Sozialhilfebehörde: Spitzenresultate für die SP – CVP verliert einen Sitz

Bei der sonntäglichen Wahl der Sozialhilfebehörde hat die SP einen Sitz zulasten der CVP hinzugewonnen. Die SVP verpasst den Einzug in die Behörde um Haaresbreite.

Caspar Reimer

In Aesch hat bei der Wahl der Sozialhilfebehörde die SP klar das Rennen gemacht. Mit Hans-Peter Rothen-Moser – er erzielte mit 599 Stimmen das Spitzenresultat – und neu mit Christine Hidber hat die SP zwei der vier mittels Majorzwahl zu vergebenden Sitze erobert. Christine Hidber verbuchte 519 Stimmen und zeigte sich tags darauf entsprechend zufrieden: «Ich freue mich über die Wahl und auf das Amt. Ich erwarte eine sachliche, konstruktive Zusammenarbeit und die Möglichkeit, mich einzubringen und Neues zu lernen.» Der SP-Erfolg überrascht in der Gemeinde Aesch, die traditionell als CVP-Stammland gilt. «Wir sind natürlich hoch erfreut. Unsere Kampagne hat die Leute angesprochen. Auch in den lokalen Zeitungen waren wir sehr präsent», erklärt SP-Präsidentin Christine Koch den Erfolg ihrer Partei. Manche Leute in Aesch sagten auch, man traue der SP in der Sozialpolitik einfach mehr zu als den anderen Parteien, berichtet sie weiter. «Das Soziale ist Kernthema der SP», sagt auch Hidber.

CVP auch durch Gemeinderat vertreten

Das gute Abschneiden der SP geht zulasten der CVP. Nachdem Viktor Lenherr nach vielen Jahren nicht mehr für die Sozialhilfebehörde antreten mochte, stellte die CVP Patricia Pargger als Kandidatin auf, welche die Wahl mit 354 Stimmen aber nicht schaffte. «Unsere Kandidatin hätte ihre Arbeit sicher super gemacht. Aber in die Sozialhilfebehörde werden oft bereits bekannte Persönlichkeiten gewählt», sagt CVP-Präsidentin Heidi Häring. Erfreut ist die CVP über die Wiederwahl von CVP-Mann Hanspeter Imhasly. Als Präsident der Behörde konnte er mit 567 Stimmen ein gutes Ergebnis für sich verbuchen. «Mit ihm und Gemeinderätin Monika Fanti, die von Amtes wegen in der Sozialhilfebehörde Einsitz nimmt, sind wir als Partei nach wie vor gut vertreten», so Häring. Enttäuschend sei für sie hingegen die ausserordentlich tiefe Wahlbeteiligung von lediglich 22 Prozent – dies bei kommunalen Wahlen.

Wechsel bei der FDP

Die FDP konnte ihren Sitz in der Sozialhilfebehörde halten. Durch den Rücktritt von Felix Albrecht mussten die Freisinnigen eine neue Kandidatin ins Rennen schicken: «Mit Monika Ehrensperger ist uns die Wahl gelungen und wir sind sehr erfreut darüber», so Parteipräsident Cristian Manganiello. Mit 391 Stimmen liegt Ehrensperger jedoch deutlich hinter den beiden SP-Kandidaten und CVP-Mann Hanspeter Imhasly zurück. Die neu gewählte Ehrensperger freut sich sehr auf ihre neue Herausforderung: «Es ist mir wichtig, den Menschen zu helfen, wo die Hilfe benötigt wird», sagt sie.

SVP knapp draussen

Enttäuscht ist man bei der SVP, die noch nie ein Mitglied in die Sozialhilfebehörde brachte und es auch dieses Mal nicht geschafft hat – wenn für einmal auch äusserst knapp: Caroline Hickel holte 389 Stimmen, zwei Stimmen zu wenig. Das ist bitter für die SVP. Deren Präsident Peter Lehner erklärt sich die Niederlage mit zwei Gründen: «Die tiefe Stimmbeteiligung zeigt, dass die Wahl der Sozialhilfebehörde bei den Leuten auf wenig Interesse stösst. Wenn man zudem die Vorkommnisse auf nationaler Ebene anschaut, wo Volksentscheide vom Parlament einfach verwässert werden, darf man sich nicht wundern, wenn die Leute der Politik den Rücken kehren.»

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