Swissness für Aug und Ohr

Der von Jennifer Tauder dirigierte Musikverein Aesch sorgte mit seinem Jahreskonzert für beste Unterhaltung. Die Showeinlagen auf der Vorderbühne brachten auch optisch einige Abwechslung.

Tanzeinlage: The Roots werden auch von Dirigentin Jennifer Tauder beklatscht.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Tanzeinlage: The Roots werden auch von Dirigentin Jennifer Tauder beklatscht. Foto: Thomas Brunnschweiler

Das Jahreskonzert mit dem Titel «Made in Switzerland» kam nicht als bierernstes volkstümelndes Konzert daher, sondern zeigte eine facettenreiche Schweiz, die sich auch selbst auf die Schippe nehmen kann. Dass der MV Aesch und das Gesamtorchester mit der Musikschule Aesch-Pfeffingen in der Löhrenackerhalle von einer gebürtigen Österreicherin geleitet wurde, beweist, dass der Patriotismusbegriff in Aesch eher offen ist. Stephan Ammann moderierte launig durch den Abend. Nach dem voll orchestrierten «Lueget vo Berg und Tal» und dem fetzigen «Rocking Vogellisi» – beides vom Gesamtensemble gespielt – übernahm der Musikverein Aesch. Pascal Oberli und Hanspeter Leuenberg von der Fahnenschwinger-Vereinigung Nordwestschweiz liessen die Flaggen zum «Swiss Anthem Rock» kreisen und fliegen. «The Glacier Express» entpuppte sich als sinfonisches Stück mit Dramatik und reicher Dynamik.

Danach hob das Ensemble in bester Spiellaune zu Mani Matters «Hemmige» ab. Das anspruchsvolle Stück wirkt in seinen schnellen Passagen jazzig. Jennifer Tauder, ein musikalisches Energiebündel, zeigte stets präzise Einsätze. Bei «S isch äbe-n-e Mönsch uf Ärde» kamen die Fahnenschwinger wieder zum Einsatz, bis das Publikum beim Marsch «Gilberte de Courgenay» mitklatschen durfte. Andreas Schmid alias Schwarzbueb rappte zusammen mit Melanie den Bligg-Hit «Legändä und Heldä», bevor The Roots, sechs Girls des Tanzstudios DN-Steps, den Hit «Up in the sky» tanzten.


Hoher Unterhaltungswert

Der zweite Teil begann mit dem ohrenbetäubenden Gebimmel der Baselbieter Fluhtrychler zusammen mit einem Platzkonzert, bei dem die Dirigentin mitten im Saal stand. Alle Musizierenden im Räuberzivil und in witzigen Masken spielten «Bi üs dehäm». Thomas Klimm brillierte mit einem Alphornsolo im Stück «I left my heart in Switzerland». Nach einem Rap des Schwarzbueb konnten zwei Tänzerinnen zu einem Polo-Hofer-Medley nochmals ihre Künste zeigen. Es folgten Schweizer Pop-Hits. Als Zugabe erklangen DJ Bobos «Chihuahua» und der Aescher Marsch. Insgesamt zeigten der MV Aesch wie auch das Ensemble der Jugendmusikschule eine solide Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass die Proben erst im Januar begannen. Jennifer Tauder ist mit ihrem Ensemble zufrieden und sagt: «Die Musiker sind bereit mitzumachen.» Sie vermerkt eine deutliche Leistungssteigerung. Das von der Musikkommission und ihr zusammengestellte Programm hatte jedenfalls einen grossen Unterhaltungswert und die Verpflegung war ausgezeichnet.

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