Sm’Aesch will auch ohne Dom gewinnen

Sm’Aesch Pfeffingen will in der kommenden NLA-Saison Freude bereiten und mit den Fans mögliche Titel feiern.

Auf Titeljagd: Das neue Sm’Aesch-Team will auch künftig jubeln. Foto: zvg
Auf Titeljagd: Das neue Sm’Aesch-Team will auch künftig jubeln. Foto: zvg

Eine multifunktionale Halle für die lokalen Vereine hätte er werden sollen – der Dom in Aesch. Lokale Kulturvereine aber auch Sportvereine, die zu wenig oder nicht adäquaten Platz haben, hätten damit ihre infrastrukturellen Probleme gelöst. Einer dieser Vereine, die gerne in den Dom umgezogen wären, ist Sm’Aesch Pfeffingen. Zu wenige Zeitfenster stehen für den Volleyballverein momentan zur Verfügung. Die Löhrenackerhalle ist zudem für internationale Spiele bestimmter Kategorien nicht zugelassen. Eine mögliche Lösung stand mit dem Bau des Doms bereit, doch die Einwohner Aeschs lehnten das Projekt am Sonntag ab (siehe Frontartikel). «Natürlich habe ich das Resultat der Abstimmung angeschaut. Ich war etwas überrascht darüber», sagt Trainer Andi Vollmer. Auch Sm’Aesch-Captain Madlaina Matter hat das Resultat gesehen, will sich jetzt aber vor allem auf die kommende Saison fokussieren. Diese beginnt für Sm’Aesch am Sonntag. Im Val de Travers wird sich das NLA-Volleyballteam mit Groupe E Valtra messen. Dabei wird sich zeigen, ob die Vorbereitung fruchtet und das Team erfolgreich ist.

Vorbereitung war kürzer als sonst

Im Sommer standen drei Spielerinnen für die Schweiz und eine für Schweden an der Europameisterschaft im Einsatz. So kommt es, dass das Team nicht die Anzahl Trainingseinheiten und Testspiele absolviert hat wie in den Saisons zuvor. «Wir haben gerade Mal drei Wochen gemeinsam trainiert und haben dazu noch die Testspiele gemacht. Das ist natürlich extrem wenig», sagt Andi Vollmer.

Defizite schnellstmöglich ausgleichen

Die Spielerinnen sammelten in der Vorbereitung viele Erfahrungen, zum Beispiel in Wiesbaden: «Die Gegnerinnen hatten so viele Verletzte, dass wir ihnen eine unserer Passeusen geben mussten, damit das Spiel überhaupt beendet ­werden konnte», erzählt Matter. Die vorhandenen Defizite aus der kurzen Vorbereitung müssen schnellstmöglich ausgeglichen und die neuen Spielerinnen ins Team integriert werden. Denn das Team will Titel gewinnen und dafür muss es von Anfang an bereit sein. Die anderen Teams in der Liga sind ebenfalls ambitioniert:«Es gibt keine Übermannschaft, wie früher Voléro Zürich, die unantastbar ist», sagt der Trainer. «Neuenburg hat das Team verstärkt, Schaffhausen oder Düdingen haben wohl eher Federn gelassen.» Eine wichtige Spielerin wird dabei Sarah Van Rooij. Der Neuzugang aus Cheseaux ist eine erfahrene Spielerin und unterstützt das Team charakterlich. Eine weitere Spielerin, die dem Team auf dem Feld hilft, ist An Saita. Die spielstarke Japanerin reisst ihre Mitspielerinnen regelmässig mit. «Unsere Stärke ist jedoch wieder die Breite im Kader», sagt Vollmer. Er weist darauf hin, dass die neuen Spielerinnen zuerst ihre Rollen und Funktionen im Team finden müssen. Wie und ob das funktioniert, wird sich in den ersten Spielen der Saison zeigen. Neben Van Rooij sind Jaidyn Blanchfield, Meline Pierret, Tabea Eichler, Marie-Alex Bélanger, Vilma Andersson und Martina Koch neu im Team der Baselbieterinnen. Im Trainerteam kam es ebenfalls zu Anpassungen. Neben Headcoach Andi Vollmer ist weiterhin Alex Stravs für die Athletik zuständig. Als Assistenztrainer kommt vom griechischen Topklub Olympiakos der Grieche Yiorgos Somponis dazu.

Ein eigener Hotdog und Freibier

Letztes Jahr reichte es zu Beginn der Saison zum Supercup-Sieg. Das ist Trainer Vollmer nicht genug. «Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich total leistungsorientiert bin und immer gewinnen will», sagt er. Vor allem will er dem Co-Präsidenten Matthias Preiswerk als Dank für sein Engagement einen Pokal schenken. «Er gibt uns viel Rückendeckung und lässt uns arbeiten. Das ist toll.» Um einen möglichen Titel gebührend zu feiern, braucht es Fans. Und genau diese möchte Sm’Aesch so zahlreich wie möglich in der Halle haben. «Mit Zuschauern ist es eben anders zu spielen», sagt Vollmer. Die Heimspiele vom Sm’Aesch sollen die Zuschauer mit Zertifikat frei von anderen Auflagen besuchen können. Zusätzlich werden regionale Vereine eingeladen, um ihre Vorbilder live zu sehen. Damit das Spiel in Erinnerung bleibt, hat Sm’Aesch einen eigenen «Sm’Aesch Dog» entworfen und schenkt am ersten Heimspiel sogar gratis Bier aus. International will Sm’Aesch dieses Jahr ebenfalls wieder spielen. Wer der Gegner ist, bleibt noch offen. Klar ist jedoch, dass die Erleichterung und Anpassung an die international geforderten infrastrukturellen Standards, die der Dom garantiert hätte, nicht eintreten werden. Das Stimmvolk war dagegen. Doch der Verein lässt sich davon nicht entmutigen und geht den eingeschlagenen Weg weiter.

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