Staatlich gekürte Spitzenklasse

Der rote «uf dr Muur» mit Jahrgang 2015 vom Weingut Tschäpperli ist dieses Jahr einer von vier Baselbieter Staatsweinen.

Gute Lage: Ulrich Bänninger mit der gekürten Assemblage «uf dr Muur», dessen Diolinoir-Trauben an einer artenreichen Natursteinmauer im Tschäpperli-Rebberg herangereift sind.  Foto: Tobias Gfeller
Gute Lage: Ulrich Bänninger mit der gekürten Assemblage «uf dr Muur», dessen Diolinoir-Trauben an einer artenreichen Natursteinmauer im Tschäpperli-Rebberg herangereift sind. Foto: Tobias Gfeller

Ulrich Bänninger ist stolz. Bereits zum zweiten Mal in drei Jahren wird ein Wein seines Weinguts Tschäpperli zu einem Baselbieter Staatswein gekürt. Nachdem vor zwei Jahren ein Riesling-Sylvaner ausgewählt wurde, ist es dieses Jahr der «uf dr Muur» in der Kategorie «Spezieller Roter». Ulrich Bänninger hat damit eine hervorragende Erfolgsquote, wenn man bedenkt, dass der Kanton erst seit drei Jahren Staatsweine kürt. Er sieht dies als Bestätigung der Arbeit des ganzen Teams. Für ihn sei es selbstverständlich, jedes Jahr einen eigenen Wein einzureichen. «Es nimmt mich halt schon wunder, wie unsere Weine bei Spezialisten und auch Laien ankommen. Dazu ist es natürlich ein toller Werbeeffekt, wenn der eigene Wein gekürt wird.»

Der «uf dr Muur» ist eine Assemblage, eine Mischung aus mehreren Rebsorten. «40 Prozent Sirah, 30 Prozent Diolinoir und 30 Prozent Pinot noir», erklärt Bänninger. «Ein sehr dunkler, kräftiger und würziger Rotwein. Perfekt zu einem Braten oder zu Wild.» Der Name «uf dr Muur» geht auf die Lage der drei Rebsorten auf dem Tschäpperli-Weingut zurück. 500 Meter Natursteinmauer mit einer grossen Artenvielfalt gehören zum Tschäpperli-Rebberg. An dieser Mauer entlang wächst der Diolinoir, oberhalb der Pinot noir und daneben der Sirah. 800 Flaschen hat Ulrich Bänninger davon abgefüllt. Eine gewisse Anzahl Flaschen muss er für den Kanton reservieren, der ihn an offiziellen Anlässen ausschenkt oder bei Besuchen als Geschenk mitbringt. Eine Ehre für das Weingut Tschäpperli, das Dieter von Blarer und Steffi Wirth gehört.

Ruhe und Geduld

Seit 32 Jahren ist Ulrich Bänninger zusammen mit seiner Frau Barbara Herr und Frau über 3,5 Hektaren Reben, die hinter der Klus zu zwei Dritteln auf

Aescher Boden und zu einem Drittel auf Pfeffinger Boden liegen. Der Hof selber liegt in Pfeffingen. Für ihn sei das Tschäpperli ein Aescher Weingut, sagt Ulrich Bänninger.

Der Erfolg des Tschäpperli kommt nicht von ungefähr. Der Chef legt grossen Wert auf ein «qualitativ hochstehendes Rebgut», eine ökologische Bewirtschaftung und ein schönes Landschaftsbild. Bänninger ist überzeugt, dass sich dies auf die Qualität der Rebe und so am Ende des Weins niederschlägt. Dazu achtet er auf eine sorgfältige Kelterung und den Ausbau des Weins danach. «Der Wein soll sich entwickeln dürfen. Wir begleiten und beobachten und greifen nur ein, wenn die Entwicklung in eine andere Richtung geht, als wir uns vorstellen.» In all den Jahren hat sich auch Ulrich Bänninger entwickeln können und viel Know-how dazugewonnen. «Auch ich musste Lehrgeld zahlen und war zu Beginn ungeduldiger als heute.» Dabei lassen ihm auch Dieter von Blarer und Steffi Wirth als Besitzer viel Freiraum, für den Ulrich Bänninger sehr dankbar ist.

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