Tricks der Cracks bestaunen

Trailnet Nordwestschweiz, der Kanton ­Baselland und die Gemeinde Aesch laden am Wochenende zu den ersten Trail Days, die einen bunten Mix für Velobegeisterte bieten.

Velofans pilgern nach Aesch: Besucherinnen und Besucher können selbst teilnehmen 
oder bei spektakulären Sprüngen zuschauen. Foto: Thomas Moor
Velofans pilgern nach Aesch: Besucherinnen und Besucher können selbst teilnehmen oder bei spektakulären Sprüngen zuschauen. Foto: Thomas Moor

Radsport – ob auf dem Rennvelo oder dem Mountainbike, ob mit Motor oder ohne – erlebt spätestens seit der Corona-Pandemie einen Boom. Jung und Alt sind in ihrer Freizeit auf zwei Rädern unterwegs. Gerade auch das Birstal geniesst bei den Ausflüglerinnen und Ausflüglern auf dem Velo grosse Beliebtheit. Baselland Tourismus unterstützt und fördert den Boom mit ausgeschilderten Routen, Verpflegungstipps und neuen Ladestationen für E-Bikes. Für jene, die es rasanter mögen, bieten immer mehr Biketrails in der Region Fahrspass. Trailnet Nordwestschweiz, der Zusammenschluss von Mountainbike-Interessierten, Baselland Tourismus, das Sportamt Baselland und die Gemeinde Aesch gehen nun noch einen Schritt weiter und lancieren ­erstmals eine Velosaison mit zwei sogenannten Trail Days am kommenden Wochenende beim Trailcenter bei der Sportanlage Löhrenacker in Aesch.

Stars plaudern aus dem Nähkästchen

Mit einer Mischung aus Unterhaltung, geleiteten Trainings, gemeinsamen Ausfahrten unter Anleitung einer Olympiamedaillengewinnerin und Ausstellungen von Fachhändlern soll das Publikum auf das bestehende Angebot im Baselbiet aufmerksam und vor allem für die künftigen Velo-Monate «glustig» gemacht werden. «Mit den Trail Days wollen wir alle Leistungsgruppen ansprechen und für diese die Vorzüge der Veloregion herauspicken», erklärt Michael Kumli, Geschäftsführer von Baselland Tourismus. Das Trailcenter in Aesch sei für diesen Auftaktevent, der in Zukunft regelmässig stattfinden soll, ideal. «Zum einen haben wir dort natürlich das Trailcenter mit optimaler Infrastruktur und viel Platz für Aussteller, die ihre neusten Modelle präsentieren, zum anderen ist der Löhren­acker ein idealer Ausgangspunkt für Ausfahrten mit dem Velo.»

Mountainbikerin Linda Indergand, die beim historischen Schweizer Dreifachtriumph bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 Bronze gewann, gibt Ratschläge und begleitet Hobbyfahrerinnen und -fahrer als Guide. Mit dem ehemaligen Profi Fabian Jeker aus Frenkendorf ist auch für Kompetenz und Erfahrung im Strassenradsport gesorgt. Indergand und Jeker werden zusätzlich am Samstagabend im Gasthof Mühle in einer Gesprächsrunde mit SRF-Moderatorin Seraina Degen über ihre sportlichen Erlebnisse berichten und sicher die ein oder andere bisher unbekannte Geschichte erzählen.

Die Besucherinnen und Besucher ­können an den Trail Days an diversen Angeboten selber teilnehmen oder die Tricks der Cracks bestaunen, wenn sie spektakuläre Sprünge zeigen und Hindernisse überwinden. Aeschs Gemeindeverwalter Roman Cueni hofft, dass an den Trail Days die durch das Trailcenter geförderte Biodiversität einem breiten Publikum präsentiert werden kann. Denn rund die Hälfte der insgesamt 8000  Quadratmeter grossen Anlage besteht aus ökologischem Trittstein.

Neue Wohnmobilstellplätze

Im Rahmen der Trail Days werden im Beisein von Rolf Järmann auch neue Wohnmobilstellplätze gleich neben dem Trailcenter eröffnet. Der ehemalige Radprofi aus St. Gallen ist heute Geschäftsführer des Vereins Wohnmobilland Schweiz. Dank dem neuen Angebot können Bikerinnen und Biker künftig gleich mehrere Tage beim Trailcenter Aesch verbringen und die Region entdecken. Das Interesse dafür sei da, versichert Michael Kumli. «Es kommen heute schon Bikerinnen und Biker aus dem süddeutschen Raum, aus Zürich und der Innerschweiz nach Aesch zum Trainieren. Mit den Stellplätzen können sie problemlos mehrere Tage bleiben.»

Cueni berichtet von sehr positiven Rückmeldungen seit der Eröffnung des Trailcenters im vergangenen Oktober. «Am absoluten Spitzentag wurden 3000 Fahrten gezählt. In den ersten drei ­Monaten des laufenden Jahres waren es ­bereits wieder über 16000 Fahrten.» Mit dem Trailcenter habe Aesch einen «Leuchtturm» für Biker aus der ganzen  Region geschaffen, schwärmt der Aescher Gemeindeverwalter. Das ganze Baselbiet mausert sich immer mehr zum Radsport-Mekka des Flachlands. Das sei am Ende auch das Ziel, betont Michael Kumli. Aesch nehme dabei mit dem Trailcenter und den umliegenden Routen und Trails eine wichtige Rolle ein. Am Samstag und Sonntag kommt es bereits zum nächsten Stelldichein der Velobegeisterten. Und von diesen gibt es immer mehr.

Weitere Artikel zu «Aesch/Pfeffingen», die sie interessieren könnten

Aesch/Pfeffingen18.12.2024

Biodiversität und Grossüberbauung – passt das zusammen?

Das neue Vivo-Areal erhält eine Zertifizierung der Stiftung Natur&Wirtschaft für die naturnahe Gestaltung der Aussenräume. Nun wurde die dazugehörige Infotafel…
Aesch/Pfeffingen11.12.2024

Kabelnetz-Verkauf schönt das Budget

Trotz eines relativ ausgeglichenen Budgets hat Pfeffingen hohe Kosten zu stemmen. Neben Fixkosten müssen etwa Investitionen in Heizung und …
Aesch/Pfeffingen11.12.2024

«Ich schaue schon, dass kein Geld verlocht wird»

An der Aescher Gmeini war der Jurist gefragt. Der Gemeinderat erhielt zudem ein «Geschenk» von Marianne Hollinger.