Pfeffingens Gemeinderat muss nochmals über die Bücher

Die Gemeindeversammlung zeigte sich bei der Wasserversorgung für die Zone Schlosshof mit der Variantenwahl des Gemeinderates nicht einverstanden und wies zudem ein Strassensanierungsprojekt zurück.

Die Gemeinde Pfeffingen steht vor der Herausforderung, für den älteren Teil ihrer Trinkwasserversorgung eine neue Lösung zu finden. «Das Reservoir Ruine aus dem Jahre 1933 ist sanierungsbedürftig», erklärte Ressortchefin Susanne Schindler an der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend. Sechs Varianten seien zur Diskussion gestanden – von einer minimalen Sanierung bis zum Neubau des Reservoirs an einem anderen Ort. Der Gemeinderat schlug vor, die Zone Schlossgut könnte in die Niederzone integriert werden. Das Reservoir Ruine würde dann nur noch als Löschwasserreservoir genutzt oder ganz ausser Betrieb genommen werden. Diese Variante hätte zur Folge, dass die Hydranten bei den Liegenschaften Schlossgut und Schlosshof entfernt würden. Die Gebäudeversicherung sei in Bezug auf den wegfallenden Löschschutz grundsätzlich damit einverstanden, führte Schindler aus. Diese Variante biete ausserdem das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Der Gemeinderat wollte von der Versammlung ein Ja zum Bruttokredit von 360 000 Franken. Doch stiess er mit seinem Antrag aufseiten der Feuerwehr auf Widerstand. Ehemalige Kommandanten schilderten den Anwesenden, was im Brandfall beim Schlosshof oder der Waldschule passieren könnte: «Den Feuerwehrleuten würde bereits nach zehn Minuten das Wasser ausgehen und wohl auch den Einwohnern, weil das Wasserversorgungsnetz überbeansprucht würde.» Die Sicherheit der Feuerwehrmänner wäre nicht gewährleistet und der Einsatzleiter müsste erklären, warum man nicht weiter löschen könne, hiess es. Man beantrage die Rückweisung des Geschäftes. Der Gemeinderat solle jene Variante vorschlagen, welche den Bau einer Verbindungsleitung vom Reservoir Steinbrunnen vorsehe. Die Versammlung beschloss die Rückweisung. Als Folge davon wurde auch ein Sanierungsprojekt für die Strasse Richtung Waldschule zurückgestellt. Versammlungsteilnehmer monierten, die Strassensanierung solle erst nach den Arbeiten am Wassernetz in Erwägung gezogen werden, wobei aber auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis infrage gestellt wurde. Die Anwesenden wiesen den Bruttokredit von 740 000 Franken zurück mit 23 Stimmen zu vier Stimmen.

Der Steuerfuss beträgt 45 Prozent

Unbestritten war hingegen der Kredit für ein neues Fahrzeug für den Werkhof für 235 000 Franken, mit welchem unter anderem der Winterdienst gewährleistet wird. Einstimmig gutgeheissen wurde auch das Budget 2018, welches mit einem Aufwandüberschuss von 250 800 Franken rechnet und den Steuerfuss bei 45 Prozent der Staatssteuer belässt. Überdies wurde der Brutto-Investitionskredit über 687 000 Franken für die Tiefbauarbeiten am Buchenweg/Eichenweg, umfassend den Ersatz der Wasserleitung, die Strasseninstandstellung und der Ersatz der Strassenbeleuchtung am Eichenweg, einstimmig bewilligt.

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