Parteipolitisch alles beim Alten – Kampf ums Präsidium bleibt spannend

Die FDP verteidigt die Sitze von Marianne Hollinger und Bruno Theiler. Beim Präsidium kommt es zum Duell zwischen Eveline Sprecher (SP) und Stephan Hohl (FDP).

Die Situation war für die FDP durchaus delikat. Mit den Rücktritten von Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger und Gemeindevizepräsident Bruno Theiler verlor sie gleich zwei langjährige Zugpferde im Gemeinderat. Die FDP hat es aber geschafft, mit Stephan Preiswerk (913 Stimmen) und Brigitte Vogel (801) die zwei Sitze zu verteidigen. Stephan Hohl wurde als Bisheriger mit 1219 Stimmen souverän als Zweitplatzierter wiedergewählt. Das absolute Mehr lag bei 752 Stimmen, die Stimmbeteiligung bei gut 32 Prozent.

Die Taktik mit einem Viererticket – Martin Glatz scheiterte mit 694 Stimmen deutlich – ging für die FDP voll auf, freut sich Parteipräsident Cristian Manganiello. «Das Viererticket ermöglichte uns eine breite Mobilisierung, weil alle vier Kandidierenden zusätzlich zur Partei individuell mobilisiert haben.» Man habe bei den vier Kandidierenden darauf geachtet, dass sie unterschiedliche Wählergruppen ansprechen. Dass gleich beide Neuen im ersten Wahlgang gewählt wurden, überraschte Manganiello dann aber doch. Der Erfolg der FDP ging zulasten von Christian Helfenstein (CVP). Er verpasste den Sprung in den Gemeinderat nur um ein paar Stimmen. «Ein Zufallsresultat», meinte er kurz nach Bekanntgabe am Sonntagnachmittag. «Die FDP konnte anscheinend besser mobilisieren, obwohl ich in Aesch wohl bekannter bin als die beiden Neugewählten der FDP.» Mit den erhaltenen 794 Stimmen sei er aber zufrieden. Grund zum Trübsalblasen sei die Wahlniederlage deshalb nicht. «Ich werde mich weiterhin in der Aescher Politik engagieren», verspricht Helfenstein. Bei der CVP schaffte Monika Fanti mit 981 Stimmen die Wiederwahl in den Gemeinderat souverän. Max Haefeli scheiterte mit 473 Stimmen deutlich.


SP will FDP-Bastion erobern

Bei den Gewählten obenaus schwingt Eveline Sprecher (SP) mit 1389 Stimmen. Sie habe sicherlich von ihrem Departement (Hochbau) und dem daraus resultierenden Rampenlicht profitiert, analysiert Sprecher bescheiden. Dass sie als Landwirtin in Aesch tätig ist, habe ihr sicher auch geholfen. Doch das ist wohl nur die halbe Wahrheit: Eveline Sprecher schafft es mit ihrer Art und ihren politischen Inhalten, eine breite Wählerschaft über die SP-Stammwählerschaft hinaus anzusprechen. Ihre Parteikollegin Christine Koch schaffte die Wiederwahl mit 1034 Stimmen souverän auf dem dritten Platz. Bei der SP nicht gewählt wurde Jean-Pierre Müller mit 713 Stimmen. Da auch SVP-Gemeinderat Andreas Spindler mit 987 Stimmen souverän wiedergewählt wurde, bleibt parteipolitisch auch nach der ersten Wahl im Majorzsystem alles beim Alten.


Kampf ums Präsidium

Die Wahlresultate versprechen einen spannenden Präsidiumswahlkampf am 17. Mai. Die Präsidenten der FDP und der SP, Cristian Manganiello und Jan Kirchmayr, bestätigen das Antreten von Stephan Hohl und Eveline Sprecher. Dass Hohl antreten wird, wurde so bereits vor der Wahl abgemacht, verrät Manganiello. «Das Ergebnis spricht für sich. Nun müssen wir die bürgerlichen Kräfte in Aesch bündeln und mobilisieren.» Mit dem Rückenwind des Spitzenresultats rechnet sich Jan Kirchmayr für die SP gute Chancen aus. «Eveline Sprecher ist pragmatisch und lösungsorientiert und damit eine ideale Besetzung für das Gemeindepräsidium.»


SP gewinnt auf Kosten der SVP

Bei der Wahl in die Gemeindekommission ist die SP die Siegerin. Sie gewann einen Sitz hinzu und ist neu mit fünf Sitzen alleinige stärkste Kraft in der beratenden Behörde mit Aufsichtsfunktion über den Gemeinderat. Die SVP verliert einen Sitz und ist nur noch mit drei Personen vertreten. Die FDP hält ihre vier Sitze, die CVP ihre drei.

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