Arlesheim als Vorreiterin der Gleichstellung und Inklusion

Die Gemeinde Arlesheim wurde für ihr Engagement für Menschen mit Beeinträchtigung mit dem «Move-Award» ausgezeichnet. Feierlich ­wurden am Herbstmarkt zudem die neuen Orts­tafeln mit der Partnergemeinde Satigny enthüllt.

Ortsschilder werden eingeweiht: Pascal Leumann (Gemeinderat, oben), René Piesker (Säulizunft) und Anne Penet (Maire de la commune de Satigny). Foto: Florin Bürgler
Ortsschilder werden eingeweiht: Pascal Leumann (Gemeinderat, oben), René Piesker (Säulizunft) und Anne Penet (Maire de la commune de Satigny). Foto: Florin Bürgler

Es herrschte ein reges Treiben am Herbstmarkt vergangenen Samstag im Arleser Dorfkern. Hunderte Menschen schlenderten dicht an dicht an den Dutzenden rot-weissen Marktständen vorbei und liessen sich vom diversen Angebot inspirieren. Auch eine Vielzahl an Arlesheimer Vereinen und Institutionen war vor Ort, z. B. das «Kulturhaus Setzwerk», das mit einer Fundraising-Aktion teilnahm.

Gegen 12.30 Uhr lud der Gemeinderat beim Pausenhof des Domplatzschulhauses zu einem kleinen Festakt, bei welchem zwei Programmpunkte im Fokus standen: Die Gemeinde erhielt die Auszeichnung der Riehener Stiftung Move für ihre «beispielhaften Leistungen im Rahmen der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung». Ausserdem wurde die langjährige Freundschaft mit der Genfer Gemeinde Satigny nun auch formal mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvetrages festgehalten. Unter den Anwesenden befand sich auch eine aus Satigny angereiste Delegation, die den mehr oder weniger akzentfreien Bilingue-Redebeiträgen lauschte.

«Vive Arlesheim, es lebe Satigny»

Für all diejenigen, die Satigny noch nicht kannten, stellte «Conseillère administrative» Anne Revaclier ihre Gemeinde kurz vor: «4400 Einwohner, 15 Kilometer von Genf entfernt und die grösste Weinbaugemeinde der Schweiz.» Die Ursprünge der über den Röstigraben hinausreichenden Freundschaft gehen auf eine erste Kontaktaufnahme durch die Arlesheimer Säulizunft vor über 30 Jahren zurück. Die gemeinsame Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages am Samstag beschliesst die «Jumelage» – heitere Toasts wie «Vive Arlesheim, es lebe Satigny» hallte durch das gut gefüllte alte Feuerwehrmagazin.

Zum Abschluss ihrer auf Deutsch gehaltenen Rede meint Revaclier humorvoll: «Ist Arlesheim das Zentrum der anthroposophischen Medizin, so ist Satigny das Zentrum des guten Weins – jedem seine Medizin.» Zur Feier des Tages wurden anschliessend an allen fünf Arlesheimer Dorfeingängen die neuen Ortsschilder enthüllt.

Als Nächstes sollen Busstationen barrierefrei ausgebaut werden

Der zweite Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe des Move-Awards. Stiftungspräsident Eric Bertels erklärt in seiner Laudatio: «Arlesheim leistet ein beispielhaftes Engagement für Menschen mit Beeinträchtigung und setzt sich auf zahlreichen Gebieten der Gleichstellung ein. Es gibt viele hindernisfreie Gebäude, der städtische Strassenraum ist gut benutzbar, behindertengerechte Parkplätze und WC-Anlagen findet man überall.»

Besonders herausstechen würden der barrierefreie Zugang zum Dom sowie alle umgebauten Tramstationen. Stiftungsratsmitglied Chikha Benallal überreichte den mit 4000 Franken dotierten Preis an Gemeinderat Pascal Leumann (FDP). «Wir sehen das als Verpflichtung, unsere Projekte noch weiter voranzutreiben. Als Nächstes wollen wir auch die Busstationen barrierefrei ausbauen», meinte Leumann. Und Gemeindepräsident Markus Eigenmann sagte zum Wochenblatt: «Wir waren überwältigt, als wir die Nachricht erhielten. Wir sehen das als Anerkennung unserer zahlreichen Projekte und als Bestätigung seitens der Betroffenen.»

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