Projekt Birsmatt vorgestellt – Sanierung Löhrenacker zurückgestellt

Die Gemeindeversammlung von Aesch bewilligt den Quartierplan Birsmatt. Auf knapp zehntausend Quadratmetern soll neuer Wohn- und Gewerberaum im mittleren Preissegment entstehen.

Vision: Auch wenn erst der Quartierplan bewilligt ist, machen sich die Architekten schon Gedanken über die Gestaltung der Baukörper. Die Baueingabe soll noch dieses Jahr erfolgen.  Visualisierung: Steinmann & Schmid Architekten, Basel
Vision: Auch wenn erst der Quartierplan bewilligt ist, machen sich die Architekten schon Gedanken über die Gestaltung der Baukörper. Die Baueingabe soll noch dieses Jahr erfolgen. Visualisierung: Steinmann & Schmid Architekten, Basel

Bea Asper

Die unmittelbare Nähe zur H18 und zur Gewerbezone mit höheren Lärmwerten, könnte zu einem Problem werden für das Wohnprojekt Birsmatt, respektive zu Reklamationen führen, mutmasste ein Votant an der Gemeindeversammlung von Aesch. Die Projektverantwortlichen versicherten, dass sie sich zur Aufgabe gemacht haben, sich mit den Umwelteinflüssen auseinanderzusetzen und für mögliche Probleme Lösungen zu erarbeiten. «Das Projekt muss sich selber vor Lärm schützen», sagte Raphael Loeliger vom Projektteam. Vorgesehen seien Anordnungen mit Innenhof, an den Gebäuden bauliche Massnahmen sowie im nördlichen Teil eine Lärmschutzwand, die dem Schutz vor Industrielärm diene.
Raphael Loeliger von Projektentwickler Losinger Marazzi AG, Raumplaner Victor Holzemer und Architekt Peter Steinmann planen im Gebiet Birsmatt auf knapp zehntausend Quadratmetern neuen, «hochstehenden Wohnraum im mittleren Preissegment».

Das Land befindet sich im Besitz der Angenstein AG sowie der Gemeinde Aesch. Der Quartierplan, welcher nun dem Aescher Souverän zur Genehmigung vorgelegt wurde, sei das Resultat detaillierter Verhandlungen. «Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat erarbeitet und sieht einen haushälterischen Umgang mit dem Boden vor», betonte Loeliger.

Gemeinderätin Eveline Sprecher erklärte, dass der Gemeinderat das Projekt zur Genehmigung empfehle. «Aufgrund seiner guten Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr eignet sich das Areal Birsmatt sehr für eine verdichtete Bauweise, weshalb es sowohl im kommunalen wie auch im kantonalen Richtplan als Entwicklungsgebiet bezeichnet wird». Erste Visualisierungen der Baukörper für 100 Wohnungen und noch nicht näher definierten Gewerberaum wurden präsentiert, und im Reglement zum Quartierplan ist festgehalten: «Auf einen ausgewogenen Wohnungsmix und gute, attraktive Wohnflächen ist besonders Wert zu legen. Der Gemeinderat hat diesbezüglich ein Mitspracherecht.»

Vorerst keine Mehrwertabgabe
Nichts wissen will dagegen der Aescher Gemeinderat von einer Mehrwertabgabe, wie sie in Münchenstein für Gesprächsstoff sorgt. «Wir ändern nicht während des Spiels die Regeln», meinte Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger auf eine Anfrage aus dem Souverän. Solange die kantonale Gesetzgebung noch nicht so weit sei, werde die Gemeinde Aesch bezüglich Mehrwertabgabe nicht vorgreifen. Die Gemeindeversammlung folgte mit grossem Mehr der Empfehlung des Gemeinderates und segnete den Quartierplan Birsmatt ab.

Schiessanlage Schützenmatt wird saniert
Unumstritten am Mittwochabend war auch die Beschlussfassung über die Altlastensanierung der ehemaligen Schiessanlage Schützenmatt Aesch mit einem Bruttokredit von 420 000 Franken. Es bleibe fast gar keine andere Wahl als die Altlastensanierung, erklärte Gemeinderat Paul Svoboda. Es sei zu viel Blei im Boden. «Der gesundheitlich relevante Wert ist überschritten.» Nach dem Ja der Gemeindeversammlung werde noch im Oktober mit den Baumassnahmen begonnen. Voraussichtlich im Dezember soll die Altlastensanierung abgeschlossen sein, erläuterte Svoboda den Zeitplan.

Bedenken ernst genommen
Die Sanierung der Mehrzweckhalle will der Gemeinderat im kommenden Frühjahr vor die Gemeindeversammlung bringen. Der Gemeinderat
habe das Geschäft nun kurzfristig von der Traktandenliste zurückgezogen, da er die im Vorfeld der Versammlung bekannt gewordenen Bedenken «sehr ernst nimmt», sagt Ressortverantwortliche Eveline Sprecher auf Anfrage des «Wochenblatts». Der Gemeinderat ziehe auch in Betracht, Variantenvorschläge auszuarbeiten. «Das alles braucht nun mehr Zeit», so Sprecher.
Der Gemeinderat sei offen für Ideen und Vorschläge, liess Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger die Versammlung wissen, nachdem ein Votant darum bat, sich etwas einfallen zu lassen, auch die jüngere Generation an Gemeindeversammlungen anzulocken.

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