«Wenn ich nochmals auf die Welt käme, würde ich es wieder tun»
16 Jahre lang stand Peter Meyer den Aescher Bürgern als Bürgerratspräsident vor. Für die nächste Amtsperiode stellt er sich nicht mehr zur Verfügung.
Tobias Gfeller
Am 11. März finden in allen 86 Baselbieter Gemeinden kommunale Wahlen statt. Im Schatten dieses für die kantonale Politik wichtigste Wahlereignis wird in Aesch auch der neue Bürgerrat für die Amtsperiode von 2012 bis 2016 bestellt. Der langjährige Bürgerratspräsident, Peter Meyer, wird dann nicht mehr mit dabei sein. Er hat auf den 30. Juni seinen Rücktritt erklärt. Meyer ist seit 1988 Mitglied des Bürgerrats und präsidierte diesen während der letzten 16 Jahre. Mit seinem Wirken hat er die Bürgergemeinde geprägt. Meyer erinnert sich noch genau an die Zeit, als er sich entschied, für den Bürgerrat zu kandidieren: «Es ist mir schon immer daran gelegen, dass die Bürgergemeinde sehr gut funktioniert», so Meyer im Blick zurück.
Schon sein Vater war Präsident der Bürgergemeinde und das Meyer-Geschlecht sehr stark in Aesch verankert. Die Bürgergemeinde Aesch ist im Vergleich zu anderen Bürgergemeinden in der Region sehr aktiv. Dies gründet auch auf den vielen Initiativen von Präsident Meyer. Er förderte diverse Anlässe, seien es die festlichen Bürgerbriefübergaben für neu Eingebürgerte oder die 1.-August-Feier. «Ich wollte immer Anlässe, die fürs ganze Dorf gelten, damit die Bevölkerung von Aesch zusammenkommt.»
In die Ära von Peter Meyer fallen für die Bürgergemeinde wichtige Ereignisse: «Wir haben uns dem Kanton angenähert, damit für das Problem der verseuchten Böden in Aesch eine Lösung gefunden werden kann. Zudem ist die Sanierung der Alterswohnungen aufgegleist und der Quartierplan Hübeli wurde an der letzten Gemeindeversammlung durchgewinkt.» Meyer sei es wichtig gewesen, seinem Nachfolger keine allzu gewichtigen Pendenzen im Amt zu überlassen.
«Kapital sinnvoll vermehren»
Die Bürgergemeinde steht finanziell auf sehr gesunden Füssen. Verantwortlich dafür sind die Wohnungen in Bürgergemeindebesitz und Baurechtsland, für das 23 Firmen Zinsen zahlen.
Trotz der Vorfreude auf das Mehr an Freizeit und somit noch mehr Zeit für seine vier Enkelkinder und das Pétanque-Spiel schwingt auch Wehmut mit: «Es ist eine faszinierende Zeit gewesen. Wenn ich nochmals auf die Welt käme, würde ich es wieder tun.» Es sei aber auch mal Schluss und nun sollen neue Leute kommen mit neuen Ideen.
Neuer Rat in stiller Wahl gewählt
Für den vakanten Bürgerratssitz hat sich Reto Hauser zur Verfügung gestellt. Weil bis zu diesem Montag keine weiteren Kandidaturen eingegangen sind, ist Hauser auch in stiller Wahl gewählt – zusammen mit den wieder antretenden Bürgerräten Peter Nebel, Monika Mohn, Ralph Huber und dem bisherigen Vizepräsidenten Matthias Preiswerk. Preiswerk, in der Region Basel vor allem als Präsident des EHC Basel bekannt, wird aller Voraussicht nach Meyers Nachfolge als Bürgerratspräsident antreten.
Die Präsidentenwahl ist auf den 17. Juni angesetzt und es wird wohl wiederum eine stille Wahl stattfinden. Jedenfalls hat kein anderer Bürgerrat Interesse bekundet. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies noch ändern wird, ist äusserst klein, heisst es aus der Bürgergemeindeverwaltung.