Flügel von Weltklasse bezaubert Arlesheim
Am «Flügel-Weekend» ist die Bevölkerung eingeladen, den neuen Konzertflügel im Setzwerk Arlesheim zu bestaunen. Das Programm reicht von Jazz bis Klassik.
Arlesheim wird seinem Ruf, kulturell etwas auf dem Kasten zu haben, wieder einmal gerecht: Seit vergangenem Samstag steht im Setzwerk, dem Kulturhaus in Arlesheim, ein Steinway-Konzertflügel Modell D. Ein solcher kommt auf den meisten grossen Konzertbühnen der Welt zum Einsatz und entführt die Menschen auf musikalische Höhenflüge. «Arlesheim ist der einzige Ort im Kanton Basel-Landschaft mit einem solchen Konzertflügel», freut sich Katrin Bartels, Leiterin der Gemeindeverwaltung. Und weiter: «Der Entscheid für einen Steinway-Flügel ist auch darauf begründet, dass wir einen Konzertsaal haben, der sich durch Erstklassigkeit auszeichnet.» Mit der Anschaffung dieses renommierten Instruments will das Setzwerk die Konzertlandschaft in Arlesheim erweitern. Am kommenden Wochenende ist die Bevölkerung nun eingeladen, das Instrument in insgesamt vier Konzerten zu entdecken.
Die Arbeitsgruppe Flügel – eine lose Gruppe von musikalisch versierten Arlesheimerinnen und Arlesheimern – hat sich mit der Wahl und Anschaffung des neuen Instruments auseinandergesetzt. Die Gruppe hat sich zunächst die Frage gestellt, welches Modell für das Setzwerk passend sei.
1973 und 2017: Zwei Flügel im Klangtest
Es wurde rasch deutlich: «Für einen Saal, der – als einziger im Kanton Basel-Landschaft – klar auf musikalische Akustik hin optimiert ist, braucht es einen Flügel des Modells D», sagt Jonathan Graf, Mitglied der Arbeitsgruppe und Orchestermanager der Basel Sinfonietta. Allerdings: Ein Steinway-Konzertflügel sprengt mit 250000 Franken für ein neues Modell den Rahmen. «Also machten wir uns auf die Suche nach einem Occasionsflügel», erzählt der Arlesheimer.
Fündig wurde die Gruppe einerseits in der Liestaler Klavierwerkstatt René Waldhauser, andererseits bei Musik Hug in Zürich. Am vergangenen Samstag wurden die beiden Flügel mit hinzugezogenen Pianisten und Experten im Setzwerk miteinander verglichen: «Rein künstlerisch hat sich dabei kein klarer Sieger ergeben. Die wenigen kleinen Vorteile des Instruments von Musik Hug haben aber das deutlich höhere Preisschild nicht gerechtfertigt.» 108000 Franken hat der Steinway-Flügel aus Liestal – Jahrgang 1973 – gekostet, während jener von Musik Hug – Jahrgang 2017 – 148500 Franken gekostet hätte. «Der Flügel, für den wir uns entschieden haben, ist zwar deutlich älter, jedoch wurde alles erneuert, was man erneuern kann – so befinden sich etwa die Saiten und der Stimmstock auf dem neusten Stand. Mit dieser Entscheidung erzielten wir das beste Preis-Leistungs-Ergebnis.» Einen Teil des Betrags hat der Trägerschaftsverein Setzwerk bereits zusammen. Das «Flügel-Weekend» wird ebenfalls einen Beitrag einbringen und der Rest wird «mit Miete abbezahlt», wie Markus Ribi, Präsident des Vereins, erklärt.
Rap, Jazz, Klassik und mehr
Für das von morgen Freitag bis Sonntag andauernde «Flügel-Weekend» bedient der Trägerverein Setzwerk ein konzertant breites Spektrum: «Das Programm zeigt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Flügels», sagt Markus Ribi. Am Freitag sind unter dem Titel «Flügelschläge» etwa die Konzertpianistin Gracia Steinemann und der Spoken-Word-Poet Laurin Buser mit eigens für diesen Anlass geschriebenen Texten zu hören. Am Samstag heisst es «Fliegen zwischen Jazz und Romantik» mit Jean-Paul Brodbeck und Lukas Traxel. Für Sonntag stehen sogar zwei Konzerte auf dem Programm: einerseits klassische Gesänge mit Bass-Bariton Robert Koller, begleitet von Jean-Jacques Dünki am Flügel; andererseits treten Formationen der Musikschule Arlesheim auf. «Als Betreiber des Setzwerks ist es uns wichtig, ein Programm zu bieten, das jedermann anspricht», so Ribi. Passend dazu gibt es am Sonntagnachmittag ein reichhaltiges Kuchenbuffet. Tickets sind auch an der Abendkasse zu kaufen. setzwerkarlesheim.ch
