«Pferde haben einen Sinn dafür, Kinder glücklich zu machen»
Mit dem Ferienpass lernten die Kinder den Umgang mit Pferden. Bei der Familie Schaub auf dem Hof «am Blauen» trafen sie auf ausgesprochen genügsame Pferde.
Bea Asper
Kaum ausgeschrieben, schon ausgebucht. So war es bei vielen Kursen im Ferienpass. Wartelisten mit bis zu 50 Kindern sprechen für die Beliebtheit des Angebots für Daheimgebliebene. Sehr begehrt sind die Kurse, bei denen es um Tiere geht. «Ich bin so froh, darf ich mit dabei sein», sagte Soraya aus Aesch am Montag. Sie strahlte übers ganze Gesicht und konnte es kaum erwarten, den edlen Vierbeinern übers Fell zu streichen. Sie und weitere Kinder durften den Hof «am Blauen» in Ettingen besuchen und Erfahrungen rund ums Pferd sammeln.
«Pferde sind einfach wunderschön», schwärmte Soraya. Ihr Herz schmolz erst recht dahin, als Fohlen «Niro» ihr den Kopf liebevoll auf die Schulter legte. Ein Schnauben mit den Nüstern, ein neugieriger Blick, die Ohren nach vorne gespitzt – und alle Kinderaugen leuchteten. «Pferde haben einen Sinn dafür, Kinder glücklich zu machen», weiss Kursleiterin Barbara Schaub. «Pferde sind enorm soziale Wesen.» Humorvoll erklärt sie den kleinen Gästen, wie und an welchen Stellen Pferde gerne gestriegelt werden, wie mit dem Fluchttier umzugehen ist und was man mit den grossen Vierbeinern alles machen kann.
Programmänderung wegen Regen
Laut Kursprogramm war eine Kutschenfahrt geplant, doch am Montagnachmittag war Umdisponieren gefragt: Dunkle Wolken zogen auf und dann goss es wie aus Kübeln. Der positiven Stimmung konnte das Unwetter nichts anhaben. Die Kinder verweilten neben den Pferden unter dem Scheunendach und übernahmen die stoische Ruhe der Freiberger. Die Reit- und Kutschenpferde Sara und Fiala und ihre Fohlen Hannibal und Niro standen zufrieden da, liessen sich überall putzen und streicheln und warteten geduldig. Barbara Schaub enttäuschte die Kinder nicht. Livio jauchzte vor Freude, als die Kursleiterin vorschlug, jedes Kind dürfe sich aufs Pferd setzen und in der Scheune eine kleine Runde drehen – die Bewegungen der Pferdebeine spüren und die Balance im Sattel suchen.
«Ich weiss, wie aufsteigen», rief Livio. Ob er denn schon Erfahrung habe?, wollte seine Kollegin wissen. «Nein, aber ich kann das wie ein Indianer», war prompt die Antwort. «Reiten, das wünsch ich mir zum Hobby», so Livio, und Lisa nannte denselben Wunsch. Sie zeigte beim Spiel, das für die Kinder zusätzlich organisiert wurde, grosse Geschicklichkeit und erzielte beim Hufeisen-Werfen einen Treffer nach dem andern. Mit zufriedenen Gesichtern machten sich die Kids auf den Heimweg, manche mit dem Wunsch, eines dieser lieben Fohlen mitzunehmen. Doch: «Pferde gehören nicht in die Garage, sondern brauchen einen natürlichen Lebensraum, Artgenossen und viel Zeit für eine ausreichende Pflege», erfuhren die Kinder von Barbara Schaub.
www.stall-schaub.ch