Sekundarschule: keine rasche Lösung im 20-nach-acht-Knatsch in Sicht

Der Streit um den nach hinten verlegten Schulbeginn an der Sekundarschule Aesch geht weiter. Der Ombudsmann des Kantons wurde eingeschaltet.

Anrennen gegen eine Wand: So fühlen sich Teile der Elternschaft, welche das Gespräch mit Schulleitung und Schulrat suchen.  Foto: Edmondo Savoldelli
Anrennen gegen eine Wand: So fühlen sich Teile der Elternschaft, welche das Gespräch mit Schulleitung und Schulrat suchen. Foto: Edmondo Savoldelli

Caspar Reimer

Der Entscheid der Schulleitung der Sekundarschule Aesch, mit dem Beginn des neuen Schuljahres den allgemeinen Unterrichtsbeginn auf 8.20 Uhr zu setzen, hat bei einem Teil der Eltern grossen Unmut ausgelöst. Die Schulleitung wollte mit dem späteren Unterrichtsbeginn dem «Schlaf-Wachrhythmus der pubertierenden Jugendlichen» Rechnung tragen. Eine Gruppe von 20 Familien und 50 Einzelpersonen wehrt sich vehement gegen diesen neuen Stundenplan. Grund dafür sind insbesondere die damit gestrichenen schulfreien Nachmittage. Den Jugendlichen bleibe etwa keine Zeit mehr für Freizeitaktivitäten, klagen die Eltern. Der spätere Unterrichtsbeginn sei auch schwierig mit den Arbeitszeiten berufstätiger Eltern zu vereinbaren.

Eltern schalten Liestal ein

Die Schar aktiv gewordener Eltern fühlt sich in ihrem Anliegen nicht ernstgenommen. Die Mütter und Väter beanstanden das Vorgehen der Schulleitung: Sie monieren, dass die Eltern nicht in den Vernehmlassungsprozess für die Umstrukturierung des Stundenplans miteinbezogen wurden – zumal die Schulleitung schon seit drei Jahren an dem Vorhaben gearbeitet hatte.

Ein «Runder Tisch» wurde seitens des Schulrates wieder abgesagt, da dieser die Möglichkeit für ein konstruktives Gespräch mit den Eltern anzweifelte. Ein betroffener Vater sagt dazu gegenüber dem «Wochenblatt»: «Sicher wurde von unserer Seite teilweise auch sehr emotional reagiert. Wir hatten einfach das Gefühl, weder von der Schulleitung noch vom Schulrat auf Gehör zu stossen.» Die Eltern wendeten sich in der Folge mit einem Brief an die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind, um so ihren Unmut über das Kommunikationsverhalten der Schulverantwortlichen auszudrücken. Zudem haben die Betroffenen am Dienstag den Ombudsmann in Liestal aufgesucht. «Wir hoffen, dass durch seine Hilfe ein Gespräch zwischen Schulleitung, Schulrat und uns Eltern doch noch zustande kommt», so der Vater.

Schule kündigt Umfrage an

Die Schulleitung und der Schulrat haben inzwischen reagiert. In einem gemeinsamen Brief an alle Eltern kündigen sie eine Umfrage bei Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrpersonen an. Bis Ende des Kalenderjahres würden alle Beteiligten zu einer Umfrage bezüglich des neuen Stundenplanes eingeladen. Aufgrund dieser Umfrage könnten gegebenenfalls Anpassungen am Stundenplan vorgenommen werden. Doch den Eltern ist dies zu unverbindlich: «Wir wollen einen Massnahmenkatalog und einen klaren Zeitplan», so ein betroffener Vater. Dieser Brief hat bei den Eltern den Eindruck erweckt, man wolle «die Sache aussitzen.»

Das «Wochenblatt» wollte an dieser Stelle den angegriffenen Schulrat und die Schulleitung gerne ausführlich zu Wort kommen lassen. Schulratspräsidentin Astrid Marty sagte jedoch einen bereits vereinbarten Gesprächstermin kurzfristig ab. Schulleitung und Schulrat seien dabei, ein Kommunikationskonzept zu entwickeln. Man wolle jetzt nicht vorpreschen. Nur so viel: «Es ist dem Schulrat ein Anliegen, Voraussetzungen für ein konstruktives Gespräch mit den Eltern zu schaffen», teilte Marty per E-Mail mit.

<link http: www.wochenblatt.ch wob aktuell aeschpfeffingen artikelseite-aeschpfeffingen external-link-new-window>Lesen sie in dieser Sache auch das Interview mit der Bildungsdirektorin, Regierungsrätin Monica Gschwind.

 

 

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