Pandemie-Hilfe statt Volleyball

Die Schweizer Volleyball- Saison wurde abgebrochen: für die Spielerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen eine bittere Pille. Diese lassen sich aber nicht unterkriegen und starten eine Hilfsaktion.

Dank ausdrücken: Die Spielerinnen signieren Team-Plakate für ihre Fans und bieten während der Corona-Krise Hilfe an.   Foto: ZVG
Dank ausdrücken: Die Spielerinnen signieren Team-Plakate für ihre Fans und bieten während der Corona-Krise Hilfe an. Foto: ZVG

Wie für alle anderen Sportclub in der Schweiz ist auch für Sm’Aesch Pfeffingen die Saison vorzeitig beendet. Am Wochenende hatte der Verband Swiss Volley aufgrund der Pandemie-Situation entschieden, die nationalen Meisterschaften sofort abzubrechen. Die Saison endet für Sm’Aesch Pfeffingen somit vor der Halbfinal-Serie gegen Volley Düdingen. «Eine Saison so beenden zu müssen — da blutet einem das Herz», sagt Co-Präsidentin Esther Keller. Der Club unterstützt jedoch die Entscheidung des Verbandes — die Gesundheit gehe vor. Zudem ist Keller immerhin erleichtert, dass jetzt Klarheit herrscht: «Die schwierigste Phase war jene, in der wir nicht wussten, wie es weitergeht», sagt Keller gegenüber dem Wochenblatt.


Erfolgskurs gekappt
Bevor der Coronavirus die Schweiz überschattete, war Sm’Aesch Pfeffingen auf sportlichem Erfolgskurs und galt als Favorit für den Meistertitel — beim letzten Mal hatte es bereits für Platz 2 gereicht. Mit dem klaren 3-zu-0-Heimsieg gegen Groupe E Valtra im dritten Spiel der Viertelfinal-Playoff-Serie hat Sm’Aesch Pfeffingen den Einzug ins Halbfinal locker geschafft: «Dass es jetzt vorbei ist, ist natürlich extrem bitter.» Ginge es nur nach dem Papier und wäre der Tabellenerste automatisch Meisterschaftssieger, hätte Sm’Aesch Pfeffingen den Titel geholt: «Es braucht für internationale Wettkämpfe eine Rangierung, das ist klar. Den Titel aber auf diese Weise zu holen, würde einen fahlen Beigeschmack hinterlassen.» Den Club-Verantwortlichen wäre es deshalb lieber, man würde keinen Meister ausrufen. Wie die Saison schliesslich gewertet wird, darüber wird in den kommenden Wochen auf Verbandsebene noch diskutiert.


Helfen statt spielen
Die Spielerinnen haben somit ab sofort unfreiwillig frei: «Einige ausländische Spielerinnen haben entschieden, schon jetzt die Heimreise anzutreten. Sie erhalten aber weiterhin ihren Lohn bis zum eigentlichen Ende der Saison», so Keller. Die Spielerinnen, die nach wie vor hier sind, machten mit einer Mitteilung auf sich aufmerksam: Statt ihre Zwangsferien zu geniessen, haben sie eine Aktion für Menschen, die wegen der Pandemie auf Hilfe angewiesen sind, gestartet. «Unsere Fans haben uns jahrelang unterstützt. Dank ihnen konnten wir unvergessliche Momente erleben. Jetzt sind wir dran mit Helfen», sagt Capitaine Madlaina Matter. Wer etwa beim Einkaufen oder Kinderhüten Hilfe braucht, kann sich über Facebook oder andere Social-Media-Kanäle melden. Esther Keller unterstützt die Aktion: «Wir finden es grossartig, wie sich das Team mit der Region solidarisiert. Diese Zeiten sind eine grosse Herausforderung, die wir gemeinsam meistern müssen. Sm’Aesch Pfeffingen trägt seinen Teil dazu bei.»

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