Musik vereint und bündelt Kräfte

Seit dieser Woche ist Daniel Buser neuer Co-Schulleiter der Musikschule Aesch-Pfeffingen. Das Wochenblatt hat nachgefragt. Im Gespräch mit Schulleiter Andreas Kirschner.

Bekommt Unterstützung: Andreas Kirschner, Hauptschulleiter der Musikschule Aesch-Pfeffingen. Foto: Marianne Keba
Bekommt Unterstützung: Andreas Kirschner, Hauptschulleiter der Musikschule Aesch-Pfeffingen. Foto: Marianne Keba

Herr Kirschner, Sie bekommen Unterstützung. Daniel Buser tritt diese Woche seine 30-Prozent-Stelle als Co-Schulleiter an. Wurde die Stelle zusätzlich geschaffen?

Die Stelle von Daniel Buser ist als solches nicht neu. Vor meiner Tätigkeit als Schulleiter hatte die damalige Leitung dieselbe Konstellation. Mit Weggang beider damaligen Schulleiter habe ich 2013 die Hauptschulleitung übernommen, die Co-Schulleitung wurde in eine Art Stabstelleumgewandelt, was einer zweiten Sekretariatsstelle gleichkommt. Mit dem Weggang des Stelleninhabers wurde die Stelle vom Schulrat nun wieder als Co-Schulleitung ausgeschrieben. Also alles wieder wie früher(lacht).

Mit Daniel Buser haben Sie einen erfahrenen Mann an Ihrer Seite, Sie freuen sich auf die Zusammenarbeit?

In der Tat. Daniel Buser verfügt über ­einen grossen Erfahrungsschatz: Aktivitäten als Musiker – Schlagzeug und Waldhorn – über die Organisation von Musikevents bis hin zur Tätigkeit als langjähriger SRF-Musikredaktor. Verschiedene Weiterbildungen in den Bereichen Management und Marketing runden sein Profil ab. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit Daniel Buser. Wie der Zufall es will, ist er für mich kein Unbekannter, denn unsere Wege haben sich im Zusammenhang mit der Stadtmusik Basel schon ein paar Mal gekreuzt.

Ist Neues geplant?

Unsere Musikschule war schon immer innovativ und wird es weiterhin sein. Neues im direkten Zusammenhang mit der Neubesetzung der Co-Schulleitung ist nicht geplant. Daniel Buser wird sich auch zuerst einmal in seine Verantwortungsbereiche – Finanzen und Marketing – einarbeiten müssen.

Wie ist die Musikschule bis dato durch die Corona-Zeit gekommen?

Corona hat uns oft das Leben schwer gemacht, aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen. Viele neue, innovative Produkte und Lernformen sind dadurch entstanden. Ja, wir sind bisher mit einem blauen Auge davongekommen, was die Schülerzahl betrifft.

An der Musikschule werden derzeit rund 350 Kinder und Jugendliche ausgebildet. Welche Instrumente sind am beliebtesten?

Am meisten Zulauf haben bei uns seit Jahren Violine, Gitarre Klavier, Keyboard und Schlagzeug, sowie der Kinderchor. Leider ist seit vielen Jahren ein Rückgang an Blasinstrumenten zu verzeichnen. Dieses Phänomen beschäftigt alle Musikschulen im ganzen Kanton und darüber hinaus. Bisher haben wir keine eindeutige Ursache herausgefunden. Wir bemühen uns aber nach Kräften, den Blasinstrumenten frischen Aufwind zu geben.

Man hört immer wieder, dass Kinder mit Blockflötenunterricht beginnen sollten. Ist das so?

Der Beginn auf der Blockflöte ist ein «alter Zopf» und hat in modernen Musikschulen längst ausgedient. Ausserdem wird die Blockflöte damit zu einem Anfänger-Einstiegsinstrument degradiert, was ihr nicht gerecht wird. Sicherlich ist der Einstieg in die Musik auf diesem Instrument relativ leicht, ich selber habe auch so begonnen, aber unsere gut ausgebildeten Fachkräfte können jedes Instrument von Anfang an unterrichten.

Viele Eltern fragen sich, welches ist das richtige Instrument für mein Kind?

Eltern und Kinder können sich bestens bei uns informieren, um die musikalischen Neigungen herauszufinden. Nebst dem beliebten «Tag der offenen Tür» bieten wir auch unverbindliche Schnupperstunden an. Ab Herbst 2022 bringen wir ein neues, preiswertes Produkt auf den Markt: das «Instrumentenkarussell». Hier können Kinder in kleinen Gruppen wöchentlich ein Instrument aus unserem breiten Angebot unter Anleitung einer Fachperson kennen lernen und ausprobieren. Besser geht es gar nicht, um seine Neigungen herauszufinden!

Wie finanziert sich die Musikschule?

Die Musikschule Aesch-Pfeffingen finanziert sich zu einem Drittel aus Elternbeiträgen und zu zwei Dritteln aus den Subventionen der beiden Trägergemeinden.

Es gibt auch einen Förderverein. Welche Aufgaben übernimmt dieser?

Den Förderverein, welcher auf Initiative der damaligen Schulratsmitglieder und mir entstanden ist, gibt es erst seit wenigen Jahren. Der Förderverein ist eine ­eigenständige, von der MS unabhängige Institution, welcher Geld sammelt, um Kinder aus Familien mit kleinem Einkommen zu unterstützen. Ich finde die Aufgabe des Vereins enorm wichtig, denn unsere Aufgabe ist es, allen Kindern eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen, nicht nur denen, die es sich leisten ­können. Unterstützungsanträge können auf unserer Website heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur Musikschule Aesch-Pfeffingen: https://msaepf.com

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