Schiff ahoi!

Im Heimatmuseum werden derzeit zwischen 40 und 45 ganz unterschiedliche Schiffs­modelle gezeigt.

Ausstellung eröffnet: Die kleinen Modelle kosten teilweise mehrere Tausend Franken. Foto: Zvg
Ausstellung eröffnet: Die kleinen Modelle kosten teilweise mehrere Tausend Franken. Foto: Zvg

Wer schon an einem schönen Tag in der Grün 80 gewesen ist, kennt sie: die Modellschiffkapitäne mit ihren eleganten Segelschiffen, tollkühnen Rennbooten oder gemächlichen Kähnen. Nun kann man sich diese Modelle einmal in aller Ruhe von Nahem ansehen. Die Vernissage am letzten Freitag auf dem Schlossplatz zog ausser den Modellbauern selbst leider nur wenige Interessierte an. Rund 40 Personen waren anwesend. Das
Wochenblatt bekam von Ruedi Rotzler aus Aesch eine Sonderführung mit vielen Informationen und Anekdoten. Er erinnert sich noch gut an die Anfänge seiner Leidenschaft: «Als ich zwischen zehn und zwölf war, begann ich mit dem Modellbau. Ich hatte 15 Franken und ging in Basel in den Spezialladen. Das Geld reichte zwar für das Schiff, aber nicht für den Motor, der 3 Franken kostete. Der Inhaber sagte, ich solle seinen Laden fegen, dann gehöre das ganze Schiff inklusive Motor mir.» Woher kommt bei Rotzler die Faszination? «Ich hatte immer schon einen Bezug zum Bach, also zum Rhein, hatte Plausch an Schiffen, fuhr Weidlinge, kurz: Schiffe faszinierten mich einfach schon immer.» Ein ganz besonderer Augenblick ist für jeden Modellbauer natürlich die Jungfernfahrt eines Schiffes. Dann heisst es symbolisch: Leinen los!


Gummiboot bis Bohrinselversorger
Schon bevor man die Ausstellung betritt, hört man Wellenrauschen und Möwengekreische. Links steht ein elegantes
Mahagoniboot, die «Aquamarine» des italienischen Herstellers Riva, daneben der Rhy-Blitz, ein Passagierschiff im Massstab 1:33, das durch die sorgfältig platzierten kleinen Passagiere an Deck besticht. Der Rhy-Stärn von Theo Maurer aus Lengnau war leider nur bei der
Eröffnung zu sehen. Maurer hütet das Schiff wie seinen Augapfel, schliesslich hat er bisher 3000 Stunden Arbeit
investiert, und die Versicherungssumme beträgt 10000 Franken. Es gibt in der Schau ein Kanalfrachtschiff, unterschiedliche Schlepper, einen Schleppkahn zu sehen, und den Schlepper «Uri», der zwischen Rotterdam und Mannheim zehn Schiffe schleppen konnte. Besonders schnittig ist das von Philipp Götte als Maturaarbeit gestaltete Corvette- Boot. Es sind aber auch alte Fernsteuerungen ausgestellt, die früher noch über 1000 Franken kosteten.


Der Modell-Schiffbau-Club Basel
Die Mitglieder des MSCB kommen unterdessen aus der ganzen Agglomeration. Der Club hat 84 aktive Mitglieder und wurde im Jahre 1955 gegründet. Um die Modelle zu präsentieren, trifft man sich unter anderem am Eglisee, was derzeit wegen der Corona-Massnahmen nicht möglich ist. Dieses Wochenende treffen sich die Mitglieder des MSCB zum Schaufahren auf der Elsigen Alp ob Fruttigen.

Besonders wichtig ist dem Modell-Schiffbau-Club Basel die Jugendförderung. Auf der Website kann man den Plan für ein einfaches Grundmodell ausdrucken. In der Ausstellung sind Kinderboote und Einsteigermodelle zu sehen. Für Kinder, die gerne basteln, ist der Schiffsmodellbau sehr attraktiv, weil die Schiffe auf dem Wasser ferngesteuert werden können. Ruedi Rotzler hofft, dass sich durch die Ausstellung möglichst viele Kinder für dieses Hobby begeistern können, das bei vielen zur lebenslangen Leidenschaft wird.

www.mscb.ch

 

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