Schloss-Buab Ruedi Dahinden: «Ein Oktoberfest ist nicht der ‹Ballermann›»
Die Schloss-Buam mausern sich immer mehr zur regionalen Kultgruppe. Das «Wochenblatt» sprach mit Bandleader Ruedi Dahinden über den Oktoberfest-Kult, ihre Musik und ihr Erfolgsgeheimnis.
Thomas Brunnschweiler
Wochenblatt: Wann habt Ihr Euer erstes Oktoberfest organisiert?
Ruedi Dahinden: Im Jahre 2015 mit und im Schlosshof Pfeffingen. Damals kamen 400 Gäste. Im letzten Jahr wurde der Anlass im Schlosshof Pfeffingen mit ebenso vielen Gästen wiederholt. Wir merkten, dass die Nachfrage grösser war als das Angebot. Und der Schlosshof Pfeffingen wurde für den Anlass zu klein.
Das Oktoberfest in der Löhrenackerhalle vom kommenden Samstag ist mit 800 München-Kult-Fans schon ausverkauft. Wie erklären Sie sich die blau-weisse Festfreude in der Nordwestschweiz?
Ruedi Dahinden: Einerseits macht es die Location Löhrenackerhalle aus, andererseits verdanken wir den Erfolg dem grossen Fanclub und der von ihm geleisteten Arbeit. Der Fanclub umfasst rund 200 Mitglieder und wird von meiner Partnerin Brigitte Brechbühler betreut.
Sind die Deutschschweizer die Bayern der Eidgenossenschaft? Was verbindet uns mit dem Oktoberfest, das ja aus München kommt?
Ruedi Dahinden: Aesch und Umgebung ist sehr festfreudig. Man mag hier gemütliche und ungezwungene Festbank-Atmosphäre und Gaudi für jedermann. Und unsere Musik kommt ebenfalls an. Sie reicht vom Schlager über Oberkrainer-Klänge, Stimmungs-Medleys bis Rock. Das mögen die Leute.
In der Presse wird über die Oktoberfest-Manie auch gespottet. Kürzlich schrieb ein Journalist über den «Dreigänger der Lüsternen: Bier, Brathendl, Brüste». Ist das polemisch oder wollen sich die Menschen bei einem Oktoberfest wie an der Fasnacht einmal aus dem Alltag ausklinken?
Ruedi Dahinden: Ja, in gewisser Weise wollen die Menschen aus dem Alltag ausbrechen, aber sie ziehen Dirndl und Lederhosen gerne an. Dirndl sehen ja auch fesch aus. Alle erscheinen freiwillig in diesem Aufzug. Es fällt auf, dass praktisch alle ein Dirndl oder Leder-hosen tragen. Festzuhalten ist jedoch, dass ein Oktoberfest nicht der «Ballermann» ist.
Welche Highlights wird es am Samstag geben?
Ruedi Dahinden: Wir bieten ein tolles Essen vom Schlosshof Pfeffingen. Im Unterhaltungsprogramm spielen neben uns als Gastgeber eine Gastformation aus Slowenien und der junge Nachwuchs mit Jan Meier und den Gaudi-Dancers. Darüber hinaus tritt Marcel Dogor auf, den man als «Frau Roggenmoser» kennt.
Wie geht es mit den Schloss-Buam weiter?
Ruedi Dahinden: Im Januar haben wir den Neujahrsapéro mit unserem Fanclub und den Helfern des Oktoberfestes, wo auch unsere CD präsentiert wird. In Aesch wollen wir das Oktoberfest als jährlichen Event etablieren.