Sm’Aesch Pfeffingen hat noch eine Rechnung offen

Die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit laufen: Vergangene Woche verlängerte Sm’Aesch Pfeffingen die Verträge mit zwei Stammspielerinnen und verpflichtete eine neue Amerikanerin.

Auf Erfolgskurs: Die Spielerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen hatten in der nun abgebrochenen Saison viel Grund zum Jubeln.  Foto: Christoph Jermann
Auf Erfolgskurs: Die Spielerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen hatten in der nun abgebrochenen Saison viel Grund zum Jubeln. Foto: Christoph Jermann

Kurz vor dem Start zur Playoff-Halbfinalserie gegen Volley Düdingen wurde die NLA-Saison aufgrund der Massnahmen zur Corona-Pandemie abgebrochen. Es wurde so auch dieses Jahr nichts mit dem erhofften Titelgewinn für Sm’Aesch Pfeffingen. Die Verantwortlichen der Birstaler Volleyballerinnen steckten aber nicht die Köpfe in den Sand, sondern planten die kommende Spielzeit. Vergangene Woche konnten die Verträge mit der Pfeffinger Captaine Madlaina Matter und der deutsch-amerikanischen Aussenangreiferin Luisa Schirmer um je eine Saison verlängert werden.

Dazu wurde die Verpflichtung der Amerikanerin Katie Oleksak bekanntgegeben. Auch sie unterschrieb für eine Spielzeit. «Mit ihr bekommen wir eine sehr dynamische, aktive und charakterstarke Zuspielerin. Sie wird viel Energie, Kampfkraft und Elan aufs Feld bringen», ist Sm’Aesch-Trainer Andi Vollmer überzeugt.
Die 22-jährige Passeuse wechselt von der Colorado State University nach Aesch. Bereits am 18. März wurde bekannt, dass die 22-jährige Mittelblockerin Tarah Wylie das Team definitiv verstärken wird. Sie stiess im Februar kurzfristig zu Sm’Aesch und hat sofort überzeugt.


Sportliche und menschliche Faktoren
Gemäss Co-Präsidentin Esther Keller seien dies allesamt Entscheidungen, denen längere Prozesse vorangegangen sind. «Das ist immer Arbeit über einen längeren Zeitraum. Da gilt es, zu spüren, was sich die Spielerinnen wünschen, und abzuwägen, was wir als Verein ihnen bieten können.» Dabei gehe es natürlich um den Lohn, aber auch Unterstützung in Bezug auf die Wohnsituation oder ein Auto, das vom Vereinssponsor zur Verfügung gestellt wird.

Dass Sm’Aesch Pfeffingen als Team sportlich so gut funktioniert, habe auch damit zu tun, dass es menschlich im Verein stimme, betont Esther Keller. So gibt es im Raum Aesch gleich mehrere Sm’Aesch-Wohngemeinschaften, die gerade auch den Neuen das Einleben erleichtern. Dies bestätigt auch Captaine Madlaina Matter. «Nur wenn wir als Team menschlich funktionieren, funktionieren wir auch sportlich.» Für sie sei dieser Wohlfühlfaktor essenziell, verrät die Pfeffingerin, die seit Kindesbeinen an für Sm’Aesch spielt.

Die Vertragsverlängerung mit Madlaina Matter ist für beide Seiten ein Gewinn. Die 23-jährige Mittelblockerin kann ihr Ziel, mit ihrem Stammverein endlich einen Titel zu gewinnen, noch immer erreichen, und der Verein behält sein lokales Aushängeschild. Sie spüre, sagt Matter, dass die neue Leitung sehr viel in den Club und auch dessen lokale Identität investiere. Die Medizinstudentin musste erst in ihre Führungsrolle hineinwachsen. Doch mittlerweile fühle sie sich darin wohl und spricht teamintern auch mal Dinge an, wenn diese dem Erfolg des Vereins schaden könnten. In der kommenden Saison möchte sie vor allem im Angriff noch mehr Akzente setzen und «den nächsten Schritt» machen, verrät die Captaine.


Auf Ausländerinnen angewiesen
Die Lage der Region Basel am Rande der Schweiz mache es aber schwerer, nur mit Spielerinnen aus der Region und der Schweiz Erfolg zu haben, gibt Co-Präsidentin Esther Keller zu bedenken. Sm’Aesch Pfeffingen komme deshalb nicht darum herum, auch Ausländerinnen zu verpflichten. Der Saisonabbruch just vor den meistbesuchten Heimspielen schlägt bei Sm’Aesch auch finanziell zu Buche. Die Sponsoren stehen den Volleyballerinnen aber treu zur Seite, versichert Esther Keller dankbar. Auch sei möglich, dass sich Sm’Aesch für die angekündigten Finanzhilfen des Bundes für Sportvereine bewirbt. Noch müssen aber die wirtschaftlichen Folgen des Saisonabbruchs berechnet werden. Die Blicke von Esther Keller und Madlaina Matter gehen aber schon weiter. «Wir haben noch eine Rechnung offen. Wir wollen endliche einen Titel – jetzt mehr denn je.»

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