«Der Zusammenschluss ist für die Patienten ein klarer Vorteil»

Die Lukas Klinik konnte aufgrund ihrer zu geringen Grösse nicht mehr rentabel betrieben werden. Chefarzt Bernd Himstedt-Kämpfer erklärt die Hintergründe.

Wandel vonnöten: Der Chefarzt der Lukas Klinik Bernd Himstedt-Kämpfer.  Foto: Tobias Gfeller
Wandel vonnöten: Der Chefarzt der Lukas Klinik Bernd Himstedt-Kämpfer. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Am letzten Donnerstag gaben die Lukas Klinik und die Ita Wegman Klinik den Zusammenschluss zur neuen Arlesheimer Klinik AG bekannt. Hauptgrund für die Fusion sind die finanziellen Probleme bei der Lukas Klinik, die vor allem aufgrund der Fallkostenpauschale immer akuter wurden. 15 stationäre Betten werden ab kommenden April von der Lukas Klinik in die Ita Wegman Klinik verschoben. Zusätzlich stehen den Patienten auf der privaten Station Betten zur Verfügung. Die Lukas Klinik wird künftig nur noch ambulante Krebstherapien anbieten.
Mit dem Zusammenschluss wollen die Verantwortlichen der beiden Kliniken die anthroposophische Medizin am Standort Arlesheim stärken. Doch diese Stärkung fordert auch Opfer: Mit bis zu 50 Entlassungen rechnet Lukas-Klinik-Chefarzt Bernd Himstedt-Kämpfer. Er nimmt zu den wichtigsten Fragen nach Bekanntgabe des Zusammenschlusses Stellung.

Wochenblatt: Wie konnte es so weit kommen, dass es der Lukas Klinik immer schlechter ging, während die Ita Wegman Klinik scheinbar problemlos die Fallkostenpauschale überstand? Gibt es gar noch andere Gründe für die Finanzprobleme?
Bernd Himstedt-Kämpfer: Oftmals sind Licht und Schatten sehr nah beieinander. Unsere Patientinnen und Patienten haben stets unsere Kleinheit und die familiäre Atmosphäre sehr geschätzt, was sich auch in unserer hohen Patientenzufriedenheit gezeigt hat. Die Schattenseite davon ist, dass die Lukas Klinik mit ihren am Schluss noch 25 Betten schlicht zu klein war, um sie noch irgendwie kostendeckend zu führen. Die Logistik, das heisst das Kochen der Mahlzeiten, die Reinigung des Hauses, die Administration ist dann im Verhältnis zu 25 Patienten nicht mehr finanzierbar, selbst bei Löhnen, die gemäss der Perinova-Lohnvergleichsstudie unter dem kantonalen Durchschnitt liegen.

Was bleibt nach diesem Zusammenschluss von der Lukas Klinik übrig?
Bernd Himstedt-Kämpfer: Die Lukas Klinik und die Ita Wegman Klinik werden unter einem neuen Dach mit dem Namen Klinik Arlesheim AG als eigenständige Marken weiter existieren. Alle onkologischen Leistungen der Klinik Arlesheim AG werden unter der Marke Lukas Klinik abgeboten, sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich.

Was passiert mit den Räumlichkeiten der Lukas Klinik, wenn die Station nicht mehr gebraucht wird?
Bernd Himstedt-Kämpfer: Der stationäre Teil der heutigen Lukas Klinik wird in das Gebäude der Ita Wegman Klinik übergeführt, damit können die Logistik der heutigen Ita Wegman Klinik genutzt und die Kosten deutlich reduziert werden. Alle ambulanten onkologischen Angebote der heutigen Ita Wegman Klinik und auch der heutigen Lukas Klinik werden im Gebäude der Lukas Klinik angeboten. Damit werden die Räumlichkeiten der Lukas Klinik zukünftig wirtschaftlich optimal genutzt.

Inwiefern ist dieser Zusammenschluss für die Patienten von Vor- oder Nachteil?
Bernd Himstedt-Kämpfer: Der Zusammenschluss ist für die Patientinnen und Patienten ein klarer Vorteil. Es gibt nur noch ein onkologisches Angebot in Arlesheim und alle Patienten profitieren von den Angeboten der neuen, erstarkten Klinik Arlesheim.

Wer ist von den Entlassungen betroffen und wie werden diese durchgeführt?

Bernd Himstedt-Kämpfer: Hierzu können wir im Moment noch nichts sagen, da wir vorerst die Konsultationsphase abwarten müssen. Entlassungen werden mit grösstmöglicher Sorgfalt erfolgen.

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