Mit Humor ins Alter

Der Seniorentag in Aesch stand ganz im Zeichen des Humors. Professorin Gabriela Stoppe unterstrich dessen Bedeutung gerade für ältere Menschen.

Guter Rat: «Lachen Sie bewusst, laut und herzlich», rät Gabriela Stoppe den Senioren.
Guter Rat: «Lachen Sie bewusst, laut und herzlich», rät Gabriela Stoppe den Senioren.

Am Ende lachten fast alle. Schmunzeln zumindest musste jeder. Professorin Gabriela Stoppe hat es mit wenigen Spielchen geschafft, die Besucher im voll besetzten Saal des römisch-katholischen Pfarrheims zum Lachen zu bringen. Sie brauchte dafür nur wenige Wortkreationen, die von den Besuchern gleich aufgenommen wurden. Ein Adjektiv, das zu einem persönlich passt, mit dem gleichen Anfangsbuchstaben des Vornamens? «Der ernste Ernst» rief ein Mann aus der vierten Reihe. Er war nur einer von vielen, die Gabriela Stoppes Wortspiele mit Freude mitmachten. In nur wenigen Minuten ihres zweiten Referats an diesem Samstagmorgen hat sie es geschafft, Lachen und damit Zufriedenheit zu verbreiten.

Und genau dies ist im Alter entscheidend, argumentierte Gabriela Hoppe, Professorin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Spezialgebiet Alter. «Humor ist wichtig, um die vielen kleinen Dinge, die im Alter nicht mehr so gehen, zu ertragen.» Humor und dementsprechend eine positive Ausstrahlung sei auch wichtig für die Mitmenschen. «Humor dient dazu, dass man lebenslang positiv bleibt. Und daran kann man arbeiten.» Die soziale Teilhabe im Alter, dazu gehört auch der Humor, werde durch natürliche Störungen im Alter wie eingeschränktes Sehen und Hören beeinflusst, erklärte Stoppe und mahnte sogleich. «Die meisten Menschen holen sich zu spät ein Hörgerät.»

Der Seniorenrat Aesch-Pfeffingen hat sich gemäss Präsident Toni Bärlocher für den diesjährigen Seniorentag bewusst für das Thema Humor im Alter entschieden. «Wir älteren Menschen werden nachdenklicher, in uns gekehrter, trauriger und einzelne auch einsamer. Der Humor geht generell etwas verloren.» Der Humor sei ein wichtiger Bestandteil des Lebens, auch in Notsituationen, so Bärlocher, und unterstrich mit dem bekannten Bonmot «Humor ist, wenn man trotzdem lacht» seinen Gedanken.


Ohne schlechtes Gewissen alt werden

Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger (FDP), die in ihrer Begrüssung die gleiche Redewendung brauchte, kritisierte das heutzutage oft benutzte Wort «Überalterung» als «Unwort unserer Zeit». Es gehe dabei immer um die hohen Kosten, die ältere Menschen verursachen würden. «Dabei sind es sie, die ein Leben lang gearbeitet und geschuftet haben, damit es uns heute so gut geht.» Für Hollinger ist klar, dass man deshalb fröhlich und ohne schlechtes Gewissen älter werden soll.

Und Professorin Gabriela Stoppe beschrieb, wie Zufriedenheit und Humor in den Alltag einfliessen können. «Lachen Sie bewusst, laut und herzlich. Bewahren Sie die spielerische Grundeinstellung und finden Sie heraus, was lustig ist.» Humortraining kann dazu führen, dass man in schwierigen Situationen gelassener bleibt. Die Ratschläge kamen im Publikum an, auch bei Seniorenratspräsident Toni Bärlocher. «Ich habe eine Bitte an euch alle: Gehen Sie heim; versuchen Sie, fröhlich zu sein. Schauen Sie, dass es positiv weitergeht. Auch ich muss mir vornehmen, das Leben etwas lockerer zu nehmen.»

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