Pfeffinger Gemeinderat ist komplett – Sven Stohler wohl nächster Präsident
Die Würfel sind gefallen: Jaqueline Cueni-Meury (CVP) und Susanne Schindler (FDP) vervollständigen den Pfeffinger Gemeinderat. Ambitionen auf das Gemeindepräsidium hat als einziger Sven Stohler angemeldet. Es deutet alles auf eine stille Wahl hin.
Bea Asper
In einem spannenden ersten Wahlgang um die fünf Pfeffinger Gemeinderatssitze übersprang Ruben Perren die Hürde des absoluten Mehrs locker. Mit 805 Stimmen erzielte er am 28. Februar als Bisheriger gar das Spitzenresultat. Für den Entscheid, ob er in einem nächsten Schritt für das Gemeindepräsidium kandidiere, wollte sich der Parteilose etwas Bedenkzeit nehmen, zumindest den zweiten Wahlgang abwarten. Nun verrät der Jurist dem «Wochenblatt», dass er auf eine Kandidatur verzichtet: «Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit und der damit verbundenen Belastung ist es mir leider nicht möglich, dieses Amt ins Auge zu fassen», begründet Ruben Perren seinen Entscheid. Da Ralf Klossner, auch er parteilos und auch er erfolgreich nach dem ersten Wahlgang als Bisheriger im Amt bestätigt, ebenfalls kein Interesse am Präsidium hat, ist der Weg frei für Sven Stohler.
Alle Zeichen stehen auf stille Wahl
Der Freisinnige liess bereits nach seiner Wiederwahl – er konnte dank 764 Stimmen das zweitbeste Resultat verbuchen – durchblicken, dass er mit dem Chefposten liebäugelt. «Ja, aufgrund meines Resultates werde ich mich unabhängig von der endgültigen Zusammensetzung des Gemeinderats für das Präsidium zur Verfügung stellen», liess er sich damals zitieren. Daran hat sich nichts geändert. Gegenüber dem «Wochenblatt» bestätigte er nochmals seine Ambitionen. Formal ist es allerdings noch zu früh, Sven Stohler als künftigen Gemeindepräsidenten von Pfeffingen auszurufen, denn auf der Gemeindeverwaltung ist sein entsprechender Wahlvorschlag noch nicht eingetroffen. Das ist allerdings bloss Formsache. Kommt bis Montag, 18. April, um 17 Uhr kein weiterer Wahlvorschlag hinzu – davon ist auszugehen –, entfallen die Präsidiumswahlen vom 5. Juni und Sven Stohler kann in stiller Wahl auf das Schild des Gemeindepräsidenten gehoben werden.
Gemeinderat neu mit zwei Frauen
Sicher ist aber seit dem Sonntag, in welcher Besetzung der Gemeinderat die kommende Legislaturperiode in Angriff nimmt. Im zweiten Wahlgang haben die beiden Frauen obenaus geschwungen. Jaqueline Cueni-Meury (CVP) holte sich mit 336 Stimmen das beste Resultat. Den letzten Sitz sicherte sich Susanne Schindler (FDP) mit 306 Stimmen. Die beiden gingen als Favoritinnen ins Rennen, hatten sie doch im ersten Wahlgang das absolute Mehr lediglich um eine respektive um zwei Stimmen verpasst. Für das Amt des Gemeindepräsidiums haben beide kein Interesse, das soll ein Bisheriger machen, der den Gemeinderat und die Verwaltung schon besser kennt.
Herausforderer Martin Kaiser (parteilos) musste sich mit 297 Stimmen nur knapp geschlagen geben. Der ebenfalls parteilose Kandidat Andreas Schärer war mit 161 Stimmen chancenlos. Die Stimmbeteiligung lag bei 35,6 Prozent. «Die Pfeffinger Stimmbürger haben die gute Mischung aus bürgerlichen Parteimitgliedern, parteilosen, Männern und Frauen gewählt», sagte Cueni und zeigte sich über ihren Erfolg sehr glücklich. Auch Susanne Schindler freute sich riesig. «Es ist für mich ein Zeichen, dass ein Grossteil der Pfeffinger auf Kontinuität setzt. Die Wähler befürworten eine pragmatische und lösungsorientierte Politik mit Augenmass. Und sie wollen, dass der Gemeinderat als gut funktionierende Kollegialbehörde wie bisher solide Arbeit leistet, damit es Pfeffingen auch künftig gut geht», so Schindler.
Das Fazit von Martin Kaiser lautet, dass offenbar «die Verwurzelung im Dorf für die Wählerschaft nicht ausschlaggebend war». Anders sei das Phänomen nicht erklärbar, «dass die beiden Gewählten nach nur gerade mal fünf oder sechs Jahren in Pfeffingen souverän den Sprung in den Gemeinderat schafften.»