Sommerferienangebot nur für Aescher Kinder?

Der 35. Regio-Ferienpass wurde vor rund drei Wochen wegen Corona abgesagt. In Aesch aber gibt es vielleicht mit einem lokalen Sommerferienangebot nur für Aescher Kinder eine Ausnahme. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.

Gemeinsam basteln? Der Regio-Ferienpass ist abgesagt – in Aesch will man den Kindern trotzdem ein Angebot
Gemeinsam basteln? Der Regio-Ferienpass ist abgesagt – in Aesch will man den Kindern trotzdem ein Angebot

Eine Umfrage des Wochenblatts von vergangener Woche bei Vereinen über die Auswirkungen von Corona auf ihre Vereinstätigkeit ergab unter anderem, dass die Aescher Arbeitsgruppe Ferienpass nach der Absage des 35. Regio-Ferienpass Birseck-Leimental in kürzester Zeit ein lokales Angebot auf die Beine stellen möchte. Gaston Ravasi, Präsident der gemeinderätlichen Kommission, unterbreitete dem Gemeinderat den Antrag zur Unterstützung des lokalen Ferienprojektes für Aescher Kinder. «Die Zusage haben wir erhalten», freut er sich. Bereits wurde auch das nachgereichte Umsetzungskonzept vom Gemeinderat abgesegnet. Aktuell wird geprüft, ob die Gemeinde für die Anmeldungen auf ihrer EDV-Anlage eine Plattform einrichten kann. «Dazu ist Manpower nötig», anerkennt der initiative Aescher.


Zwei offene Hürden überwinden
«Wir haben zwei Hürden zu überwinden, damit unser lokaler, einmaliger Ferienpass angeboten werden kann. Erstens ist es die Realisierbarkeit der EDV-Plattform und zweitens die im Juni vom Bundesamt für Gesundheit für den Sommer verfügten Massnahmen.» Wenn die Plattform scheitere oder die Corona-Verfügungen zu restriktiv seien, dann werde man auf das Angebot verzichten, andernfalls freue man sich, das Angebot den Aescher Kindern anbieten zu können. «Wir wollen jetzt einfach alles vorkehren, um das Sommerferienangebot bereit zu haben und es anbieten zu können, wenn es die Umstände erlauben.» Wichtig ist für Gaston Ravasi, dass sie nicht «täubele» würden, sondern zumindest den Aescher Kindern ein Sommerangebot machen möchten. Dies werde einmalig sein. «Wir freuen uns auf das kommende Jahr, wenn der Regio-Ferienpass wieder wie gewohnt stattfinden kann.»
Die Absage des Regio-Ferienpasses könne er verstehen. Er hätte aber zuerst eine Diskussion mit allen Beteiligten begrüsst. «Die Kinder mussten in der letzten Zeit auf vieles verzichten.» Daher sei die Absage des Ferienpasses für sie doppelt hart. Zudem würden aufgrund von Corona zusätzliche Familien ihre Ferien zu Hause verbringen. «Es kann sein, dass wir jetzt für umsonst arbeiten, aber auf jeden Fall bleibt die Chance für ein Ferienangebot bis zuletzt intakt.» Viele Aescher Anbieter hätten bereits ihre Teilnahme zugesagt. Zurückgezogen hätten sich einzig Personen, die der Risikogruppe angehörten.


Kein Angebot in Reinach
In jeder der acht teilnehmenden Gemeinden bereitet eine gemeinderätliche Kommission, eine private Gruppe oder ein Verein alljährlich die lokalen Ferienpassaktivitäten vor. Durch eine lockere Struktur sind sie mit dem Regio-Ferienpass Birseck-Leimental verbunden, der die Angebote sammelt, publiziert und die Administration übernimmt. Gearbeitet wird auch hier ehrenamtlich. Bei dieser Lösung hat jede Gemeinde die Möglichkeit, ein eigenes Projekt umzusetzen, wie Aesch in der aktuellen Situation. Die Absage entstand laut Doris Auer, Leiterin der Abteilung Kultur und Begegnung bei der Gemeinde Reinach, aus einer Patt-Situation bei den Gemeindevertretungen, indem sie den Stichentscheid hätten fällen müssen. «Es ist traurig, dass die kinderfreundliche Gemeinde Reinach in dieser Situation nicht etwas für die Kinder tun kann», resümiert sie. Die vielen Auflagen im öffentlichen Raum, wie die Distanzregel, die erlaubten Gruppengrössen oder das Schutzkonzept, das jeder Anbieter bei der Durchführung vorlegen müsste, aber auch die Tatsache, dass viele Helfer vor Ort der Risikogruppe angehörten, hätten zu dem Entscheid geführt. «Zudem frustriert eine sehr späte Absage die Kinder mehr als eine frühe. Jetzt können die Kinder und Eltern sich bereits jetzt organisieren.» Ihr Bedauern über die Absage drückt auch die zuständige Reinacher Gemeinderätin Christine Dollinger aus und betont, dass «mit den geltenden Regeln im öffentlichen Raum das Ferienpassangebot im gewohnten Rahmen nur schwer durchführbar ist».

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