Zeitenwende bei der Raiffeisenbank

Mit stabilen Zahlen und positiven Aussichten verabschiedete sich Michael Dreier als Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen von den Genossenschaftern.

Dreigestirn: (v. l.) Der abtretende Raiffeisen-Chef Michael Dreier, Verwaltungsratspräsident Thomas Metzger und der neue Bankleiter Andreas Mohn.  Foto: BLUESUN
Dreigestirn: (v. l.) Der abtretende Raiffeisen-Chef Michael Dreier, Verwaltungsratspräsident Thomas Metzger und der neue Bankleiter Andreas Mohn. Foto: BLUESUN

Zum Abschluss hatte Michael Dreier die Lacher noch einmal auf seiner Seite. «Eines ist für mich schon ganz lange klar: Meinen Appenzeller trinke ich weiterhin mit euch an der GV-Bar.» Ob der Chef auch am vergangenen Freitag an der 116. Generalversammlung der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen an der Bar anzutreffen war oder er nach dem geschäftlichen Teil in der Mehrzweckhalle Löhren-acker zu viele Hände schütteln musste, ist nicht überliefert. In den nächsten Jahren werde man ihn mit Sicherheit wieder dort antreffen. Denn er bleibe Kunde und Genossenschafter, versicherte Michael Dreier den rund 800 Gästen in der festlich geschmückten Halle. Seinem Nachfolger Andreas Mohn kann Dreier eine bestens aufgestellte Bank übergeben. Im schwierigen 2018 mit vielen negativen Schlagzeilen über die nationale Raiffeisen und ihren ehemaligen Chef Pierin Vincenz behauptete sich die Filiale von Aesch, Pfeffingen, Duggingen und Grellingen stabil im Markt. Der Jahresgewinn liegt mit 780 000 Franken nur knapp unter dem Rekordjahr 2017 mit einem damaligen Überschuss von 820000 Franken. Der Geschäftsertrag konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gesteigert werden. Zurückgegangen ist hingegen der Bestand an Kundengeldern. Wie Michael Dreier erklärte, hänge dies mit grösseren Kapitalabzügen von institutionellen Anlegern zusammen, die aus taktischen Zinsgründen eine andere Lösung für ihr Kapital gesucht hätten. Mit Freude verkündete der abtretende Bankleiter einen Zuwachs an Mitgliedern.


Viel Freiheit in der Führung

Mit Michael Dreiers Abgang geht bei der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen eine Ära zu Ende. Seit 2004 gehörte der heute 40-Jährige zum Team. In den vergangenen zehn Jahren gab er als Chef den Takt vor. Am 1. Mai wechselt er in die Geschäftsleitung der Raiffeisen Immo AG, wo er bereits als Verwaltungsrat tätig war. Das Unternehmen wurde 2017 aufgrund einer von Michael Dreier mitgeschriebenen Masterarbeit gegründet. Entsprechend verbunden fühle er sich mit dem Jungunternehmen. Dreier bedankte sich bei seinem Bankleitungskollegen, seinen Mitarbeitenden, dem Verwaltungsrat unter Präsident Thomas Metzger, der ihm stets das Vertrauen schenkte, und natürlich allen Mitgliedern. Er habe die Freiheit in der Führung stets geschätzt, als KMU Entscheidungen vor Ort treffen zu können, resümierte Michael Dreier. Typisch für ihn, vergass er es in seiner Abschiedsrede nicht, seiner Assistentin Daniela Arm zu denken, die bereits so lange im Unternehmen sei, wie sein Nachfolger alt ist.

Vom Lehrling zum Chef

Mit 30 Jahren ist der Aescher Andreas Mohn ein aussergewöhnlich junger Vorsitzender einer Bankleitung. Doch das Beispiel seines Vorgängers beweist, dass nicht das Alter, sondern das Talent und das Engagement darüber entscheiden, ob jemand erfolgreich führt und leitet. Mohn kennt die Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen bestens. Vor 14 Jahren begann er bei ihr eine Berufslehre und war seitdem bei ihr in verschiedenen Funk-tionen tätig. Berufsbegleitend absolvierte er derweil sein Studium. «Ich glaube, es ist selbstsprechend, wenn ich sage, dass für mich sehr viel Herzblut in unserer Raiffeisenbank steckt.» Mit viel Freude, Vorsicht und Weitsicht werde er die Leitung der Bank übernehmen. Dabei stellte Andreas Mohn noch klar, dass es auch in Zukunft ohne Michael Dreier Primeln an der Generalversammlung geben werde. Die Lacher hatte auch er damit schnell auf seiner Seite.

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