Kabelnetz-Verkauf schönt das Budget

Trotz eines relativ ausgeglichenen Budgets hat Pfeffingen hohe Kosten zu stemmen. Neben Fixkosten müssen etwa Investitionen in Heizung und Strassenbeleuchtung getätigt werden.

Pfeffinger Gemeindepräsident: Ruben Perren (parteilos). Foto: Tobias Gfeller

An der Gemeindeversammlung vom vergangenen Dienstag hat der Gemeinderat das Budget für das Jahr 2025 präsentiert. Dieses zeigt sich mit einem Aufwandüberschuss von 62 600 Franken bei ­Gesamtkosten von rund 13,041 Mio. Franken auf den ersten Blick relativ ausge­glichen, ja sogar deutlich besser als das vorjährige Budget. Allerdings: «Zurückzuführen ist das auf einen Einmaleffekt, nämlich den Verkauf des Kabelnetzes der Gemeinde an die InterGGA», so Gemeindepräsident Ruben Perren (parteilos). «Dieser Umstand darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die prognostizierten Steuereinnahmen für das kommende Jahr nicht ausreichen werden, um den geplanten Aufwand zu decken.»

Pfeffingen hat auch im kommenden Jahr hohe Ausgaben zu stemmen: So steigen etwa die Kosten der Pflegebeiträge in Alters- und Pflegeheimen auf 253 700 Franken, jene der ambulanten Krankenpflege auf 329 300 Franken. Dieser Trend werde das Budget in den kommenden Jahren weiter belasten. Zudem zahlt Pfeffingen als Gemeinde mit einer hohen Steuerkraft ordentlich in den kantonalen Finanzausgleich ein – 1,5 Mio. Franken sind dafür budgetiert. Um «die herausfordernde Lage» zu meisten, will der Gemeinderat an einer restriktiven Ausgabenpolitik festhalten.

Neue Investitionen

Erfreulich sei, dass die Investitionen der vergangenen Jahre, der Neubau des Schulhauses eingeschlossen, mit Eigenmitteln finanziert werden konnten, so Ruben weiter. Bis Ende Jahr würden alle Fremdschulden abgetragen sein. Doch: «Für die kommenden Jahre brauchen wir Fremdkapital, um neue Investitionen zu zahlen.» Über vier Investitionen hat die Gemeindeversammlung am Dienstag entschieden, wobei der Investitionskredit von 180 000 Franken für die Erweiterung der Urnennischenwand von 70 auf 105 Nischen auf dem Friedhof Pfeffingen, ein Sanierungsprojekt in der Klusstrasse für 370 000 Franken sowie die Umrüstung der Beleuchtung auf Gemeindestrassen für 1,170 Mio. Franken diskussionslos über die Bühne gingen.

Für Gesprächsstoff sorgte dagegen ein Investitionskredit von ursprünglich 1,077 Mio. Franken für den Ersatz der Heizungsanlagen in den gemeindeeigenen Bauten Verwaltung, Werkhof und Pfadihaus. Diese werden bisher mit Gas und Öl beheizt. Gerade die Ölheizung im Pfadihaus befinde sich in «einem äusserst schlechten Zustand», so die zuständige Gemeinderätin Susanne Schindler (FDP). Und weiter: «Wir haben ein Vorprojekt in Auftrag gegeben, das den Ersatz der Anlagen durch regenerative Energiequellen vorsieht. Dies erfordert jedoch hohe Investitionen.»

Der Gemeinderat hat sich aus mehrheitlich praktischen Gründen – wie etwa Kapazitätsproblemen bei der Lagerung des Brennmaterials – gegen eine Holzheizanlage und stattdessen für eine ­Wärmepumpenanlage entschieden. Grundsätzlich wurde die Umstellung auf regenerative Energiequellen von der Versammlung begrüsst, doch ein Antrag, dass Pfadihaus aus dem Heizungsprojekt zu entfernen, wurde gutgeheissen. Damit reduziert sich die Investition auf 910 000 Franken.

Pfeffinger geehrt

Die Versammlung am Dienstag hat weiter den unveränderten Steuersatz von 45 Prozent, die Gründung des Zweckverbands «Versorgungsregion Alter Birstal» und ein Reglement über Beiträge an Pflege und Betreuung zu Hause beschlossen. Am Ende der Versammlung wurde zudem der «Pfäffiger Priis» für das Jahr 2024 an Guido Bobbià, Initiator der Buslinie 65, an «Pfäffige läbt» und an Paul Schär als Gründer des Pfeffinger Forums verliehen. Die Preisträger waren aus dem Kreise der Bevölkerung nominiert worden.

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