«Warum nicht Tischfussball?»
Das Tischfussballturnier vom Ferienpass begeistert vor allem Buben, obwohl manche Mädchen nicht weniger Talent zeigen.
Bea Asper
Tanja Wild aus Dornach hat einen schweren Stand, sie muss sich an diesem Nachmittag gegen 12 Buben durchsetzen, und dies in der Männerdomäne Fussball. Gespielt wird jedoch nicht auf dem Rasen, sondern auf dem Tisch. Das Team vom Jugendhaus Aesch hat die Kinder der Region im Rahmen des Ferienpasses eingeladen zum legendären Tischfussballturnier.
«Gib alles», feuert Leon Richli (Dornach) seine Spielpartnerin Tanja an. Beide haben sich den Team-Namen «FC Basel» ausgesucht und wollen ihrem Vorbild alle Ehre machen. Sie konnten auch bereits einige Punkte sammeln in der Champions League des Aescher Tischfussballs.
Allerdings sind auch die Routiniers mit dabei wie die spanischen und englischen Fussballkönige und gegen die haben Tischfussballer, die nur gelegentlich ihre Handfestigkeit trainieren, einen schweren Stand. Tanja lässt sich nicht beirren, verbal setzt sie sich problemlos durch gegen die Buben und im Spiel zeigt sie, dass sie ihre Mannschaft fest im Griff hat. Das «Töggelen» war bisher nicht ihre Hauptbeschäftigung in der Freizeit, dennoch hatte sie Lust auf dieses Ferienpass-Programm: «Warum nicht Tisch-fussball spielen?», sei ihr Gedanke gewesen. Und mit Leon aus der Nachbarschaft habe sie auch gleich einen Spiel-Kumpel gefunden. Sie hätten jetzt auch schon einige Spiele gewonnen, erzählt Tanja stolz, meint dann aber: «Beim Ferienpass geht es aber nicht ums Siegen, sondern ums Mitmachen und ums Spasshaben.» Deswegen sei es auch unwichtig, wie viele Mädchen beim Tisch-fussball mitmachen. «Mir gefällts auf jeden Fall.»
Alle gegen alle
Beide Verantwortliche des Programms, Sabrina Davatz und Annina Rink vom Jugendhaus Aesch, setzten auch alles daran, den Kindern einen spannenden Nachmittag zu ermöglichen. So gibt es nicht das Meistersystem, wo nur ausgeloste Mannschaften gegeneinander antreten und die Besten weiterkommen, sondern die Regel ist, dass alle Teams gegen alle spielen. Nach dem Punktevergleich gibt es jeweils ein Stechen um den ersten Platz und den dritten Rang. Als Preise winken Süssigkeiten, wobei bereits die Pausen versüsst wurden mit einem leckeren Eis, «das wir uns ja auch verdient haben», meint Tanja und setzt ihre Stürmer im Töggelikasten auf den Ball an. «Tor, Tor, Tor!», jubeln sie und Leon.
Mit dem Tischfussballturnier will das Team vom Jugendhaus Aesch einen Beitrag leisten zur Vielseitigkeit des Ferienpasses und den Kindern unter zwölf Jahren ein erstes Kennenlernen der Einrichtung Jugendhaus ermöglichen, erklärt Sabrina Davatz. Bei den regelmässigen Aufenthalten im Jugendhaus sei es übrigens auch so, dass die Buben in der Überzahl seien; und trotz Computerzeitalter gehöre Tischfussball nach wie vor zu einer der Lieblingsbeschäftigungen, sagt Sabrina Davatz.