«Musikschule soll Kompetenzzentrum und Ort der Begegnung sein»
Seit zwei Wochen arbeitet Andreas Kirschner als neuer Leiter der Musikschule Aesch-Pfeffingen. Er ist in der Aescher Musikszene bereits fest verankert.
Tobias Gfeller
Es sind grosse Fussstapfen, in die der Bättwiler Andreas Kirschner am 1. August trat. Sein Vorgänger, Bernhard Stadelmann, leitete die Musikschule Aesch-Pfeffingen ganze 22 Jahre lang. Doch der 50-jährige Vollblutmusiker Kirschner bringt alles mit, um die erfolgreich laufende Schule ebenso erfolgreich weiterzuführen.
Noch bevor Stadelmann einst die Leitung übernahm, trat Kirschner in der Musikschule in Aesch seine erste Stelle an. «Dies war noch während des Studiums in Lausanne», erinnert er sich. Die Arbeitsstelle sei ein Glücksfall gewesen, schwärmt er noch heute. Jahrelang unterrichtete er Blechblasinstrumente wie die Trompete und leitete diverse Bands und Ensembles der Musikschule. Er kommt ins Schwärmen, wenn er an die Zeiten der Musikreisen zurückdenkt und Fotos von Auftritten studiert. «Mit einzelnen ehemaligen Schülern habe ich heute noch ein freundschaftliches Verhältnis.» Die Musik verbindet Menschen und Generationen, das ist auch bei Andreas Kirschner nicht anders.
Zusammenarbeit mit Primarschule
Der neue Leiter sieht die Musikschule mit vielfältigen Aufgaben und Ansprüchen konfrontiert: «Die Musikschule soll in Aesch als Kompetenzzentrum der Musik gesehen werden und ein Ort der Begegnung sein. Ein Ort, wo etwas geleistet wird, aber auch eine entspannte Atmosphäre herrscht.» Durch seine langjährige Arbeit konnte er viele Einblicke in die Tätigkeitsfelder der Musikschule gewinnen. «Ich übernehme eine Schule, die sehr gut läuft», lobt er dann auch die Arbeit seines Vorgängers. Kirschner freut sich auch über eine «tolle Infrastruktur» im Schützenmattschulhaus und die breite Akzeptanz der Musikschule in der Aescher Politik und Bevölkerung.
Er sieht aber durchaus auch Punkte, die es anzupacken gilt. Diese befinden sich zwar weniger innerhalb der Musikschule selbst, als vielmehr in der Politik und der Zusammenarbeit mit anderen Schulen. In den Reformprozess Harmos steckt er grosse Hoffnungen: «Dies ist jetzt die Chance für die Musikschulen im Kanton, mit den Primarschulen in Kontakt zu treten und zu versuchen, gemeinsame Lösungen und Möglichkeiten zu finden, um den Musikunterricht in das reguläre Schulpensum zu integrieren.» Kirschner wünscht sich für die musizierenden Primarschulkinder Zeiten, in denen sie den Musikunterricht besuchen können. Er sei bereits mit dem neuen Aescher Primarschulleiter, Niggi Turnherr, in Kontakt getreten.
Erfahrung in Theorie und Praxis
Die Aufgabe des Musikschulleiters ist eine 50-Prozent-Stelle. Die zweite Hälfte Pensums unterrichtet er weiter wie bisher. Kirschner weiss, dass dies in der Praxis mehr ergibt als die addierten hundert Prozent. «Ich muss meine private Musiktätigkeit wohl etwas zurückschrauben.» Selber spielt er mehrere Blasinstrumente in einem Jazzquartett und in einer Big-Band. Durch seine langjährige Erfahrung ist der leidenschaftliche Musiker ein Leiter, der von der Theorie bis in die Praxis das komplette Rüstzeug mitbringt.