Stramme Waden radeln durch Aesch

In einem Jahr blickt die Radsportwelt nach Aesch, wenn zum zweiten Mal in drei Jahren die Tour de Suisse Halt im Birseck macht.

Etappenort: Eine provisorische Ziellinie wurde von Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher, OK-Präsident Dominik Häring, Primeo-Chef Conrad Ammann und Thomas Beugger, Leiter des Baselbieter Sportamts, aufgebracht. Foto: Kenneth Nars
Etappenort: Eine provisorische Ziellinie wurde von Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher, OK-Präsident Dominik Häring, Primeo-Chef Conrad Ammann und Thomas Beugger, Leiter des Baselbieter Sportamts, aufgebracht. Foto: Kenneth Nars

Olivier Senn kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. «Eine unvergessliche Zielankunft. Die Begeisterung damals war einfach wunderbar.» Der Tour-de-Suisse-Generaldirektor spricht über die Zielankunft 2019 in Arlesheim. Am Tag danach war Münchenstein Startort. Dass mit Aesch schon wieder eine Birsecker Gemeinde zum Handkuss kommt, ist primär der Primeo Energie als Tour-Sponsor zu verdanken. Sie übernimmt einen namhaften Teil des lokalen Budgets von rund 300000 Franken.

Was Radsport allgemein und eine Zielankunft im Speziellen für Emotionen auslösen können, zeigten am Dienstagmorgen mehrere Aescher Primarschulkinder, die schon mal den Zielsprint auf der Ettingerstrasse probten und das Siegerpodest bestiegen. Ziel und Etappenstart liegen zwischen dem Feuerwehrmagazin und dem Neumattschulhaus. Die Fahrer werden wohl aus Richtung Ettingen kommen. Ein Massensprint ist wie schon vor zwei Jahren in Arlesheim wahrscheinlich. Der Ort sei prädestiniert als Etappenankunft und Startgelände, lobte gemäss dem Aescher Gemeindeverwalter Roman Cueni der sportliche Leiter der Tour de Suisse und SRF Radsportexperte David Loosli die Bedingungen in Aesch. Das Schulareal bietet Platz für ein grosses Volksfest, frohlockt Dominik Häring, der das Präsidiums des lokalen Organisationskomitees übernahm. An den beiden Tagen werden die Feuerwehrautos woanders stationiert. Es wäre also auch möglich, dass das Feuerwehrmagazin Teil des Festes oder der sportlichen Organisation wird.

Unvergleichlicher Werbeeffekt

Vieles ist aber noch unklar, auch, welche Etappe nach Aesch führen wird. Ebenfalls noch offen ist, wo die Strecke in Aesch und Umgebung eine Zusatzschlaufe machen wird. Geht es nach dem Aescher OK, soll diese Schlaufe möglichst lang sein, damit möglichst viel von Aesch und der Region im Fernsehen zu sehen sein wird und die Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort viele Optionen haben, das Rennen live an der Strecke zu verfolgen. Die Fernsehpräsenz eines Radrennens sei unvergleichbar, betont Thomas Beugger, Leiter des Baselbieter Sportamts. Über das Fernsehen würden die ganze Schweiz und viele Radsportfans weltweit sehen, wie schön und vielfältig das Baselbiet ist. Den Werbeeffekt lässt sich der Kanton rund 50000 Franken aus dem Swisslos-Sportfonds kosten.

Aesch will sich präsentieren

Gemäss Tour-Renndirektor Olivier Senn sind die Nordwestschweiz und speziell das Baselbiet als Veloregion prädestiniert. «Es ist landschaftlich und von der Topografie her ideal. Es hat flache Gebiete, es ist hügelig und auch mal steil ansteigend.» Den Organisatoren der Tour de Suisse ist es ein Anliegen, nicht nur die bekannten Tourismusregionen, die sich immer wieder proaktiv als potenzielle Zielankünfte anbieten würden, und die grossen Städte, sondern auch unbekanntere Dörfer anzufahren. «Es heisst ja Tour de Suisse. Wir sind eine Rundfahrt für die ganze Schweiz», stellt Olivier Senn klar. Der Aescher Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher (SP) war die Vorfreude schon ein Jahr vor dem Besuch der Tour de Suisse anzumerken. «Für uns in Aesch ist es sehr wichtig, uns als schönes Dorf zu präsentieren.» Der Gemeinderat sprach als Barbeitrag 20000 Franken und sprach dem Organisationskomitee eine Defizitgarantie über weitere 20000 Franken. OK-Präsident Dominik Häring geht davon aus, dass es im kommenden Jahr keine Zuschauerbeschränkungen aufgrund von Corona geben wird. Dem Volksfest in Aesch sollte demnach nichts im Wege stehen.

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