Zu Tränen gerührt
Emotionen pur an der Preisvergabe des Aescher Kultur- und Sportpreises. Die Preisträger zeigten sich sehr ergriffen und auch erstaunt darüber, dass man ihre Leistungen wertschätzt.
Bea Asper
Hab ich ein Glück, in einer solch tollen Gemeinde zu wohnen, in der Randsportarten wahrgenommen werden», sagt David Llaneza. Er ist in Aesch aufgewachsen. Seine grosse Leidenschaft: der Ausdauersport. Sein Ziel: das härteste Rennen der Welt, der Ironman in Hawaii. Seine Disziplin und der eiserne Wille, die Strapazen der Qualifikationsrennen auf sich zu nehmen, diese in den vorderen Rängen zu beenden und schliesslich den Ironman von Hawaii fertigzulaufen, sind für die Jury von Aesch Kriterien, David Llaneza den Sportförderpreis zu überreichen. Llaneza zeigte sich an der feierlichen Preisübergabe vom Sonntag im Schloss-Chäller sehr ergriffen. «Mir fehlen die Worte, es bleibt mir nur, mich ganz herzlich zu bedanken bei der Einwohner- und der Bürgergemeinde.» Die Wertschätzung, die ihm mit dem Preis entgegengebracht werde, will er teilen mit den Menschen, die ihn auf seinem Weg begleiten und unterstützen. «Ohne diese Menschen wäre der Weg in den Spitzensport nicht möglich.» Es brauche sehr viel Verständnis vom Umfeld.
Triathlon auch bei den Frauen
Der sichtlich gerührten Aescherin Désirée Germann standen die Tränen in den Augen. «Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass meine Leistungen so wahrgenommen werden», sagt die Sportlerin. Auch sie erhält den Sportförderpreis (1000 Franken) für ihre Spitzenleistungen im Triathlon. Nach ihrem Sieg am Ironman in Florida ist es ihr Ziel, in Hawaii Weltmeisterin zu werden. Wer nebst einem 100%-Job so hart arbeite für den Sport, in der Woche ein 28- Stunden-Training absolviere, meisterhafte Ausdauer und Durchhaltevermögen zeige, dem gebühre hoher Respekt und Wertschätzung, sagt Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger und überreicht Désirée Germann mit grosser Freude die Urkunde.
Einsatz für die Allgemeinheit
Als grosse Vorbilder geehrt und mit dem Kulturpreis 2013 ausgezeichnet werden zudem die Weinbaugenossenschaft sowie die Katholische Jungmannschaft. Beide Vereine würden enorme Dienste für die Allgemeinheit vollbringen und altes Kulturgut pflegen, lobten Jurymitglieder Marianne Hollinger und Matthias Preiswerk, Präsident der Bürgergemeinde. «Was wäre der Sankt Nikolaus ohne Kläuse?», fragte Hollinger in die Runde Aescher und Aescherinnen, die zahlreich erschienen sind, um mit den Preisträgerinnen und Preisträgern zu feiern.
Die Katholische Jungmannschaft – der älteste Verein der Gemeinde – mache aber nicht nur Hunderte von Familien glücklich, indem man den Sankt Nikolaus spielt. «Dank ihrem Einsatz an Ostern geht auch der Brauch des Rärens nicht verloren», betont Hollinger. Dann, wenn die Glocken schweigen, steigen einzelne der 40 Mitglieder der Jungmannschaft in den Kirchturm und bringen in schwerster Handarbeit die Rären zum Klang. Stellvertretend für
alle Vereinsmitglieder nahm Präsident Alex Dänzer den Preis (3000 Franken) in Empfang. Das Geld werde eingesetzt für die kostspieligen Sankt-Nikolaus-Kostüme, sagt er und zeigt sich ebenfalls sehr gerührt, dass die Jury an Vereine denkt, die im Hintergrund arbeiten.
Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern des Gemeinde- und des Bürgerrates, aus Vereinen und Einwohnern. Sie bestimmt aus Eingaben aus der Bevölkerung die Preisvergabe im Wert von 10 000 Franken an Aescher Vereine und Einzelpersonen. Für die Weinbaugenossenschaft sprach Präsident Peter Pisan. Auch er bedankt sich herzlich und versichert, dass die 5000 Franken natürlich in die Reben fliessen werden. Matthias Preiswerk ehrte im Namen der Jury die Weinbaugenossenschaft nicht nur für die Herstellung von gutem Tropfen, sondern «für den grossen Einsatz zum Wohle des Naherholungsgebietes Klus und die schönen Bräuche des Rebensonntags und der Rebwache».