Total verplant
Die Theatergruppe Aesch präsentiert die Komödie «D’Hochzyts(ver)planer». Das Wochenblatt war bei einer Sprechprobe in der Sekundarschule dabei.
Am letzten Donnerstag standen in der Aula alle elf Schauspieler und Schauspielerinnen auf der Matte, um noch ohne Kostüme und Bühne ihre Rollen einzuüben. Getarnte Prototypen von Autos nennt man «Erlkönige». So war auch diese Probe gewissermassen eine «Erlkönig-Probe». Der besondere Reiz bestand darin, dass auch jene Figuren, die sonst hinter der Kulisse verschwinden, sichtbar waren. Trotz der fehlenden Kostüme wurde der Reiz der Komödie schon erfahrbar.
Evelyne Spring bewegte sich zwischen ihrer Rolle als Mutter der Braut und ihrer Aufgabe als Regisseurin hin und her. Ab und zu gab sie Anweisungen zur Betonung oder zur Gestik ihrer Mitspielenden. Auch die mimischen Talente der einzelnen Beteiligten waren schon erkennbar.
Zusammenprall zweier Welten
Die Ausgangslage dieser Komödie von Beate Irmisch ist denkbar einfach: Nach drei Jahren wilder Ehe wollen Klaus und Moni endlich heiraten, und zwar in ihrer Lieblingskapelle. Das Hochzeitsmahl soll im engsten Kreis im Gasthof «Zum sanften Lamm» stattfinden, ein Name, der von der Handlung bald Lügen gestraft wird. Dummerweise haben die beiden Elternteile weit auseinanderliegende Vorstellungen von der Hochzeit. Egon Aeschimann (Alex Häring), der Vater des Bräutigams, ist ein Geizkragen und dazu wankelmütig. Dagegen ist Edith Aeschimann (Edith Hänggi) resolut und weist Egon immer wieder in die Schranken. Elvira Reichenbach (Evelyne Spring) ist die überkandidelte und versnobte Mutter der Braut. Die Eltern von Bräutigam Klaus (Alex Gutzwiller) bringen zum Schrecken aller noch Onkel Paul (Steffi Krieg) mit, der dem Alkohol frönt. Und die Gastwirtin Therese Lamm (Heidi Schultheiss) versucht alles, den Burgfrieden zu wahren. Sie wird unterstützt von Herta Putzig (Karin Güntner), dem Mädchen für alles.
Weddingplanung, Esoterikund Gesang
Zum Entsetzen von Aeschimanns will der von Elvira Reichenbach engagierte Weddingplaner Anton Süess (Michi Wemans) eine geradezu feudale Hochzeit arrangieren. Der exaltierte Süess sorgt für ziemliche Verwirrung. Missverständnisse und Gefühlsausbrüche sind vorprogrammiert. Braut Moni Reichenbach wird von Tanja Ulmer gespielt, die 2022 an der Freilicht-Aufführung mitwirkte und nun zum ersten Mal auf der Bühne steht. Schliesslich ist Uschi Salathé in der Doppelrolle einer Esoterikerin und einer Opernsängerin zu sehen. Ob die Hochzeitsgesellschaft dem Labyrinth der Gefühle entrinnen kann, sei nicht verraten.
In der Schweiz ist die Komödie – in die Mundart von Evelyne Spring übersetzt – übrigens eine Uraufführung.
«D’Hochzyts(ver)planer»: kath. Pfarreiheim, Aesch; Fr, 21. 4., Sa, 22. 4. und 29. 4., jeweils 19.30 Uhr, So, 30. 4., 14.30 Uhr; Fr, 5. 4., und Sa, 6. 4., jeweils 19.30 Uhr.
theatergruppe-aesch.ch