«Eines der nachhaltigsten und schönsten Spitäler»

Nach jahrelangen Planungen wurde am Montag der feierliche Spatenstich für den Neubau der Klinik Arlesheim vollzogen. Die Erleichterung bei den Verantwortlichen ist gross.

Spatenstich: Verwaltungsratspräsident Philipp Schneider, Patrick Meyer (Leiter Finanzen, Geschäftsleitungsmitglied), Jana Siroka (Leitende Ärztin Notfallstation) und Sascha Schuler (Architekt BSS Architekten). Foto: Tobias Gfeller
Spatenstich: Verwaltungsratspräsident Philipp Schneider, Patrick Meyer (Leiter Finanzen, Geschäftsleitungsmitglied), Jana Siroka (Leitende Ärztin Notfallstation) und Sascha Schuler (Architekt BSS Architekten). Foto: Tobias Gfeller

«Endlich, das kann man wohl so sagen», strahlte Philipp Schneider, Verwaltungsratspräsident der Klinik Arlesheim, ­nachdem er gerade mit zahlreichen Mitarbeitenden und den Mitgliedern des Bauausschusses den symbolischen Spatenstich vollzogen hatte. «Es wurde auch Zeit», fügte Schneider an. Darin waren sich am Montagnachmittag östlich des bestehenden Hauptbaus der Klinik alle einig. Denn eigentlich müsste der Neubau schon längst stehen. Doch das erste Projekt «Schmetterling» musste noch vor dem Spatenstich gestoppt werden, weil die Kosten förmlich aus dem Ruder gelaufen waren. Mit dem jetzt vorliegenden Neubau aus Mondholz ist der Klinik Arlesheim ein Coup gelungen. Die für ein ­Spital aussergewöhnliche Materialverwendung sorgte weit über die Region hinaus für Schlagzeilen. Philipp Schneider würdigte in seiner Ansprache den Neubau als «eines der nachhaltigsten und schönsten Spitäler der Schweiz und der ganzen Welt».

Einzug in gut drei Jahren

Der symbolische Spatenstich wurde passend zur anthroposophischen Klinik mit einem Feuer in der Mitte und Planetensiegeln auf dem Boden begangen. Die anwesenden Mitarbeitenden und Gäste bildeten darum einen Kreis. Jana Siroka, Leitende Ärztin der Notfallstation, erinnerte in ihrer Ansprache an das Wirken von Klinikgründerin Ita Wegman. «Es war damals ein kleiner Anfang, aber auch unglaublich mutig von Ita Wegman.» Siroka lobte die Klinikgründerin dafür, einen Ort für das Wohl der Patienten geschaffen zu haben. Arlesheim gilt als Wiege der anthroposophischen Medizin.

Auf dem Baufeld wurden in den vergangenen knapp vier Wochen insgesamt drei Gebäude der Klinik abgerissen. Dazu gehörte unter anderem das Mitarbeiterhaus. Dies sorgte für die ersten Lärm- und Staubimmissionen. Das werde auch in den kommenden Monaten so sein, wenn der Aushub vorgenommen wird, mahnte Architekt Sascha Schuler.

Ziel ist es, im Dezember 2026 in die neue Klinik einziehen zu können. «In drei Jahren arbeiten wir hier drin», kündigte Verwaltungsratspräsident Philipp Schneider selbst ernannt «mutig» an. Er erinnerte auch daran, dass Ita Wegman kurz vor ihrem Tod Mitarbeitenden auf den Weg gegeben habe, immer wieder neue Kliniken zu bauen. Das setzen die aktuell Verantwortlichen nun definitiv in die Tat um. Patrick Meyer, Leiter Finanzen der Klinik Arlesheim, zählte in seiner Ansprache die Jahre der langen Planung mehrerer Projekte am Stollenrain auf.

Kostendach von 55 Millionen Franken

Beim Neubau kommt die von einem Österreicher erfundene und patentierte «Holz100»-Bauweise ohne Leim und nur mit Dübeln zur Anwendung. Ausgeführt wird sie von einer Schweizer Firma mit Mondholz aus dem Schwarzwald. Wie beim früheren Neubauprojekt «Schmetterling» sind 40 stationäre Einzelzimmer vorgesehen, die auch doppelt belegt werden können. Alle befinden sich im obersten Stockwerk mit Blick auf den öffent­lichen Park der Klinik, der deutlich ­vergrössert wird.

Für den Neubau der Privatklinik ist ein Kostendach von 55 Millionen Franken vorgesehen. Der Neubau soll das heutige Spital-Hauptgebäude am Stollenrain ersetzen, die frühere Ita-Wegmann-Klinik. Die Klinik Arlesheim ging aus dem Zusammenschluss der Ita Wegman-Klinik und der Lukas-Klinik hervor. Ebenfalls aus Mondholz erstellt wurde das in diesem Jahr neu eröffnete Heilmittellabor. Es kostete rund sieben Millionen Franken.

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