Zweimal diskussionsloses Ja an der Gemeindeversammlung

Die Aescher Bevölkerung genehmigte sowohl das Schulraumprovisorium Neumatt als auch eine Erweiterung des Kandidatenfelds für die Geschäftsprüfungskommission im Schnelldurchlauf.

Genauer Standort des Provisoriums noch unklar: In Frage kommen drei Möglichkeiten auf dem Areal Neumattschulhaus. Voraussichtlich wird das Provisorium am Standort an der Ettingerstrasse (hier im Bild) umgesetzt. Foto: Benedikt Kaiser
Genauer Standort des Provisoriums noch unklar: In Frage kommen drei Möglichkeiten auf dem Areal Neumattschulhaus. Voraussichtlich wird das Provisorium am Standort an der Ettingerstrasse (hier im Bild) umgesetzt. Foto: Benedikt Kaiser

Die Aescher Gemeindeversammlung von letzter Woche war eine zackige Sache. So zackig, dass sich Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher (SP) direkt im Anschluss leicht überrascht zeigte: «Beim Schulhausprovisorium habe ich mit mehr Diskussion gerechnet.» Anscheinend vermochten aber die Erklärungen des Gemeinderats die anwesende Stimmbevölkerung zu überzeugen. Aesch kämpfe aufgrund seines Bevölkerungswachstums schon seit einigen Jahren mit knappem Schulraum für die Primarstufe, meinte der zuständige Gemeinderat Stephan Preiswerk (FDP). «Dieses Problem konnten wir bis anhin durch das Anmieten von sechs Schulräumen in den Räumlichkeiten der Sekundarschule Aesch lösen.» Nun habe aber der Kanton vier der sechs Räume auf Ende Juni 2023 gekündet. Um die Zeit bis zur Umsetzung der Aescher Schulraumplanung mit neuen, definitiven Schulräumen für eine durchgängig fünffache Klassenführung aller Primarklassen ab dem Schuljahr 2026/2027 zu überbrücken, müsse eine Übergangslösung geschaffen werden. «Mit dem Provisorium können wir die vier wegfallenden Räume kompensieren und stellen zudem die nötigen Räume für die zusätzliche 1. Klasse bereit, die aufs Schuljahr 2023/2024 hin geschaffen werden muss.»

Die Kosten für das Schulraumprovisorium belaufen sich auf gut drei Millionen Franken. Darin eingerechnet ist eine optionale Erweiterung des Provisoriums mit Räumen für zwei weitere Klassen. «Bei Bedarf kann das Provisorium Neumatt jederzeit aufgestockt werden.» Was mit dem Provisorium nach seinen drei Jahren Nutzungsdauer geschehen soll, sei noch nicht klar, sagte Gemeinderat Preiswerk auf Anfrage der Bevölkerung. «Das hängt davon ab, ob wir das Provisorium mieten oder kaufen.» Die Gemeindeversammlung genehmigte das Schulraumprovisorium Neumatt mit 72 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 5 Enthaltungen.

Mehr Auswahl für die Geschäftsprüfungskommission

Ebenfalls und sogar einstimmig genehmigt wurde die Teilrevision der Gemeindeordnung mit dem Ziel, das Kandidatenfeld für die Geschäftsprüfungskommission zu erweitern. Neu können nicht mehr nur Mitglieder aus der Gemeindekommission in die Geschäftsprüfungskommission gewählt wählen, sondern sämtliche Wahlberechtigte. Mit dieser Änderung reagiere man auf die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung und den damit verbundenen temporären Vakanzen, mit denen die Geschäftsprüfungskommission zu kämpfen gehabt habe, sagte Gemeindepräsidentin Sprecher. Eine Öffnung mache Sinn, meinte auch Dominik Häring (FDP), Präsident der Gemeindekommission. «Zudem bleibt die Gemeindekommission das Wahlorgan.»

Eröffnungsreicher Oktober

Beinahe am meisten Zeit beanspruchte die Informationsrunde ganz zum Schluss. Gemeinderätin Christine Koch (SP) ging zuerst auf eine Anfrage aus der Bevölkerung zu Photovoltaik auf gemeindeeigenen Bauten ein. Die Gemeinde habe eine Studie zur Abklärung der Sinnhaftigkeit an den verschiedenen Standorten in Auftrag gegeben. In der Folge informierte Gemeindepräsidentin Sprecher kurz zum aktuellen Zeitplan der Zonenplanrevision und Gemeinderat Stephan Hohl (FDP) zum digitalen Dorfplatz, den Aesch per November einführen will. Hohl verkündete ebenfalls, dass das Trailcenter am 22. Oktober mit einem Eröffnungsfest eingeweiht werden soll und dass das «jahrelange Warten» auf die Inbetriebnahme des Aescher Autobahn-Vollanschlusses am 29. Oktober ein Ende habe. Den Abschluss der Gemeindeversammlung stellte eine weitere Anfrage aus der Bevölkerung zum Bau weiterer Beachvolleyballfelder auf dem Löhrenacker dar. Gemeindepräsidentin Sprecher sicherte dem Antragsteller ein Treffen mit Vertretern der Gemeinde zu.

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