Rechnungsplus zum neunten Mal in Folge – senkt Aesch bald die Steuern?

Um die Aescher Gemeindefinanzen ist es gut bestellt. So gut, dass Abschreibungen vorgezogen werden konnten – und ein Überschuss von knapp 80000 Franken bleibt. So wurde denn auch der Wunsch nach einer Steuersenkung laut.

«Form einer Landsgemeinde»: Zum wiederholten Mal versammelten sich die Aescherinnen und Aescher auf dem Schlossplatz zu einer Open-Air-Gemeindeversammlung.  Foto: Thomas Immoos
«Form einer Landsgemeinde»: Zum wiederholten Mal versammelten sich die Aescherinnen und Aescher auf dem Schlossplatz zu einer Open-Air-Gemeindeversammlung. Foto: Thomas Immoos

Auf dem Schlossplatz in Aesch begrüsste Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger zahlreiche Stimmberechtigte zur Gemeindever-sammlung «in Form einer Landsge-meinde». Den Begriff «Landsgemeinde» dürfe sie nicht benützen, sei ihr vonseiten des Kantons beschieden worden, deshalb nur «in Form einer Landsgemeinde». Dieser Formalismus löste einige Heiterkeit aus.

Was die Geschäfte der Aescher Gmeini anging, so wurden diese alle im Sinne des Gemeinderates entschieden. Dazu gehörte in erster Linie die Rechnung 2017, die Finanzchef Andreas Spindler vorstellte. «Das Ergebnis bedeutet eine ganz grosse Freude», fasste er zusammen. Denn es war so gut, dass 2,2 Mio. Franken als vorgezogene Abschreibungen auf die sanierte Mehrzweckhalle Löhrenacker verwendet werden konnten – und trotzdem ein Überschuss von knapp 80000 Franken resultierte. Dazu beigetragen haben unter anderem Rückzahlungen aus dem kantonalen Finanzausgleich der Jahre 2016 und 2017. Auch die Steuern flossen reichlicher als budgetiert in die Gemeindekasse.

Steuersenkung in Sicht?

Im abgelaufenen Jahr habe die Gemeinde über 2,3 Mio. Franken investiert, ohne sich dabei neu zu verschulden. Das bedeutet, dass der Selbstfinanzierungsgrad bei 234 Prozent liegt. Dieser neunte Ertragsüberschuss in Folge weckt Begehrlichkeiten. Geraldine Häring (CVP) stellte denn auch zuhanden der Budget-Gmeini vom Herbst den Antrag, eine Steuersenkung ins Auge zu fassen.

Namens der SP beantragte Jan Kirchmayr, beim Bahnhof Aesch wettergeschützte Veloabstellplätze aufzustellen. Damit rannte er offenbar offene Türen ein. Denn Gemeinderätin Sabrina Häring sagte, sie habe «im Zuge der Budgetberatungen» ein solches Geschäft auszuarbeiten. Nun werde abgeklärt, was diese Abstellplätze kosten.

Genehmigt wurde auch ein neues Reglement. Dieses regelt die Begrenzung von Zusatzbeiträgen zu den Ergänzungsleistungen. Diese Beiträge der Gemeinde an Alters- und Pflegeheime für die Seniorinnen und Senioren sollen künftig auf 170 Franken begrenzt werden.

«Sorgenkind» Dorfzentrum

Neben Finanzfragen ging es auch um Bauliches. Was Aesch Nord angeht, so sagte Gemeinderätin Eveline Sprecher, sei der kommunale Richtplan vom Kanton genehmigt worden. Nun werde ein Gesamtkonzept verfasst und eine Begleitgruppe aus Gewerbe und Parteien zusammengestellt. Beim Löhrenacker habe es einige Unsicherheiten gegeben, führte Sprecher aus. Ursprünglich wollte der FC Aesch dort ein Sportlerhaus erstellen. Davon sei der Verein nun abgekommen: «Deshalb ist die Sicht nun klarer», so die Gemeinderätin weiter. Zur Diskussion stehe insbesondere die Parkplatzfrage. Mehr dazu werde an der nächsten Gemeindeversammlung bekannt gegeben.

«Das Dorfzentrum wurde zu einem Sorgenkind», sagte Gemeindepräsidentin Hollinger. Der Architektur-Studienwettbewerb für das Areal mit einem grossen modernen Einkaufszentrum sei zwar durchgeführt worden. Allerdings gebe es gegen einzelne Vorhaben darin Opposition. Die Gemeinde werde nun mit der Hilfe eines Moderators die beteiligten Parteien zum Gespräch bitten, «damit das Projekt – in abgespeckter Form – doch noch realisiert werden kann». Zurzeit sei aber das Vorhaben sistiert, so Hollinger abschliessend.

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