Setzwerk: Nun ist das Arlesheimer Kulturhaus offiziell eröffnet
Am Wochenende feierte der Trägerschaftsverein die Einweihung des Kultursaals Setzwerk. Der Saal bewies, dass er für ein vielfältiges Angebot bereit ist.
Die zwei charmanten Herren mit ihren grünen Anzügen, der sprachlichen Mischung aus Italienisch und Deutsch und der roten Vespa hatten das Publikum schnell im Sack. Es wurde gesungen, erzählt und vor allem viel gelacht. Pelati Delicati erheiterten am Sonntagmittag das schon sehr gut gefüllte Setzwerk. Sie bewiesen nicht nur, dass man als Duo die grosse Bühne raumfüllend bespielen kann, sondern auch, dass die Bühne gut mit Motorenlärm und Reifenspuren umgehen kann.
Schon am Tag zuvor – das Programm des Einweihungsfestes zog sich über das ganze Wochenende hinweg – stellte das Setzwerk unter Beweis, dass es für ein breites Kulturangebot bereit ist. Mit Musik, Tanz und Theater – um nur einen kleinen Teil davon zu nennen, feierte der Trägerschaftsverein knapp vier Monate nach der Schlüsselübergabe feierlich die Eröffnung. Am Samstag traten unter anderem die Baselbieter Soulsängerin Nicole Bernegger, der Domchor Arlesheim, die Seniorentheatergruppe, die Breakdance Showgruppe «abCrew», der Musikverein und die Musikschule Arlesheim auf. Am Sonntag folgten neben Pelati Delicati das Orchester Arlesheim, der Männerchor Arlesheim, die Alphorngruppe Echo vom Birseck und die Kammermusik Arlesheim, zu der im Takt gesteppt wurde.
Eine wunderbare Atmosphäre unter freiem Himmel kreierte – trotz Nieselregen – der Jodlerclub Arlesheim. Für die beiden Jodler Glanco Floreani und Thomas Schaad ist das Setzwerk ein grosses Geschenk. Nach ihrem ersten Auftritt auf der Bühne zeigten sie sich begeistert. «Die Akustik ist grossartig. Natürlich ganz anders als in der Mehrzweckhalle des Domplatzschulhauses, wo wir bis anhin unseren Jodlerabend durchgeführt haben.»
Glücklich über den neuen Kultursaal zeigten sich auch zwei Seniorinnen beim sonntäglichen Kaffee, die auf den Auftritt des Männerchors warteten. «Die Fassade ist gewöhnungsbedürftig und die Stühle etwas hart, aber sonst ist der Saal toll geworden.» Sie hätten sich einen solchen Ort gewünscht, als sie selber noch aktiv in einem Verein waren. Für Arlesheim und insbesondere für die Vereine sei das Setzwerk ein wichtiger Ort, auf den alle sehr lange gewartet hätten, erinnern die beiden Seniorinnen.
Türen bereiten noch Probleme
Zufrieden mit dem gelungenen Wochenende und den ersten Monaten im Betrieb zeigte sich auch Markus Ribi, Präsident des Trägerschaftsvereins. Zwar gebe es bei der Buchung für den Sommer 2024 noch einzelne Lücken, für das kommende Jahr sehe die Nachfrage aber schon gut aus. Der Saal habe sich als Veranstaltungsort für verschiedene Ansprüche bewährt, versichert Ribi. Trotzdem gebe es noch Kinderkrankheiten, bei denen der Präsident des Trägerschaftsvereins die Bedienung der Türen hervorhebt. Diese werden automatisch über einen Server gesteuert. Weil dieser Server bei der Gemeinde angeschlossen ist, gibt es bei kurzfristigen Anpassungen des Programms Probleme.
Der Trägerschaftsverein wird dem aufgekommenen Bedürfnis nach einer Leinwand und einem Beamer im Foyer nachkommen, was zu erneuten Bauarbeiten im Herbst führen wird. Auch soll ein Flügel der Marke Steinway D angeschafft werden. Dies sei essenziell, um auch hochklassige Pianisten nach Arlesheim zu holen, betont Markus Ribi. Der Trägerschaftsverein hat einen Occasion-Flügel für 110000 Franken im Auge. Dafür werden in den kommenden Monaten Spenden gesammelt.
Das gut besuchte Einweihungswochenende zeigte, dass die Bevölkerung und die Vereine das Setzwerk bereits angenommen haben. Der Katholische Frauenverein mit der Pasta Bar, die Säulizunft mit Grill und Pastrami-Brot und das Café, einzigartig mit Gebäck und Waffeln, machten die Einweihung auch kulinarisch zu einem gelungenen Anlass.