Teilen ist das neue Haben

Am Montag stellte die Energiestadt Aesch vier neue E-Mobilitätsangebote vor, bei der vor allem auch der Velo-Verkehr profitiert.

Setzen auf E-Mobilität: (von links) Thomas Häring-Haslach, Bürgerrat Aesch, Eveline Sprecher, Gemeindepräsidentin Aesch, Sven Stohler, Gemeindepräsident Pfeffingen, Roman Cueni, Verwaltungsleiter Aesch, Stephan Hohl, Gemeinderat Aesch. Foto: Mar
Setzen auf E-Mobilität: (von links) Thomas Häring-Haslach, Bürgerrat Aesch, Eveline Sprecher, Gemeindepräsidentin Aesch, Sven Stohler, Gemeindepräsident Pfeffingen, Roman Cueni, Verwaltungsleiter Aesch, Stephan Hohl, Gemeinderat Aesch. Foto: Marianne Vetter

«Keine 100 Seiten Konzepte und keine 50 Power-Point-Folien. In Aesch setzt man nachhaltige, neue Mobilitätsformen einfach um», so Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher beim Medienanlass auf dem Aescher Schlossplatz.

In der Tat, mit einem Cargo-Leihrad, zwei E-Bike-Schnellladestationen, dem «Pick-e-Bike»-Sharing-Angebot und drei neuen Ladestationen für Autos sorgt Aesch zweifellos für «positive Energie».

Die erste Neuerung: Ab sofort steht in Aesch das Sharing-Angebot «Carvelo2go» zur Verfügung. Das elektrische Lastenvelo kann stundenweise gemietet werden und ist online auf «Carvelo2go» buchbar. Stationiert ist das von der Gemeinde finanzierte Velo bei der TopPharm Apotheke Kunz im Dorfzentrum. Die Buchungsgebühr beträgt fünf Franken, danach bezahlt man 2,50 Franken pro Stunde. Mit einer TCS-Mitgliedschaft oder einem «carvelo2go»-Halbtax-Abo a 90 Franken halbieren sich die Mietpreise. «Das Carvelo ergänzt das Mobilitätsangebot in Aesch perfekt. Dank «carvelo2go» können Aescherinnen und Aescher schwere Lasten bis zu 100 Kilogramm umweltfreundlich und bequem nach Hause transportieren», so Roman Cueni, Verwaltungsleiter, «und auch das Aescher Gewerbe kann von diesem Angebot profitieren.» Und Dr. Jörg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie, Initiantin des Angebots, freut sich: «Carvelos entlasten den Stadtverkehr. Sind Erwachsene und Kinder erstmals vom Lastenvelovirus infiziert, wollen sie immer seltener zurück auf den Vorder- oder Rücksitz eines Autos.»

Schnellladestationen für E-Bikes

Eine richtig gute Sache sind auch die zwei neuen E-Bike-Schnellladestationen, die beim Restaurant Mühle und auf dem Löhrenacker installiert und bereits ab August genutzt werden können. Hier können alle gängigen E-Bike-Modelle ohne eigenes Ladegerät innert kurzer aufgeladen werden. Ein Angebot von dem auch der regionale Tourismus profitiert. Die Ladestationen werden von der EWA Energie Uri erstellt. Kein Zufall, denn wie zu erfahren war, ist der verantwortliche Leiter bei der EWA-energieUri, Iwan Imholz, im Nebenamt auch Gemeindepräsident der Aescher Patengemeinde Unterschächen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Baselland Tourismus, der Gemeinde und der Bürgergemeinde initiiert.

Weiter entstehen in Aesch in Zusammenarbeit mit der IWB (Industrielle Werke Basel) drei neue E-Ladestationen. Die «Zapfsäulen» für Elektro-Autos werden beim Bahnhof Aesch, beim Gartenbad und beim Friedhof zur Verfügung stehen. Und: Ab sofort können Pick-e-Bikes auch in Aesch und Pfeffingen genutzt werden. Ein System, das bereits vielerorts das Stadtbild prägt: Per App sucht man sich via Smartphone ein freies E-Bike, nutzt es und stellt es innerhalb einer definierten Pick-e-Bike-Zone wieder ab. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls via App (Kreditkarte) im Minutentarif. Dabei gibt keine monatlichen Fixkosten, keine sonstigen versteckten Gebühren. Das Sharing-Angebot der BLT Baselland und Transport AG, der PrimioEnergie und der Basler Kantonalbank wurde 2018 in der Region lanciert und wird seither laufend erweitert. Eine runde Sache, die in Aesch auf die Beine gestellt wurde. Da passte es gut, dass am Tag der kleinen Feierlichkeit auch der Baustart für die Erneuerung der Velo, E-Bike und -Rollerabstellplätze am Bahnhof in Aesch erfolgte.

Die Birsstadt macht vorwärts

Der Verein Birsstadt hat mit dem Bike-Sharing Anbieter Pick-e-Bike einen Rahmenvertrag für die ganze Birsstadt unterzeichnet. Darin geregelt ist das gemeindeübergreifende Angebot von E-Mietvelos. Gemeinden können sich mit einem individuellen Vertrag anschliessen. Ziel ist, das Angebot für Einwohnerinnen und Einwohner zu vereinfachen, das Angebot gemeinsam zu bewerben und ein durchlässiges und flexibles System für die Zukunft zu schaffen. Die Birsstadt setzt damit ein Zeichen für die Zukunft. Im Mobilitätskonzept Birsstadt, welches derzeit erarbeitet wird, liegt der Fokus stark auf dem Ausbau des Veloverkehrs und Sharing-Angeboten. Der Rahmenvertrag bietet den Birsstadt-Gemeinden dafür nun eine ideale Basis. Aesch und Pfeffingen haben den Vertrag unterzeichnet und die Bevölkerung profitiert vom neuen Angebot.

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