Neue Präsidentin und neuer Schwung für den Verein «Attraktives Aesch»
Eveline Sprecher ist seit April Präsidentin des Vereins «Attraktives Aesch». Die engagierte Biobäuerin ist für das Amt voller Tatendrang.
Tobias Gfeller
Sie habe eigentlich nie vorgehabt, Präsidentin vom «Attraktiven Aesch» zu werden. «Ich war zuvor zwar seit einem Jahr im Vorstand, doch das Ziel, diesem vorzustehen, hatte ich nie.» Sie folgte dann aber doch dem Vorschlag ihres Vorgängers Raphael Strub und hat schon nach zwei Monaten gemerkt, «dass mir der Job Spass macht».
Neue, junge Mitglieder finden
Eveline Sprecher ist seit 25 Jahren Biobäuerin auf dem Rehaghof in der Neumattstrasse. Zuständig für das Gemüse, weiss sie, was es heisst, richtig anzupacken. Sie hat zehn teilzeitlich angestellte Mitarbeiter unter sich. «Ich kann gut andere Menschen führen», ist sie überzeugt. Das werde ihr als Präsidentin helfen. Das heisst aber keinesfalls, dass Evelin Sprecher nicht selber in die Vollen geht. «Ich habe mir viel vorgenommen», sagt die vierfache Mutter, die sich selber als «energievoll, ideenreich und als Mensch mit viel Durchhaltevermögen», beschreibt. Sprecher möchte als Präsidentin wieder neue Aescherinnen und Aescher finden, die sich im Verein engagieren möchten. «Von den aktuell 180 Mitgliedern engagieren sich nur 30 bis 40, die anderen sind einfach Beitragszahler, was es natürlich auch braucht.»
Sprecher möchte vor allem vermehrt Junge erreichen. «Aber auch 40- bis 50-Jährige sind für den Verein sehr wichtig.» Sprecher will aber keinesfalls die Arbeit der vielen Senioren in irgendeiner Form schmälern. Im Gegenteil: «Ich schätze sehr, was sie für Aesch und den Verein leisten. Das müssen wir unbedingt beibehalten.» Neues Blut täte dem Verein aber gut. «Das würde auch andere Aktive entlasten», ist sie überzeugt. Auch möchte sie die Öffentlichkeitsarbeit ausdehnen, um den Verein und seine Projekte noch bekannter zu machen.
Mehr Wertschätzung verdient
Mit den strukturellen Anpassungen hat der Verein im November dafür gesorgt, dass die Motivation bei vielen zurückkehrte. Zuvor, als klar aufgeteilte Ressorts die Struktur bildeten, hätten einzelne an Motivation verloren, weil es bei ihnen nicht wirklich vorwärts ging. «Gerade beim Thema Raumplanung braucht es viel Zeit, Arbeit und Geduld.» Sprecher stört sich daran, dass vieles, das von «Attraktives Aesch» initiiert wurde, nach dessen Realisierung gar nicht dem Verein zugerechnet wurde. «Wir haben so nicht die Bedeutung und Wertschätzung, die wir eigentlich verdient hätten», sagt Sprecher.
Die neue Präsidentin stellt über «Attraktives Aesch» nicht die Sinnfrage. «Es ist klar, dass der Verein in den ersten fünf Jahren viel bewirkt hat. Ich bin auch sicher, dass in nächster Zeit noch viel machbar ist, was das Leben in Aesch verbessert.» Auch im Dorfkern sieht sie für den Detailhandel Potenzial für Verbesserungen. «Ich bin der Meinung, dass die Händler mehr zusammenarbeiten könnten. Wir Landwirte arbeiten nach dem Motto: Gehts dir gut, gehts auch mir gut.» Zu Beginn hatte der Verein gegen 300 Mitglieder. Die Anfangseuphorie ist seither verflogen. «‹Attraktives Aesch› braucht neuen Schwung. Den will ich mitbringen und ankurbeln», so Sprecher voller Tatendrang.