach könnte längstens auf dem Weg zum neuen Autobahnanschluss von Aesch sein. «Man einigte sich auf den Korridor Mitte. Der Kreisel zum Vollanschluss wird auf der Basis dieser Planung erstellt. Die Strassenführung wieder verändern zu wollen, macht weder technisch noch betrieblich Sinn – und finanziell schon gar nicht.» Auf der Basis der damaligen Einigung sei das Projekt im Richtplan der Kantone eingetragen worden, es figuriere im Agglo-Programm – entsprechende Gelder seien reserviert und das «Okay» vom Amt für Raumentwicklung liege ebenfalls vor, resümiert Blatter.

Variante Süd ist für Aesch keine Option

Für Blatter steht eine Kostenbeteiligung für weitere Abklärungen ausser Frage: «Aesch hatte unmissverständlich dargelegt, dass nur der Korridor ‹Mitte› machbar ist. Bei anderen Optionen sind die Hindernisse unüberwindbar. Jetzt eine neue Machbarkeitsstudie zu lancieren, wäre sinnlos.» Damit würden die bisher von Dornacher Amtsträgern angewandte «Verzögerungstaktik» fortgesetzt werden.

Unter der Führung des ehemaligen Dornacher Gemeindepräsidenten Christian Schlatter hatte der Dornacher Gemeinderat der Variante «Süd» eine zunehmende Bedeutung eingeräumt.

Diese Variante, welche die Birs auf der Höhe der Tennishalle Aesch überqueren würde, setze auf eine schonende Birsquerung, erklärte Schlatter damals. Die Variante Süd trage am besten Sorge zur hochwertigen Naturlandschaft des Birsbogens. Rolf Blatter sieht in dieser Variante keine Lösung. Und er erinnert: Im Wahlkampf habe Daniel Urech bekräftigt, «sich für eine rasche Lösung einzusetzen». Es gehe um die Entlastung des Gebietes Nepomuk, wo heute bis zu 17000 Fahrzeuge gezählt werden. «Ich setze grosse Hoffnung in den neuen Dornacher Gemeinderat.»

Daniel Urech hatte vor kurzem an einer Gemeinderatssitzung in Aussicht gestellt, das Thema Autobahnzubringer noch im Verlauf dieses Jahres zu traktandieren. Im Teilzonenplan Widen, der sich beim Kanton Solothurn zur Vorprüfung befindet, ist die Linienführung eines Autobahnzubringers noch nicht definiert worden.

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