Zwei definitive Rücktritte – und dazu ein Rücktritt vom Rücktritt?

Marianne Hollinger ist sich doch nicht mehr sicher, ob sie im Sommer 2020 als Gemeindepräsidentin zurücktreten wird. Derweil steht für Bruno Theiler fest, dass er in zwei Jahren aus dem Aescher Gemeinderat ausscheidet.

FDP-Personalien: Während Bruno Theiler seinen Abschied aus dem Gemeinderat ankündet, lässt Marianne Hollinger nach dem Rücktritt aus dem Landrat ihre längerfristige Zukunft als Aescher Gemeindepräsidentin nochmals offen.  Fotos: ZVG
FDP-Personalien: Während Bruno Theiler seinen Abschied aus dem Gemeinderat ankündet, lässt Marianne Hollinger nach dem Rücktritt aus dem Landrat ihre längerfristige Zukunft als Aescher Gemeindepräsidentin nochmals offen. Fotos: ZVG

Letzte Woche gab Marianne Hollinger (FDP) ihren Rücktritt aus dem Landrat per Ende April bekannt. Wegen der Amtszeitbeschränkung hätte sie 2019 nicht mehr zur Wiederwahl antreten dürfen. An ihre Stelle rückt die Reinacherin Jacqueline Bader. Hollinger ist Politikerin mit Leib und Seele. Der Rücktrittserklärung aus dem Landrat, den sie von 2013 bis 2014 mit viel Leidenschaft präsidiert hatte, fiel ihr spürbar schwer. Aus beobachtender Distanz ist deutlich wahrzunehmen, dass ihr der stückweise Abschied aus der Politik zu schaffen macht. Auf dem Politparkett bleibt sie als Aescher Gemeindepräsidentin aktiv – mindestens bis 2020. Doch was kommt danach?

Bereits im Sommer 2017 kündigte Hollinger in der «Basler Zeitung» ihren Rücktritt als Gemeindepräsidentin an. Sie werde 2020 nicht zur Wiederwahl antreten. «16 Jahre sind genug», liess sie sich im vergangenen Juli zitieren. Es sei Zeit, die Verantwortung neuen Kräften weiterzugeben. Doch nun krebst Hollinger zurück. «Es ist noch nicht entschieden, ob ich 2020 nochmals antreten werde oder nicht.» Die kommenden Gemeindewahlen seien noch weit weg. «Bei Wahlen entscheidet man kurzfristiger», erklärt sich Hollinger. Und im Artikel der BaZ hätten sich mehrere Fehler eingeschlichen. «Aber klar ist, Absichten werden verschiedentlich geäussert, entschieden aber wird viel später.»

Mehr Zeit für die Familie

Bereits entschieden hat sich dafür ein anderer: Bruno Theiler wird 2020 definitiv nicht mehr zur Wiederwahl als Aescher Gemeinderat antreten. «16 Jahre sind genug», sagt er – und er meint es ernst. Seine Zeit im Gemeinderat ende am 30. Juni 2020. «Ich bin dann schon 66. Ich möchte meinen Ruhestand noch geniessen.» Er will mehr Zeit mit der Familie und im Speziellen mit seiner Enkeltochter verbringen, so Theiler. «Und auch für die Zunft zu Wein- und Herbergsleuten möchte ich mich als Zunftmeister wieder stärker engagieren.» Mit seinem Rücktritt macht Bruno Theiler auch klar, dass er als Nachfolger für Marianne Hollinger 2020 nicht zur Verfügung steht – falls sie denn überhaupt zurücktritt. Gute Chancen hätte er jedenfalls gehabt, davon ist er auch selber überzeugt. Doch jetzt reize ihn das Amt nicht mehr.

Die FDP ist gefordert

Die FDP muss also mindestens einen, vielleicht auch zwei Sitze im Gemeinderat neu besetzen. Wegen der Wahl des Gemeinderats nach dem Proporz reicht es nicht, bekannte Gesichter aufzustellen, auch die Partei selbst muss überzeugen. «Wir müssen den Fokus eben auf die Köpfe und die Partei legen», betont FDP-Präsident Cristian Manganiello. Mit vorzeitigen Rücktritten und einem Nachrücken auf der Liste hätte die FDP bei der nächsten Wahl mit Bisherigen antreten können. «Als klarer Verfechter des Majorz kamen solche Spielchen für uns aber nicht infrage», stellt der Parteipräsident klar. Sabrina Häring wird wieder antreten. Mit Stephan Hohl bestätigt auch der aktuell erste Nachrückende seine erneute Kandidatur. Als Generalagent der Mobiliar in Aesch und Vorstandsmitglied beim Gewerbe- und Industrieverein sieht sich dieser stark im Dorf verankert. Eine Kandidatur für das Präsidium, falls er denn in den Gemeinderat gewählt würde, schliesst Hohl aber aus zeitlichen Gründen aus.

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