Volle Kraft voraus mit Meyer und Mohn

Dem Verein Gewerbe & Industrie Aesch steht neu ein Co-Präsidium aus Patrick Meyer und Andreas Mohn vor. «Das Wochenblatt» hat sich mit den engagierten Herren unterhalten.

Komplett und engagiert: Patrick Meyer (l.) und Andreas Mohn wollen Bewährtes erhalten und Neues auf Kurs bringen. Foto: Caspar Reimer
Komplett und engagiert: Patrick Meyer (l.) und Andreas Mohn wollen Bewährtes erhalten und Neues auf Kurs bringen. Foto: Caspar Reimer

«Vier Augen und vier Ohren sehen und hören mehr als zwei.» Das sagt Andreas Mohn, der als Co-Präsident zusammen mit Patrick Meyer die Leitung des hiesigen Gewerbevereins Gewerbe & Industrie Aesch Ende April dieses Jahres übernommen hatte. Mohn kommt als Vorsitzender der Bankleitung der eigenständigen Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen aus der Finanzbranche, während Meyer als Geschäftsführer der Hummel & Meyer AG, die unter anderem Sanitärtechnik sowie Spengler- und Dachdeckerarbeiten im Angebot führt, in der Handwerksbranche zu Hause ist.

«Damit haben wir beide einen etwas anderen Zugang zum lokalen Gewerbe, was für das Co-Präsidium sicherlich von Nutzen ist», so Meyer. Andererseits verbindet die beiden auch eine Gemeinsamkeit: Mohn ist neben seiner Leitungsfunktion auch noch Prüfungsexperte für Bankberatungszertifizierungen und Meyer unterrichtet an der Gewerbeschule in Liestal neben seiner Arbeit im Geschäft Lehrlinge – die Ausbildung von jungen Berufsleuten liegt also Mohn und Meyer am Herzen: «Wir möchten versuchen, in Zusammenarbeit mit Gemeinde, Sekundarschule und Gewerbe die lokale Berufslehre noch stärker zu fördern.»

Seit 2019 im Vorstand

Der 32-jährige Mohn und der 43-jährige Meyer sind beide fest mit Aesch verbunden. Während Mohn sein ganzes Leben in Aesch verbracht hat, ist Meyer später hinzugekommen: «Aufgewachsen bin ich in Basel. Weil mein Vater vor 25 Jahren die Firma nach Aesch gezügelt hat, bin ich vor 13 Jahren nachgekommen. Jetzt führe ich die Firma gemeinsam mit ­meinem Bruder.»

Als frisches Mitglied der Gemeinde- und der Geschäftsprüfungskommission hat er zudem einen guten Draht zur ­lokalen Politik. Mohn ist Unternehmer mit Leib und Seele und als solcher nebenbei in einem Start-up-Unternehmen aus der Modebranche involviert. 2019 sind beide in den Vorstand des Gewerbevereins gekommen, gleich nachdem der langjährige Präsident Michael Dreier sein Amt abgegeben und ad interim an Silvan Ulrich übergeben hatte. Noch hat das frische Präsidentenduo die Aufgabenteilung nicht klar definiert: «Im August kommt der ganze Vorstand zu einem Workshop zusammen, wo die nähere ­Zukunft geplant wird», so Mohn. Der ­Vorstand besteht derzeit aus acht ­Mitgliedern.

Interessante Nischenangebote

Mohn und Meyer treten ihr Amt in einer gewiss nicht einfachen Zeit an, denn die Pandemie war auch für das lokale Gewerbe kräftezehrend. Bemerkenswert bleibt jedoch in dieser schwierigen Zeit die Aktion «Aescher Lokalhelden» in Erinnerung, eine vom Gewerbeverein ins Leben gerufene Hilfsaktion während des ersten Lockdowns, durch die insgesamt 60 000 Franken zusammengekommen sind. Obwohl Aesch «ein festfreudiges Dorf ist», wie Mohn es ausdrückt, und das Gewerbe dadurch profitiere, spüre man auch hier den Wandel der Zeit: «Firmen wie die Papeterie Gutknecht, die jahrelang in Aesch zu Hause waren, schliessen, weil keine Nachfolge gefunden wird.»

Zwar haben die Aescher Detaillisten mit der IG Aesch eine eigene Interessensgemeinschaft innerhalb des Gewerbevereins und der Aescher Geschenkbons oder die Aktion «Usestuelete» erfreuen sich grosser Beliebtheit, dennoch: Durch die Konkurrenz aus dem Internet sei es für klassische lokale Detaillisten schwierig geworden: «Was hingegen gut läuft, sind Nischenangebote, wie etwa das Biolädeli Nussbäumli», so Meyer.

Digitaler Marktplatz

Firmen, die beim Gewerbeverein Mitglied sind, profitieren unter anderem von Netzwerkanlässen wie dem KMU-Stammtisch oder der Generalversammlung mit KMU-Apéro, von gemeinsamen Werbeaktionen wie der Gewerbeseite im «Wochenblatt» oder der Industrie- und Gewerbeausstellung, die 2024 wieder stattfinden wird. Und weil die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken ist, arbeitet der Gewerbeverein zusammen mit Einwohner- und Bürgergemeinde an einer Art digitaler Marktplatz.

«Es ist wichtig, dass auch wir als ­Gewerbeverein uns mit der Zeit ­bewegen.» Mit den zwei doch relativ jungen Männern am Steuer müsste dies ­gelingen.

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