«Street Workout» – sich bei und an der Stange halten

Die Trendsportart «Street Workout» hat in der Region Einzug gehalten. Regelmässig werden neue Anlagen eröffnet.

Eröffnung morgen Freitag: Die neue Anlage im Löhrenacker.  Foto: Caspar Reimer
Eröffnung morgen Freitag: Die neue Anlage im Löhrenacker. Foto: Caspar Reimer

Caspar Reimer

Besonders junge Menschen klettern und turnen gerne auf Gerüsten unter freiem Himmel herum. Das ist nicht neu. Allerdings gibt es seit einiger Zeit dafür auch einen Namen: «Street Workout». Zur Ausübung dieser bei der breiten Bevölkerung wenig bekannten Sportart sind in letzter Zeit auf Wunsch von Jugendlichen mit Bewegungshunger immer wieder entsprechende «Street Workout»-Anlagen aufgebaut worden, etwa in Reinach und natürlich in Basel. Diese Turnanlagen bestehen aus fest angebrachten Metallelementen, an denen Kraft-, Beweglichkeits- und Geschicklichkeitsübungen mit dem eigenen Körpergewicht trainiert werden können. Alles, woran man sich hochziehen, abstossen oder bewegen kann, wird beim Training benutzt. Was sich sehr simpel anhört, gilt als trendige Sportart. So gibt es seit einiger Zeit sogar «Street Workout»-Weltmeisterschaften.

Griechischer Ursprung

«Street Workout» sei viel effektiver als Bodybuilding, weil man ausser Kraft noch Koordination und Stabilität trainiere, sagen Experten. Ein weiterer Vorteil liegt auf der Hand: Es ist kostenlos und braucht keine Trainings- oder Fitnessstudio-Ausrüstung. In ihrer Urform kommt die Sportart aus dem alten Griechenland, daher auch der ursprüngliche griechische Name «Calisthenics», der heute teilweise noch verwendet wird und so viel wie «schöne Kraft» bedeutet. Verschiedene Jugendkulturen, insbesondere in den Vorstädten von New York, haben diese spezielle Form des Sports wieder aufgenommen.

Anlagen in Reinach

Seit der Eröffnung des Generationenparks Mischeli im Sommer 2015 steht auch in Reinach eine solche Anlage: «Sie wird täglich genutzt», sagt Oliver Widmer Reimer, Jugendarbeiter der evangelisch-reformierten Kirche Reinach. Die Gruppe «Calibas – Street-Workout Culture» organisierte Anfang August einen Sommerworkshop für Einsteiger und Interessierte. «An vier Abenden haben jeweils rund 30 Personen teilgenommen. Darunter waren Kinder, Jugendliche und Erwachsene.» Auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende hätten am Workshop teilgenommen. «Das hat uns natürlich besonders gefreut», so Widmer Reimer. Auch Doris Auer, Leiterin Kultur und Begegnung der Gemeinde Reinach, hat für die Anlage positive Worte übrig: «Das Feedback ist grundsätzlich sehr gut. Die Initiative kam von einer Gruppe junger Männer, welche für ihre Übungen ursprünglich die Trainingsgeräte der Senioren nutzten», so Auer. In Reinach gibt es auf dem Schulhausplatz Fiechten eine weitere kleine Anlage.

Einweihung in Aesch

Am kommenden Freitag eröffnet auf der Wiese zwischen der Mehrzweckhalle Löhrenacker und dem Jugendhaus Phoenix in Aesch eine weitere «Street Workout»-Anlage. Ab 18 Uhr wird sie mit einem offiziellen, öffentlichen Festakt und diversen Ansprachen eingeweiht. Selbstverständlich wird eine «Street Workout»-Gruppe ihre Künste vorführen. «Eine solche Anlage soll die Bevölkerung jeder Altersklasse zur sportlichen Betätigung animieren. Jeder und jede kann seine Übungen in seiner Schwierigkeitsstufe absolvieren», sagt Sabrina Häring, Gemeinderätin Ressort Tiefbau. Die Initiative ging auch in Aesch von Jugendlichen aus, die über den Verein Attraktives Aesch ihren Wunsch, eine solche Anlage zu erhalten, eingebracht hatten.

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