Parteilose versus Parteivertreterinnen – Pfeffingen hat nochmals die Wahl

Zwei parteilose Männer und je eine Vertreterin von CVP und FDP buhlen um die beiden noch zu vergebenden Pfeffinger Gemeinderatssitze. Die Wähler entscheiden am 10. April.

Um nur eine Stimme respektive um deren zwei haben Jaqueline Cueni (CVP) und Susanne Schindler (FDP) am 28. Februar die Wahl in den Pfeffinger Gemeinderat verpasst. Am 10. April ist deshalb ein zweiter Wahlgang nötig, dann werden die beiden Frauen von den zwei parteilosen Kandidaten Martin Kaiser und Andreas Schärer herausgefordert. Ihren Sitz im fünfköpfigen Gemeinderat haben sich die drei Bisherigen, Sven Stohler (FDP) sowie Ruben Perren und Ralf Klossner (beide parteilos), im ersten Wahlgang dank Glanzresultaten bereits gesichert.
«Alle Kandidierenden haben gute Wahlchancen», so die Einschätzung von Susanne Schindler von der FDP. Martin Kaiser geht davon aus, dass mindestens eine der beiden Frauen das Rennen machen wird. Von einer Wahl beider Frauen wäre er überrascht, wobei er der CVP-Vertreterin die besseren Karten zuhält. «Ich glaube, dass die Wähler keine Zweiervertretung einer Partei im Gemeinderat wollen, damit dort nicht zu viel Parteipolitik betrieben wird.» Andreas Schärer, nach seiner Einschätzung gefragt, teilt mit: «Meine Frau und ich heirateten ökumenisch – mit interkonfessioneller Vergabe des Abendmahls. Als Vorreiter in angewandtem Diversity Management favorisiere ich eine christliche Gemeinderätin und mich als reformierenden ‹Bachelor›.» Damit denkt er wohl eher an Jaqueline Cueni, die wiederum sagt, dass der erste Wahlgang gezeigt habe, dass sich die Pfeffinger bürgerliche Frauen im Gemeinderat wünschen. «Zu den drei Gewählten sind zwei Frauen eine gute Ergänzung.» Pfeffingen sei zwar ein bürgerliches Dorf und die bürgerlichen Parteien werden unterstützt, die Parteizugehörigkeit sei aber nicht ein Hauptargument. «Da ich seit über 20 Jahren Mitglied der CVP Aesch-Pfeffingen bin, ist es für mich selbstverständlich, für die CVP anzutreten», so Cueni. Eine solide Basis im Rücken zu haben sei in der Exekutive letztlich von Vorteil. Gleiches aber gelte auch für den Wahlkampf, wie die parteilosen Kandidaten zu bedenken geben. «Um bestehen zu können, braucht es eine Top-Eigenmarke und unermüdlichen Einsatz», hebt Schärer hervor.


Einsatz für Pfeffingen

Susanne Schindler ist überzeugt, dass die positiven Standortfaktoren in Pfeffingen erhalten und gefördert werden müssen. «Dazu braucht es Kontinuität und Teamplay. Die Finanzen gilt es im Lot zu halten und Projekte mit Augenmass umzusetzen. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass Pfeffingen Vorzeigegemeinde bleibt», führt Schindler aus. Auch Jaqueline Cueni sind die Finanzen wichtig und sie verweist auf ihre KMU-Berufserfahrung. «Als weitsichtiger und pflichtbewusster Mensch» verspricht sie, sich aus aufrichtigem Interesse zum Wohle der Gemeinschaft einzusetzen. Sie engagiert sich «für Traditionen, Anlässe und Vereine, für den Erhalt von Infrastruktur.»
Martin Kaiser glaubt, dass er durch seine Parteiunabhängigkeit «alle Anliegen» vertreten könne und ausserdem nicht kurzfristig handle. «Ich verbringe nicht nur einen Lebensabschnitt in Pfeffingen. Ich will nicht nur den ersten Teil meines Lebens, sondern auch die restliche Zeit hier oben verbringen.» Ausserdem denke er auch an die Jüngsten und engagiere sich zum Beispiel für die Pfadi. «Mir geht es um ein gesundes Pfeffingen. Hierzu zählt nicht nur die finanzielle Wohlfahrt. Auch das Dorfleben muss stimmen.» Und Andreas Schärer verspricht den Wählern: «Für das Image und die Reputation von Pfeffingen setze ich mich mit ‹Löwenherz› ein.»

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